Da ich hier sehr unschlüssig war, ob ich diesen Beitrag, zu den Schellackschätzen, oder hierhergeben soll - habe ich mich doch entschlossen, da es sehr viele LP bzw. CD Einspielungen von dieser großartigen Künstlerin gibt, ihn hierher zu geben.
Erna Berger wurde am 19.10.1900 in Cossebaude, heute einem Ortsteil von Dresden geboren.
Noch heute ist jedem Kenner schöner Stimmen der Name Erna Berger ein Begriff, obschon sie schon Ende der 1960er Jahren, ihre Karriere als Liedsängerin abgeschlossen hatte, als Opernsängerin, auf der Bühne, schon 1954.
Ihre Glanzrollen waren die Königin der Nacht in der "Zauberflöte", die Constanze in der "Entführung", die Violetta in "La Traviata", ihre Sophie im "Rosenkavalier"
ihre Gilda im "Rigoletto" die sie sogar, an der MET, mit Leonard Warren sang.
Mit der Constanze gastierte sie beispielsweise von 1934 bis 1938 an der Covent Garden London.
Ihre bis ins Alter helle und glasklare Stimme wurde 1926 von Fritz Busch entdeckt, der sie, als Opernsoubrette, nach Dreden als Blondchen in der "Entführung aus dem Serail" engagierte. Sie war damals 26 Jahre alt und hatte ihren ersten Erfolg in der Premiere in der Oper "Hanneles Himmelfahrt" von Paul Graener.
Nach dieser Partie übenahm sie aber das Koloraturfach in Dresden, und sie sagte, selbst sie benutze die Koloraturen der Königin und der Constanze zum Einsingen.
1936 sang sie in Barcelona, auf Einladung, die Susanne in "Figaros Hochzeit", mit sehr vielen Hindernissen, wie sie in ihrem Buch "Erna Berger erzählt ihr Leben" schildert - welches durchwegs amüsant zum Lesen ist.
Sie war inzwischen schon Mitglied der Wiener und Berliner Staatsoper und der Städtischen Oper Charlottenburg geworden und bereiste Japan, Nord- und Südamerika, Afrika und Australien mit ihren Konzerten.
Erna Berger war auch die Synchronstimme des Jenny Lind - Filmes "Die schwedische Nachtigall" für Ilse Werner.
Ferner arbeitete sie schon als Gesangspädagogin. Als solche entdeckte sie unter anderem Rita Streich.
Mit 54 Jahren nahm Erna Berger Abschied von der Bühne (mit der Zerlina in "Don Giovanni", Salzburg 1954), gab jedoch aber noch weiter Liederabende, ihr letzter Liederabend war am 15.2.1968 im Cuvièlletheater in München.
1959 bis 1971 wurde Erna Berger Professorin der Staatlichen Hochschule für Musik in Hamburg.
Sie war eher klein von Gestalt aber eine der größten Sängerinnen unserer Zeit, d. h. des 20. Jahrhunderts,
obwohl ich denke, dass sie es heute noch, auf mancher LP, mit anderen Sängerinnen aufnehmen kann.
In Rahmen eines Fernsehprortraits des SWF, sang sie zu ihrem 80. Geburtstag ein Schubertlied.
Die Sopranistin Erna Berger starb, kurz vor ihrem 90. Geburtstag, an einer Herzschwäche, in Essen - Deutschland.
Doch ihre letzte Ruhestätte befindet sich in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof, wie sie es sich, bei Lebzeiten, immer wünschte.
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