Oh nimmer endender Kaufrausch, oder : warum genügt mir nicht nur eine Gesamt-Ausgabe ?

  • Bei meinen regelmäßigen Berlin Besuchen verfalle ich dem KAUFRAUSCH im KULTURKAUFHAUS DUSSMANN, die haben immer etwas, was mich interessiert.
    Die Klassik Abteilung dort ist einfach eine Wucht!
    In München gibt es BECK am Rathauseck, aber da kann ich vorbei gehen, ohne was zu kaufen.
    Dagegen kann ich mich im Internet doch auch zurückhalten!


    :(

    mucaxel

  • Vor Kaufrauschfragen bin ich eigentlich gefeit. Beim Blättern in den Online-Läden siegt letztendlich der Verstand. Ich frage mich dann, ob ich alle Mahler-Sinfonien nochmals brauche, wenn ich alle von Sinopoli und dem London-Symphonie-Orechstra habe oder alle Bruckner-Sinfonien mit den Berlinern unter Karajan. Meistens siegt dann der Geiz über den Reiz.


    Anders im Laden, wenn ich eine CD in der Hand habe. Dann siegt meistens der Reiz über den Geiz. Und ich habe mit meinen Finanzen Glück! In meiner Heimatstadt (immerhin auch 100 000 Einwohner) gibt es kein CD- Geschäft mehr. Wenn mich die Versuchung heimsucht, dann im Gewandhaus-Shop. Und da bin ich auch nicht jeden Tag.


    Ich bin also in der glücklichen Lage, meine Finanzen nicht zuungunsten der kulinarischen Genüsse für CD´s zu pündern und bin ganz zufrieden damit, daß ich auf Karajan zurückgreifen muß, wenn mir nach Bruckner zumute ist. Mein Biergenuß wird also nicht zugunsten von Musik reduziert.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Da ich ein ausgesprochener Sängerfan bin, kommt es gelegentlich vor, daß ich eine Oper in mehreren Besetzungen habe. z.B. (pars pro toto) den Don Carlo, dreimal wegen Bastianini (Votto, Karajan, Santini) oder den Boris wegen London, Christoff, Ghiaurov usw.


    Einen Parsifal unter mehreren legte ich mir wegen Siepi als Gurnemanz (auf Deutsch!) aus der Wiener Staatsoper zu, da ich den Sänger hoch schätze und auch selbst in der Vorstellung gewesen war. (Der Met-Parsifal mit Siepi und Konya trifft in wenigeen Tagen bei mir ein.)


    Ein weites Land ...

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Bei meinen regelmäßigen Berlin Besuchen verfalle ich dem KAUFRAUSCH im KULTURKAUFHAUS DUSSMANN, die haben immer etwas, was mich interessiert.
    Die Klassik Abteilung dort ist einfach eine Wucht!
    In München gibt es BECK am Rathauseck, aber da kann ich vorbei gehen, ohne was zu kaufen.
    Dagegen kann ich mich im Internet doch auch zurückhalten!
    :(


    Also bei mir ist es eher umgekehrt. Ich mache gerade in Berlin Urlaub und war gestern wieder bei Dussmann. Aber jedesmal, wenn ich in den letzten Jahren dort vorbei geschaut habe, musste ich feststellen, dass mich dort nichts anlachte. Und das trotz der riesigen Auswahl. Aber seit ich meinen Bedarf bei unseren Werbepartnern decke, habe ich eigentlich nichts mehr auf der Liste, wonach ich bei Dussmann suchen würde. So traue ich mich manchmal auch einfach nicht, was zu kaufen, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich diese oder jene Aufnahme nicht schon in meiner Sammlung habe. Oder hängt die aktuelle Bedürfnisbefriedigung noch irgendwo in der Auslieferungspipe von Amazon oder JPC? Manchmal sehe ich aber auch auf meinem iPhone, dass die CD bei unseren Werbepartnern günstiger zu haben ist.


    Gruß enkidu2

    Nach Schlaganfall zurück im Leben.

  • @ Piano-Mann

    Zitat

    Neuanschaffungen gibt es bei mir nur noch vereinzelt.


    Sooo ? Warte mal ab bis Du längere Zeit im Forum bist - dieser Lasterhöhle des Klassikgenusses.... :stumm::hahahaha:
    ____________________________________________________________
    Bein heutigen Durchlesen des Threadtitels bin ich daraufgekommen, daß man auch anders lesen kann.


    WARUM GENÜGT MIR NICHT NUR EINE GESAMTAUSGABE ?


    Hier wird nämlich explizit davon ausgegangen, daß man ausschliesslich Gesamtaufnahmen kauft.
    Man würde in der Tat nur EINE brauchen, wäre es möglich - wie früher üblich - Einzelveröffentlichungen zu kaufen.
    Man hätte dann EINE Referenz - Alternativaufnahmen einzelner Werke eines Zyklus kämen dann nach und nach hinzu.
    Alternativaufnahmen - das behaupte ich fest - sind IMMER dann notwendig, wenn man ein Werk WIRKLICH kennenlernen will.


    Ich habe jahrelang kaum Gesamtaufnahmen gekauft, sondern meine Sammlung immer Stück für Stück ergänzt.
    Heute ist es aber so, daß vieles nur als Komplettpaket erhältlich ist, oft 5-10 CDs zum Preis von eineindhalb Vollpreis Cds


    Ich verfüge derzeit über eine CD Sammlung, die einem Klassiksender alle Ehre machen würde.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • .............
    Sooo ? Warte mal ab bis Du längere Zeit im Forum bist - dieser Lasterhöhle des Klassikgenusses.... :stumm::hahahaha:
    ...............

    Was glaubst Du wohl, wo ein Großteil der Ideen für meine CD-Anschaffungen herkommt. Immerhin lese ich hier schon seit gut zwei Jahren mit.
    Ich habe halt meinem Konsum-Wahn Einhalt geboten bzw. kanalisiert. Klappt bisher auch ganz gut: Erst fünf neue CDs in den letzten zwei Monaten :yes: Es gibt da allerdings noch eine kleine Liste in meinem Hinterkopf :pfeif:

  • Oh ja, was für ein herrliches Thema: Schlechtes Gewissen haben oder nicht ? Ich kaufe seit 2007 in der Klassikwelt und ich habe mich oft gefragt, ob ich wirklich den 25. Parsifal brauche oder die vierte Einspielung der Carmina Burana oder oder oder...
    Um es an dieser Stelle abzukürzen: ich bin für mich zu der Überzeugung gekommen, daß ich kaufen darf. Und zwar mit einem Schritt nach dem anderen. Soll heissen: Jede gekaufte CD / DVD wird auch unmittelbar nach dem Erhalt angehört oder angeschaut und ja, ich darf das geniessen.
    Es ist nun einmal Tatsache, daß ein Herr Bruckner oder ein Herr Mahler demnächst kaum eine 11.Sinfonie rausbringen werden und auch Wagner wird kaum eine neue Oper schreiben. Daher möchte ich wenigstens die geschaffenen Werke in unterschiedlicher Besetzung und Interpretation erleben und es gibt dabei deutliche Unterschiede zu merken.


    Und um Alfred zuzustimmen: ich könnte mit dem Geld auch eine Panama-Rundreise, ein Hubschrauberflug über Andorra oder sonst irgendwas anstellen. Möchte ich aber nicht; ich will klassische Musik erleben und ich liebe es wahnsinnig :pfeif:

  • Bein heutigen Durchlesen des Threadtitels bin ich daraufgekommen, daß man auch anders lesen kann.


    WARUM GENÜGT MIR NICHT NUR EINE GESAMTAUSGABE ?


    Hier wird nämlich explizit davon ausgegangen, daß man ausschliesslich Gesamtaufnahmen kauft.


    Werch ein Illtum! :D


    Aus dem Erstposting geht ganz eindeutig hervor, dass es um den Zwang des Kaufes mehrerer Gesamtaufnahmen geht....


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Es ist nun einmal Tatsache, daß ein Herr Bruckner oder ein Herr Mahler demnächst kaum eine 11.Sinfonie rausbringen werden und auch Wagner wird kaum eine neue Oper schreiben. Daher möchte ich wenigstens die geschaffenen Werke in unterschiedlicher Besetzung und Interpretation erleben und es gibt dabei deutliche Unterschiede zu merken.


    Genauso sehe ich das auch, zumal es ja spannend ist, die unterschiedlichsten Interpretationen eines und desselben Werkes zu erfahren!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • DA seid ihr noch gut dran. Denn ich habe dasselbe Laster wie ihr beiden: Ich möchte möglichst viele Interpreten in meiner Sammlung verewigt wissen - und das ist verteuifelt schwer. Immer wenn ich glaube - ich hätte alle Aufnahmen aus meiner Jugend (die auf Vinyl waren) nachbeschafft, da kommt eine neue Aufnahme - oft gleich als Multi-CD Kassette auf den Markt.
    Vor einiger Zeit bin ich draufgekommen, daß ich manche der Aufnahmen gar nicht selbst besessen hatte - ich habe das nur geglaubt. Denn ich hatte mit einem Freund eine Art Agreement, wo wir uns gegenseits 1-3 mal pro Woche zu Hörsitzungen besuchten. Wenn mir eine seiner Aufnahmen besser gefallen hatte, als mein Pendent, dann kam sie auf meine Wunschliste.
    Allmählich - ähnlich wie derzeit - wuchs meine Wunschliste immer schneller - aber die Plattenfirmen strichen sie schneller als ich kaufen konnte.....


    Soweit - so gut.
    Aber ich habe noch ein weiteres Laster: Ich brauche nicht zu warten ob Mahler oder Bruckner eine weitere Sinfonie komponierten, denn mein Interesse gilt den zahlreichen "vergessenen" Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts
    Und im Gegensatz zu früher erscheinen auch hier die Aufnahmen schneller als ich sie kaufen kann - immer wieder bedroht von der Streichpolitik der Hersteller....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich bin seit heute neu in dieser Runde und hoffe mit meinen Beiträgen diesen illustren Kreis zu bereichern. Vom Kaufrausch möchte ich hier gar nicht reden, sondern eher vom Lerneffekt. Es ist doch so, dass man früher durch die damaligen Fachgeschäfte für Klassik gegangen ist und hat sich von fachkundigen Verkäufern beraten lassen, welches denn wohl als beste Aufnahme eines Werkes gilt.


    Man vergaß, das man selbst dabei zu kurz kam. Wie gefällt mir eigentlich persönlich die Interpretation eines Werkes? Muss sie immer mit dem "Grand Prix de Disque" ausgezeichnet sein oder lasse ich meinen persönlichen Geschmack mit einfließen. Ich habe über viele Jahre nach dem Prinzip "The Best" gekauft und vergaß dabei, welche hervorragenden Künstler still in einer Ecke darben um den großen Klangnamen Platz zu machen. Erst seit einiger Zeit gehen die großen Plattenfirmen auch wieder dazu über die Aufnahmen, die nicht im Rampenlicht gestanden haben, wieder neu Aufzulegen. Gut so, denn wenn auch die deutsche Sprache nicht immer die ideale Gesangssprache darstellte, so waren die Interpreten wirklich manchmal die bessere Wahl.


    Karajan war derjenige, der die Orginalsprache in der Oper vorantrieb, was meiner Ansicht nach der Oper und auch den Interessen junger Menschen entgegengesetzt lief. Beides hätte gut nebeneinander existieren können. Junge Leute die zum ersten Mal in die Oper gegangen sind, wären nicht abgeschreckt worden durch die Interpretation des Werkes in der Orginalsprache. (Wer verfolgt schon ein Gespräch zwischen Menschen die eine Sprache sprechen, die ich selber nicht verstehe?)


    Alles in allem...Man kann den Kaufrausch unterdrücken, wenn man die Zeit aufbringt, im Vorfeld die "Persönliche Geschmacksnote" mit einzubringen. Dies gelingt aber auch nicht immer absolut. Es gibt immer mal wieder eine Aufnahme, die besonders gut gefällt und die legt man sich dann eben auch noch zu!


    Liebe Grüße


    Bernard

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Lieber Bernard,


    erstmal von mir ein herzliches Willkommen in unserer Runde!


    Daß du ein Verfechter der Landessprache bist, sei dir natürlich unbenommen. Aber ein keiner Hinweis auf deinen Karajan-Verweis sei mir (als Anhänger der Originalsprache!) doch erlaubt: Es stimmt nicht, daß Karajan der erste war, der die Originalsprache forcierte. Denn schon in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrunderts führten die großen Opernbühnen der USA die Werke zum Großteil auf Deutsch, Italienisch usw. auf. Diese Interpretationen hatten zur Folge, daß die Weltstars der Opernsänger auch in andereen Erdteilen ihre faszinierende Kunst anbieten konnten. - Wie arm wären wir hier in Wien gewesen, hätten wir einen Gigli, di Stefano, Bastianini, Gobbi, Tebaldi usw. nie erleben können, wäre alles auf Deutsch gespielt worden.


    Deshalb meine Meinung: In größeren Städten sollen im ersten Haus die Aufführungen in Originalsprache stattfinden, dafür im kleineren (jede größere Stadt hat doch mindestens zwei Opernbühnen) in der jeweiligen Landessprache. So wäre beiden Gruppen gedient.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Zitat

    Wie löst man den Widerspruch zwischen guter Geldanlage (für wen?) und der Tatsache, daß für Klassische Musik nur wenige zu interessieren sind, auf?

    Das wurde ja nun schon geklärt, es war im übertragenen Sonne gemeint. Eine CD oder ein Buch begleitet einen - so man will - ein Leben lang, man hat Nutzen davon - und beides lockt heutzutage wenig zum Diebstahl - weil kaum weiterverkäuflich.



    Zitat

    Muss sie immer mit dem "Grand Prix de Disque" ausgezeichnet sein oder lasse ich meinen persönlichen Geschmack mit einfließen

    Ich habe in meiner Jugend vieles dem Zufall überlassen - und bin gut damit gefahren.
    Kritiken habe ich stets gelesen um mir meinen schlechten Geschmack bestätigen zu lassen.
    Hätte ich mich auf Kritiken und dergleichen verlassen, so würden heute in meiner Sammlung zahlreiche meiner Lieblingsaufnahmen fehlen. Dies sei allen Käufern aber zum Trost auch den Künstlern ins Stammbuch geschrieben, deren mit Herzblut gemachte Aufnahme von der Kritik verrissen wurde......
    Eine Kritik sagt meist mehr über den persönlichen Geschmack des Kritikers aus als über die Qualität der Interpretation...


    Themenwechsel: Kaufen um zu besitzen:


    Es macht mich mürrisch, wenn im Forum über eine CD geschrieben wird - und ich kann nicht sofort reinhören. Das ist leider sehr oft der Fall. Ich versuche dies mit meiner doch recht passablen Tonträgersammlung auf ein Minimum zu beschränken.
    Alles ist zudem eine Frage des Alters.
    Ich bin vor allem an Werken der "Kleinmeister" des 18. und 19 Jahrhunderts interessiert - ebenfalls an Opern aus dieser Zeit, zudem noch an Interpreten, die in meiner Jugend als Non-plus-Ultra galten, heutige Dirigenten haben für mich zumindest kein Charisma. Daher bin ich bemüht, hier noch alles zu kaufen bevor es aus den Katalogen verschwindet.


    Sollte die CD vom Markt verschwinden - so stelle ich meine Käufe ein - für Downloads werde ich nichts bezahlen.
    Ich schätze, daß noch mindestens 5- 10 Jahre vergehen werden bis es soweit ist. Bis dahin ist meine private Sammlung derartig groß, daß ich - auch wenn ich 100 würde (was eher unwahrscheinlich ist) kaum mehr dazu käme ALLE Aufnahmen zu hören - aber Auswahl und Vielfalt werden stets ausreichend sein. DERZEIT ist es allerdings noch so, daß ich immer wieder auf interessante Dinge stoße, die Großeinkäufe erforderlich machen - so zum Beispiel mein vor etwa 6 oder 7 Jahren erwachte Interesse an Kammermusik.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Gerne würde ich deine Frage beantworten, wenn du sie etwas mehr ausformulieren könntest. Mir fehlt da der Zusammenhang zum Zitat.


    Lieber Piano-Mann,


    lesen müsste man halt können, doch so sehr ich mir auch Mühe gebe, so richtig will es nicht klappen.


    Schon Lichtenberg hat es mir einstens prophezeit: "Er las immer Agamemnon anstatt angenommen, so sehr hatte er den Homer gelesen."
    "Entweder" mit "weder noch" zu verwechseln, wie mir es gelungen ist, hat er dabei aber sicher nicht gemeint.


    Ich bitte daher um Vergebung für meinen Anfall von hoffentlich vorübergehender Altersschwäche und verspreche auch, ein ernsthaftes Wort mit meinem Optiker zu reden.


    Liebe Grüße
    hami1799

  • hallo miteinander,


    da melde ich mich mal wieder. Letzte Woche ist der letzte Teil meines Dauer-Kaufrausches angekommen und wurde sogleich digitalisiert und in iTunes aufgenommen. Sprach ich in meinem Eingangs-Posting noch von 12 (oder so) Gesamt-Ausgaben, so schwinden mir heute bei Betrachtung meiner digitalen Sammlung die Sinne. Lasse ich mal die Kurfürsten-Sonaten weg, dann habe ich 1222 Beethovensche Klaviersonaten. Das bedeutet, dass ich jede der 32 Sonaten im Schnitt 38,2 mal habe. Das ist doch nicht normal. Ich glaube, ich bin nicht ganz dicht. Vollkommen durchgedreht.

    Oder was meint Ihr ?


    Rolo, der Irre 8|

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Zitat

    Ich glaube, ich bin nicht ganz dicht. Vollkommen durchgedreht.


    Aber im psychatrischen Sanatorium TAMINO in den Besten Händen. Hier wird ein stets geäusserter Wunsch nach modernster Therapie erfüllt: Die "klassenlose Gesellschaft". Man kann hier nicht unterscheiden, wer Patient, wer Pfleger, Krankenschwester oder Arzt ist. Die Rollenverteilung ist zuzusagen offen.
    Aber nun zum Ernst des Themas. In der Vergangenheit hatte ich in der Tat so gut wie KEINEN Zyklus komplett. Ich kaufte nur Aufnahmen einzelner Sonaten, Sinfonien, Konzerte, meist gekoppelt mit einem zweiten Werk, welches (in anderer Besetzung) schon in meiner Sammlung vorhanden war. Selbst wenn ich ausnahmsweise mal vorhatte einen Zyklus - nach und nach - zu komplettieren - so schaffte ich es nicht, weil die Plattenfirmen das Programm immer wieder zusammenstrichen - schneller als ich kaufen konnte. So kam eine sehr persönliche Sammlung mit vielen Lücken zustande, wo sehr klar meine Vorlieben und Abneigungen erkennbar waren.
    HEUTE ist es ja so, daß man Einzelaufnahmen nur mehr in Ausnahmefällen bekommt, man MUSS quasi Zyklen kaufen - vor allem dann, wenn es sich um Aufnahmen mit den "Größen der Vergangenheit" handelt. Das wird einem allerdings meist dadurch versüsst, daß der Preis einer (als Beispiel) 6 CD - Box oft nur unwesentlich über dem einer Vollpreis CD-liegt - und manchnmal sogar weit drunter!!! Das hat dazu geführt, daß meine Sammlung allmählich der eines kleineren Rundfunkstudios gleicht. Über mein Normalität habe ich mir in diesem Zusammenhang noch keine Gedanken gemacht - die stelle ich eher in Frage in Bezug auf meine Idee ein Klassikforum im Internet zu gründen - es gibt andere Themen mit höherer Einschaltquote und mehr Posting-Stabilität.....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wo es früher noch in jeder Stadt Klassikgeschäfte gab bin ich extra mit Bus und Bahn nach Köln gefahren um mir LP`S o, CD`S oder später DVF`s zu kaufen. Dank Youtube ist bei mir der Kaufrausch etwas verebbt. Da ich mir die einzelnen Sachen direkt auf meine Festplatte speicher, die meisten Aufnahmen sind mittlerweile in HD Qualität . Ich müsste auch mal langsam einzelne Aufnahmen entsorgen, da ich mittlerweile keinen Platz mehr habe , schaffe das aber nicht. Auch wenn meine Freundin meint ich konnte doch mit den Musikkassetten anfangen (von denn ich über 1000 Stück habe) kann ich keine davon entsorgen. Grundsätzlich habe ich im Opernbereich mir nur die Aufnahmen gekauft die mich auch persönlich interessiert haben. Die meisten Aufnahmen habe ich von Verdi, Puccini, Wagner, Bellini, Donizetti und Rossini. Ziele das ich so und so viel haben muss habe ich mir eigentlich nie gesetzt. Was ich mir nie gekauft habe sind Opern Querschnitte .Aber ich denke mal das im Konzertbereich die Auswahlmöglichkeiten und die Möglichkeiten dem Kaufrausch zu verfallen wesentlich größer sind als im Opernbereich.

  • Servus, Rolo!


    Von mir bekommst Du wieder eine andere Antwort als von Alfred:


    Respekt! :thumbup: Da kann ich denn doch nicht mithalten!


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Das hat dazu geführt, daß meine Sammlung allmählich der eines kleineren Rundfunkstudios gleicht.


    Da dieser Gedanke nicht das erste Mal auftritt, muss einmal eine kleine Korrektur erfolgen. Es handelt sich bereits um eine "historische" Sicht eines Senders. Rundfunkstudios arbeiten schon längere Zeit nicht mehr mit Tonträgern, sondern haben ihren gesamten Musikbestand digital archiviert. Da kommt alles längst von der Festplatte (von gelegentlichen Ausnahmen wie Live-Sendungen mit Gästen abgesehen).


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • MusicCassetten würde ich versuchen, jedenfalls auf Festplatte zu übertragen, wenn die Inhalte noch interessieren. Das ist meiner (begrenzten) Erfahrung nach kein gutes Medium für Dauerspeicherung.


    Jede Beethovensonate knapp 40mal finde ich in der Tat ziemlich verrückt :D Ich habe vermutlich einige etwa 20mal, aber die haben sich innerhalb von fast zwei Jahrzehnten angesammelt. Wie schon oben angedeutet, verzichte ich bei Repertoire, dass schon so gut repräsentiert ist, weitgehend auf Neuanschaffungen. Das letzte Mal schwach geworden bin ich bei der Serkin-Box (nicht komplett), da die so billig war, obwohl ich von den drei einzelnen CDs, die ich schon hatte, nicht durchweg begeistert war. Buchbinder werde ich vielleicht Ende des Jahres noch anschaffen, bei Oppitz und Korstick habe ich mich nach einzelnen CDs eher gegen die GA entschieden. Eigentlich müsste ich bei Beethoven eher aussortieren, das werde ich aber wohl nur in Einzelfällen über mich bringen...


    Ich mache das ein wenig davon abhängig, wie viele Aufnahmen ich schon habe. Neulich habe ich zwei Cembalo-GA von Bachs Englischen Suiten gekauft, davon hatte ich aber noch gar keine GA auf dem Cembalo und nur eine Klavier-GA (Gould). Zwar habe ich letzlich zugeschlagen, weil es günstige Ebay-Gelegenheiten waren, aber eine davon (Rousset) hatte ich schon seit Jahren auf der Liste, hatte nur lange keine Priorität.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich habe von ein und demselben Werk meist mehrere Aufnahmen, und das deshalb, da ich vorwiegend Stimm- bzw. Instrumentenaffin bin und wenn ein Stück mit einer Beseztung daherkommt, die mich interessiert, kommt es schon vor, daß ich wieder zuschlage.


    Als Beispiel: So großartig Beethovens Violnkonzert in Oistrachs Interpretation auch ist, an Francescatti, Heifetz, Kremer usw. führt kein Weg vorbei. Ebenso geht es mir in der Oper. Hier will ich die Interpretation eines Bastianini, eines Gobbi oder von Christoff, Ghiaurov usw. nicht missen. Natürlich ist es im deutschen Fach ebenso. Auch die diversen Sichtweisen verschiedener Dirigenten können zu spannenden Erlebnissen und Einsichten führen.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)