"Da capo" - Der Fragebogen des August Everding


  • Immer wieder wird in einem der zahlreichen Sänger-Threads eine entsprehende "Da-Capo" Sendung mit August Everding erwähnt - zuletzt heute bei Ekkehard Wlaschiha.
    Die gesammelten Interviews sind auch in Buchform erschienen - fast sämtliche Sendungen gibt es bei youTube zum Ansehen oder Herunterladen - die meisten von uns Sammlern haben die entsprechenden Gespräche auf Video, DVD oder Festplatte gespeichert.


    Das Buch ist zwar im Buchhandel vergriffen, ist aber antiquarisch für wenig Geld zu bekommen. Aufgelistet sind im Anhang auch die Termine der jeweiligen Erstsendung im Fernsehen.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Immer wieder wird in einem der zahlreichen Sänger-Threads eine entsprechende "Da-Capo" Sendung mit August Everding erwähnt - fast sämtliche Sendungen gibt es bei youTube zum Ansehen...

    ... und so möchte ich mit einem besonderen Gruß an Freund Joseph II., dieses Porträt mit "Sandor Konya" reinstellen, das er gesucht hat. Viel Freude damit und herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • (das Gerspräch mit Sandor Konya war übrigens am 27. Februar 1993)


    Insgesamt 70mal hat August Everding bei 3sat seine stets gleichbleibenden Fragen gestellt - der erwähnte Ekkehard Wlaschiha war übrigends der letzte Gast am 5. Dezember 1998.


    Hier nun eine chronologische Aufzählung der einzelnen DaCapo-Sendungen von 1986 bis 1998:


    1. Birgit Nilsson - 1. Februar 1986
    2. Hans Hotter - 22. März 1986
    3. Elisabeth Schwarzkopf - 17. Mai 1986
    4. Josef Metternich - 12. Juli 1986
    5. Erna Berger - 4. Oktober 1986
    6. Martha Mödl - 20. Dezember 1986


    7. Anton Dermota - 24. Januar 1987
    8. Maria Stader - 28. Februar 1987
    9. Josef Greindl - 4. April 1987
    10. Irmgard Seefried - 16. Mai 1987
    11. Hans Hopf - 19. September 1987
    12. Ljuba Welitsch - 7. November 1987
    13. Erich Witte - 19. Dezember 1987


    (wird fortgesetzt)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 14. Sena Jurinac - 27. Februar 1988
    15. Inge Borkh - 7. Mai 1988
    16. Erika Köth - 9. Juli 1988
    17. Hertha Töpper - 1. Oktober 1988
    18. Astrid Varnay - 10. Dezember 1988


    19. Giuseppe di Stefano - 15. April 1989
    20. Nicolai Gedda - 20. Mai 1989
    21. Christa Ludwig - 30. September 1989


    22. Anneliese Rothenberger - 3. Februar 1990
    23. Anna Moffo - 28. April 1990
    24. Theo Adam - 10. November 1990

    (wird fortgesetzt)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 25. Ileana Cotrubas - 23. März 1991
    26. Gundula Janowitz - 11. Mai 1991
    27. Gustav Neidlinger - 13. Juli 1991
    28. Ingeborg Hallstein - 7. September 1991
    29. Anja Silja - 9. November 1991


    30. Walter Berry - 18. Januar 1992
    31. Edda Moser - 28. März 1992
    32. Waldemar Kmentt - 9. Mai 1992
    33. Thomas Stewart - 12. September 1992
    34. Evelyn Lear - 10. Oktober 1992
    35. Agnes Giebel - 14. November 1992


    (wird fortgesetzt)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • 36. Edith Mathis - 30. Januar 1993
    37. Sandor Konya - 27. Februar 1993
    38. Ingrid Bjoner - 24. April 1993
    39. James King - 19. Juni 1993
    40. Helen Donath - 17. Juli 1993
    41. Franz Crass - 24. Dezember 1993


    42. Gwyneth Jones - 8. Januar 1994
    43. Elisabetrh Söderström - 5. März 1994
    44. Hermann Prey - 14. Mai 1994
    45. Sylvia Geszty - 10. September 1994
    46. Karl Ridderbusch - 22. Oktober 1994
    47. Peter Schreier - 10. Dezember 1994


    48. Brigitte Fassbaender - 18. Februar 1995
    49. Hildegard Behrens - 29. April 1995
    50. August Everding im Gespräch mit Engelbert Sauter (3sat) - 17. Juni 1995
    51. Helga Dernesch - 30. September 1995
    52. René Kollo - 4. November 1995
    53. Kurt Moll - 2. Dezember 1995

    (wird fortgesetzt)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • 54. Margret Price - 24. Februar 1996
    55. Wieslaw Ochman - 15. März 1996
    56. Renate Holom - 18. Mai 1996
    57. Eva Marton - 6. Juli 1996
    58. Reri Grist - 5. August 1996
    59. Tom Krause - 14. Dezember 1996


    60. Anna Tomowa-Sintow - 15. Februar 1997
    61. Otto Edelmann - 15. März 1997
    62. Hans Sotin - 31. Mai 1997
    63. Katia Ricciarelli - 6. September 1997
    64. Franco Bonisolli - 25. Oktober 1997
    65. Teresa Zylis-Gara - 13. Dezember 1997


    66. Grace Bumbry - 14. Februar 1998
    67. Giuseppe Taddei - 25. April 1998
    68. Renata Scotto - 27. Juni 1998
    69. Teresa Berganza - 12. September 1998
    70. Ekkehard Wlaschiha - 5. Dezember 1998


    wenige Wochen später verstarb der Gastgeber der Sendung:


    August Everding (* 31. Oktober 1928 in Bottrop; † 26. Januar 1999 in München) war ein deutscher Regisseur, Manager, Kulturpolitiker und Intendant. Er wurde in seiner Wahlheimat Truchtlaching im Chiemgau beigesetzt.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Danke für die vollständige Auflistung!


    Weiß jemand, wieso Gottlob Frick nie in der Sendung war? Das wunderte mich schon immer. Vielleicht kennt unser Operus ja Details.


    Liebe Grüße
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Josef II.,


    Natürlich kenne ich die Details. So leutselig, gemütlich und kommunikativ offen Gottlob Frick im persönlichen Gespräch war, mochte er alle Anlässe, wo er sich in den Mittelpunkt stellen sollte, nicht - dazu gehörten auch Interviews. Mehrmals war Da Capo geplant, versprochen und angesetzt und immer fand Frick einen Grund, es am Ende doch nicht zu machen. Es gibt ein hörenswertes Radio-Interview mit Bertil Wetzelsberger, das von Stefan Löhr bei YouTube eingestellt wurde und eine geradezu legendäre Rundfunk-Sendung mit Thaddäus Troll. Darin konnte Frick allerdings hauptsächlich schwäbische Anekdoten erzählen und darin war er ein Meister - nur über sich selbst wollte er halt nicht reden.
    Parallele dazu: Der bedeutende Fachjournalist Karl Schumann wollte eine Biographie über Frick schreiben. Ich war bei der Vorbesprechung dabei. Dann wurde über den Umfang gesprochen, laut Herrn Schumann mussten es 200 -250 Seiten sein. Fricks Reaktion:"200 Seiten über einen Sänger, das liest doch kein Mensch. Wenn schon dürften es höchstens 50 Seiten sein, die in einer Stunde gelesen werden können, alles andere ist übertrieben, zu viel". Ein Fachkritiker vom Range Schumanns wollte sich auf so ein "Schmalspurbüchlein" nicht einlassen. Also gab es zum Schrecken aller Frick-Freunde erstmals keine Biografie. Weil das nicht sein durfte verfasste ich ein Büchlein mit 45 Seiten und genau so, wie es Frick vorschwebte. Die kleine Biographie "Gottlob Frick" war dann sehr erfolgreich und hat immerhin 3 Auflagen erreicht. Ein umfangreicheres Werk (196 S.) mit dem Titel "Der Sängerfürst" - Gottlob Frick und seine Zeit" hat nach dem Tod von Gottlob Frick der Journalist Klaus Günther im Sieglitz-Verlag herausgebracht. Beide Bücher sind heute noch bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft http://www.gottlob-frick-gesellschaft.de oder beim Besuch der Gedächtnisstätte erhältlich.
    Lieber Josef, ich habe ausführlich begründet, weil dadurch die Persönlichkeit von Gottlob Frick charakterisiert wird. Er lehnte jeden Rummel um seine Person kategorisch ab. Er wollte als Sänger überzeugen und das ihm ist sicherlich gelungen. Sein Andenken bewahrt die Gottlob-Frick-Gesellschaft. Trotz dieser Zurückhaltung hat der Sänger höchste Popularität erreicht und bis heute bewahren können. Frick wurden zu Lebzeiten und posthum so viele Ehrungen zuteil, wie kaum einem anderen deutschen Opernschaffenden. Auch Bescheidenheit kann, wenn diese mit hohem Können verbunden ist, reiche Früchte tragen.


    Herzlichst
    Operus


    Übrigens war August Everding dann die erste Persönlichkeit, der für seine Verdienste für den Erhalt des Andenkens an Sängerlegenden, mit der Gottlob-Frick-Medaille in Gold ausgezeichnet wurde.

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Deine Antwort an Joseph II. habe ich auch mit größtem Interesse gelesen, lieber operus, denn ich hatte mir schon oft die selbst Frage gestellt.


    Nun möchte ich eine Frage ganz anderer Art stellen, nämlich an die Moderatoren. In diesen Thread gab es noch zwei kurze Beiträge, einen von Bernward, einen von mir, die sind plötzlich verschwunden. Warum denn? Schluckt das Forum aus programmtechnischen Gründen gelegentlich Eintragungen - solche Schwachstellen können durchaus auftreten - oder gibt es einen anderen Grund?


    Gruß Rheingold

    Die - an sich völlig unnötige, aber vermutlich versehentliche - Einschaltung von Bernward und deine Antwort darauf sind ja durch die (angekündigte) Vervollständigung der Auflistung durch Harald Kral obsolet geworden.

    Theo

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Zitat: "Die - an sich völlig unnötige, aber vermutlich versehentliche - Einschaltung von Bernward und deine Antwort darauf sind ja durch die (angekündigte) Vervollständigung der Auflistung durch Harald Kral obsolet geworden.


    Theo"


    Ein Forum wie dieses lebt auch von einer gewissen Wechselhaftigkeit, von Frage, Einwurf, Antwort. Manche Frage beantwortet sich im Hin und Her dann von ganz allein. Da müsste also viel gestrichen werden. Beschönigende und bereinigende Eingriffe halte ich deshalb für sehr fragwürdig und verfälschend. Ich bin nicht damit einverstanden. Zumindest ich hatte auch einen kurze inhaltliche Bemerkung gemacht, die Sendungen mit Welitsch, Borkh und Hopf betreffend. Die wurde gleich mit entsorgt.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Hallo Rheingold,


    ich sehe es auch so, hatte mich aber vorher leider nicht vollständig informiert.


    Die Reaktion von "Theo" hat mich nicht überrascht. Damit kann ich auch gut leben. Dennoch wäre es fair gewesen, wenn einem das wenigstens mitgeteilt worden wäre. Aber das ist wohl zu viel verlangt in einem anonymen forum.


    LG, Bernward


    PS. Falls dieser Beitrag nicht genehm ist, stimme ich der Löschung ausdrücklich zu!


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Wer kennt denn alle 70 Interviews aus dieser Serie. Sind alle Filme irgendwo nachzusehen? Kennt jemand die 1. Folge? Irgendjemand hat mir mal erzählt, dass die ersten Folgen garnicht aufgezeichnet wurden sondern nur live gesendet?



    - Welchen Sänger hat sich in dem Gespräch gut verkauft, welcher weniger gut?
    - Welches Interview hat Euch gut gefallen, welches weniger?


    Ich habe mir einige Aufzeichnungen angesehen, als ich die Liste zusammenstellte, aber mir fehlen einige Sendungen, die mich interessieren würden. Da muß ich noch genauer recherchieren.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Selbst wenn die 1. Folge nur live gesendet worden sein sollte, dürfte es wohl irgendeinen Klassikfreund geben, der das schon damals aufgezeichnet hat, oder?


    Ich habe natürlich bei weitem nicht alle Folgen gesehen, aber einige würde ich dann doch hervorheben wollen:


    - Josef Greindl
    - Elisabeth Schwarzkopf
    - Edda Moser
    - Walter Berry
    - Thomas Stewart
    - Hermann Prey


    Interessieren würde mich die Folge mit Karl Ridderbusch, aber die habe ich bisher noch nirgendwo gefunden. Sie lief wohl zuletzt anlässlich des 10. Todestags des Sängers im Jahre 2007 im 3sat.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Ridderbusch-Folge habe ich aufgezeichnet, der machte aber keinen besonders überzeugenden Eindruck vor der Kamera.


    Das Gleiche empfand ich übrigens auch bei Greindl. Der große Held, den ich als Junge in München mal kennenlernen durfte, war 25 Jahre später im Fernsehen doch ziemlich enttäuschend für mich.


    Die beste Sendung für mich überhaupt war die mit Inge Borkh. Die muß ich mir unbedingt nochmal anschauen. War, soweit ich mich erinnere, die einzige Sendung mit Publikum.


    Die schlimmste Folge für mich war die mit Hans Hopf, den hätte ich am liebsten in den H.... getreten :stumm:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Den Hopf fand ich in seiner Unverstelltheit und Direktheit sehr erfrischend. Seine Berichte aus der Met sind doch köstlich.


    Gruß Rheingold

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  • Und wes Geistes Kind war er nun? Das würde mich schon interessieren. Pauschale Urteile sind doch nicht sehr nützlich.


    Gruß Rheingold

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  • Lieber Rheingold,


    Vielleicht hast Du mein "bonmot" missverstanden. Er zeigte in diesem Interview m.E. überdeutlich, dass an Ihn nur bescheidenste intellektuelle Anforderungen gestellt werden durften; leider zeigte er dies auch in seinen hemdsärmligen Rolleninterpretationen (wobei ich zugebe, dass er über ein grossartiges Material verfügte), was mir praktisch all seine Aufnahmen ungeniessbar macht.

  • Danke für den Hinweis auf Inge Borkh! Habe die Sendung soeben angeschaut. Wirklich sehr amüsant.


    Besonders interessant ist auch die Folge mit Ljuba Welitsch. Eine echte Grande Dame.

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Wer kennt denn alle 70 Interviews aus dieser Serie.

    Nein, die kenne ich leider ganz sicher nicht, aber vielleicht die knappe Hälfte. Ich habe mir jede Sendung, der ich habhaft wurde, mit großem Interesse angeschaut. Dabei war es für mich völlig egal, ob der jeweilige Künstler zu meinen persönlichen Favoriten gehört, oder nicht. Von jedem konnte man Interessantes und Wissenswertes aus Beruf, über Kollegen und auch Privates erfahren.



    - Welchen Sänger hat sich in dem Gespräch gut verkauft, welcher weniger gut?
    - Welches Interview hat Euch gut gefallen, welches weniger?

    Unter der Vielzahl der interviewten Künstler möchte ich für mich zwei hervorheben.
    Zum einen "Sandor Konya". Da war ich besonders gespannt, gehört er doch zu meinen Lieblingstenören.
    Zum anderen "Franco Bonisolli" (hier 60 Jahre alt), ein weiterer Lieblingstenor von mir.
    Ein von mir hochgeschätztes Mitglied unseres Forums meinte zwar, von seinem Äußeren sah er mit weit geöffnetem Hemd, Goldketten und immer noch prächtiger Löwenmähne mehr nach einem Zuhälter aus, statt wie ein ernstzunehmender Künstler. Nun, diesen optischen Eindruck muß ich (augenzwinkernd aber wohlwollend) bestätigen. Wir waren uns aber auch übereinstimmend einig, daß er, künstlerisch und menschlich gereift, sehr kluge und interessante Gedanken, Meinungen und Ansichten äußerte. Mir hat dieses Interview sehr gut gefallen und ich habe den Mitschnitt auf DVD.
    Tip an alle Interessenten: Ich habe mitgekriegt, daß viele Interviews auf you tube in voller Länge zu sehen sind.


    CHRISSY



    mir fehlen einige Sendungen, die mich interessieren würden.

    Hallo Harald


    Mit Konya und Bonisolli könnte ich aushelfen. Die habe ich beide auf DVD.



    Hallo Joseph II.


    Hast Du meinen Hinweis, bzw. den Link hier in Btr.2 gesehen?

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber chrissy,


    danke nochmal! Ich vergaß mich dazu zu äußern. Ich sah das Interview mit Kónya schon mal vor einer Weile. Sehr interessant, wie eigentlich jede Folge dieser tollen Serie.


    Beste Grüße
    Joseph
    :hello:

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    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe vor einigen Tagen die Folge mit Gustav Neidlinger als Gast gesehen: Hier hat sich Everdings Redseligkeit tatsächlich ausgezahlt; Neidlinger (zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 81 Jahre alt) schien nicht mehr in der Lage, mit wesentlichen Wortbeiträgen am Gespräch teilnehmen zu können.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich habe vor einigen Tagen die Folge mit Gustav Neidlinger als Gast gesehen: Hier hat sich Everdings Redseligkeit tatsächlich ausgezahlt; Neidlinger (zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 81 Jahre alt) schien nicht mehr in der Lage, mit wesentlichen Wortbeiträgen am Gespräch teilnehmen zu können.


    Was vielleicht auch daran lag, dass er noch im selben Jahr, Ende 1991, gestorben ist. Zum Glück entstand dieses Gespräch trotzdem noch, denn er war für mich einer der größten und prägendsten Sänger der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war einfach Alberich.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Kennt jemand die 1. Folge? Irgendjemand hat mir mal erzählt, dass die ersten Folgen garnicht aufgezeichnet wurden sondern nur live gesendet?


    Die erste Folge habe ich in meiner Sammlung - Birgit Nilsson. Sehr auskunftsfreudig, sehr kompetent. Ob live gesendet oder vorproduziert, das weiß ich allerdings nicht. Ich weiß auch nicht mehr, woher meine Kopie stammt, selbst habe ich die Sendung am 1. Februar 1986 (vielleicht kannst Du die Jahreszahl in Deiner schönen Liste noch korrigieren, lieber Harald) jedenfalls nicht mitgeschnitten.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Danke, Rüdiger, für den Hinweis auf den Tippfehler. Ein freundlicher Moderator hat die Jahreszahl inzwischen geändert (ich habe keine Berechtigung dafür).


    Erstaunlich, dass es die 1. Folge der Sendung gibt (war mal bei OperaShare zum download). Wir haben jahrelang gefahndet, niemand hatte die damals aufgenommen. Schön, dass das Birgit-Nilsson-Interview nun doch erhalten ist!


    Ähnlich war es mit der Erna-Berger-Sendung, die war Jahrzehnte verschollen, jetzt gibt es sie plötzlich.


    Im Netz habe ich inzwischen fast alle Folgen gefunden, die ich noch nicht kannte.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat chrissy:


    Zitat

    Ein von mir hochgeschätztes Mitglied unseres Forums meinte zwar, von seinem Äußeren sah er mit weit geöffnetem Hemd, Goldketten und immer noch prächtiger Löwenmähne mehr nach einem Zuhälter aus, statt wie ein ernstzunehmender Künstler. Nun, diesen optischen Eindruck muß ich (augenzwinkernd aber wohlwollend) bestätigen.


    Der Eindruck täuscht. Ich habe dieses Interwiev auch und kann bestätigen, daß Bonisolli ganz verständliche musikalische Ansichten hatte, was Operngesang betrifft. Erstaunt war ich sogar, daß sein Vorbild FRANZ VÖLKER war, den er den deutschen Caruso nannte. Die Beiden ähnelten sich doch wirklich nicht. ?( Aber es ging ja hier um die Stimme!

    W.S.

  • Wenig wurde bisher auf den Gastgeber selbst eingegangen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber Everding schien mir hier perfekt zu passen. Eine sympathische, charismatische Persönlichkeit, so richtig ein alternder, leicht skuriler Professor. Die angenehme Stimme mag entscheidend dazu beigetragen haben. Ja, man mag einwenden, dass er manchmal ein wenig zuviel intervenierte, aber welche Moderationskunst das doch noch war im Vergleich zu dem, was uns heute so geboten wird (ohne hier Namen zu nennen). Auch hatte man immer das Gefühl, dass er sich in dem Metier wirklich auskennt. In Oberflächlichkeiten drohte es nie abzudriften, wenngleich persönliche Anekdoten der berühmten Sängerinnen und Sänger natürlich aus heutiger Sicht spannend sind.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Von allen Tenören hat mich in der ganzen Serie am meisten Wieslaw Ochman beeindruckt,
    der alle Vorurteile vom "dummen Tenor" widerlegte! Selten so einen interessanten Gesprächspartner erlebt (er singt nicht nur, er malt auch).



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Besonders beeindruckt hat mich die Sendung mit Anton Dermota: Sein unbedingter Wille, sich aus allereinfachsten Verhältnissen im wahrsten Sinne des Wortes heraus zu singen, seine künstlerische Kompromißlosigkeit und - nicht zuletzt - seine Wachheit in politischen Dingen (letzteres kann man vielen seiner damaligen Kolleginnen und Kollegen nicht gerade attestieren, was so manch anderes Interview in der Reihe offenbart).


    Ich hab damals fast jede Sendung bei der Erstausstrahlung gesehen, einige habe ich noch in lebhafter Erinnerung. Die Sendung mit der Nilsson war erwartungsgemäß stellenweise sehr erheiternd (die bekannten Anekdoten mit Karajan und Corelli sind, glaube ich, auch dabei), das Gespräch mit Frau Welitsch bittersüß (wenn man an ihr Leben im Alter denkt!) und Walter Berry war wirklich ein begnadeter Imitator (Böhm-Zitate und Probenanekdoten!). Traurig auch, beim Gespräch mit Franz Crass zu erfahren, wie durch den Gehörverlust nicht nur das Berufsleben in Scherben fällt, sondern auch der "Freundeskreis" äußerst überschaubar wird.


    Inhaltlich enttäuschend, aber zugleich auch menschlich berührend das "Interview" mit Neidlinger, eigentlich eher ein Monolog des immer nervöser umherblickenden und Zeit schindenden Everding mit gelegentlichen Einwürfen des schon fast dementen Jahrhundert-Alberich.


    Und dann immer wieder die kleine hinterlistige Frage nach dem Verhältnis zur Kritik und Everdings gelegentliche Zitate aus dem Buch des "bösen Herrn Kesting"... Teilweise herrliche Reaktionen! :D


    :hello:


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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