Ich habe genug - Betrachtungen eines Sammlers

  • Zitat

    Meine CD- und sei neuestem auch DVD Sammlung betrachte ich als Bollwerk gegen den Zeitgeist


    Oder als Kokon für den eigenen Geist.

  • Hallo!


    Leider verfüge ich nach meinem Umzug in ein kleineres Haus nicht mehr über den früheren Platz und muß Einiges ausrangieren. Meine CD-Sammlung werde ich behalten, mich aber spezialisieren. Das bedeutet: Neuanschaffungen ja, aber keine Gesamtaufnahmen 10 x und mehr. Ich rangiere Videos und Bücher aus, aber von meiner umfangreichen Plattensammlung werde ich mich niemals trennen, denn da gibt es unwiederbringliche Aufnahmen, die wohl kaum auf CD veröffentlicht werden. Außerdem sind die meisten Vinyls, außer den auf Märkten zugekauften, in einem guten Zustand. Zudem ist der Klang mit einem Reverenz-Plattenspieler traumhaft. Schon die Cuvers machen etwas her. Ausrangieren ja, Klassik-Platten niemals!



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Dumme Frage, lieber Wolfgang,


    aber hast du vielleicht den Transrotor Quintessence?


    Liebe Grüße


    Willi ?(

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo, William B.A.!


    Diesen Player habe ich nicht. Aber braucht man den unbedingt? Auch einen Orakel Delphi? Es kommt auch auf die Platten selber an. Sind die gepflegt, kann man ein Top-System aufschrauben. Ist der Zustand nur Durchschnitt, brauche ich kein Referenz-System. Ich habe als Sammler eine Reihe hochwertiger Player. Mehrere Thorens (126, 125, 320 u. A.), Yamaha 800, Kenwood 7010 u. a., MicroSeiki und Sansui. Habe ich Top-Platten, kommt ein Clearaudio Gamma oder Ähnliches drauf. Bei weniger guten Platten brauche ich nur ein durchschnittliches System um die 300 Euro. Da wechsele ich öfter.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Hallo lieber Wolfgang,


    meine Frage war nur rhetorisch, ich hatte (und habe es noch, ebenfalls einen Kenwood mit einem Shure-System und war recht zufrieden damit. Ein Bekannter allerdings hatte einen Transrotor in seinem Wohnzimmer stehen und protzte damit herum.


    Doch was nützt es, wenn ich jedes Staubkörnchen in allen Frequenzbereichen hören kann.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Ich werde versuchen wirder zum Thema zu kommen, was mir aus vielerlei Gründen recht leicht fällt.
    Zum einen weil ich in der Tat von vielen Werken übersätigt bin, beispielsweise konnte keine Zauberflöte der letzten Jahre mich überzeugen - wobei ich mir aber erst 3 Aufnahmen zugelegt habe - weniger der Stuimmen wegen - sondern der Inszenierungen wegen - ich wollte sehen - welche "konventionellenw" oder zumindest "beinahe konventionellen" Lösungen es zu diesem Thema in den letzen 25 Jahrwen gab.
    Daher habe ich sie - entgegen meinen ursprünglichen Intentionen - auf DVD-VIdeo erworben.


    Meine Besprechungen finden sich im entsprechenden Bereich des Forums.


    Derzeit liegen einige hundert ungehörte - aber "unheimlich wichtige" Aufnahmen auf dem Stapel zum "Abarbeiten" - und es freut mich momentan nicht wirklich. Deshalb hatte ich eigentlich vor eine "Kauf- und hörpause " einzulegen.
    Es sit nicht so, daß ich derzeit nichts hören möchte - aber derzeit greife ich lieber auf altbewährtes in meiner Sammlung zurück.
    Mit der Kaufpause wird es offensichtlich leider nichts, denn gerade derzeit erscheinen - wieder Erwarten - zahlreiche Neuaufnahmen, die ich UNBEDINGT besitzen möchte - und ich wäre todunglücklich - wenn ich in zwei Jahren - nach Beednigung der "Kaufpause" erfahren müsste, daß es diese Aufnahmen schon nicht mehr gäbe.


    Dennoch - rares Repertoire wird offenbar nur wenig gekauft - das lässt sich an der Beiteiligung, jener Threads, die sich mit "NON-MAINSTREAM" befassen
    ablesen - und wenn ich hier "Beteiligung" schreibe , dann meine ich nicht nur die aktive - sondern auch die Passive durch die Mitleser.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    schade, das sich bei dir Frust aufgebaut hat.


    Vor kurzem saß ich auch in einer solchen "Falle". Es war ein richtiger Scheidepunkt, soll ich jetzt wirklich alle früheren Brendel, Kleiber, Walter und ander sammeln, nur um "mitreden" zu können? Die Sammlung quasi aufblähen, mit Stücken, die ich dann nur einmal höre und dann für immer unter dem Stapel verschwinden?


    Ich lasse die alten Meister auf You Tube, rufe mir sie da auf, wenn ich vergleichen möchte. Neuzugänge im CD-Bereich werden nur noch Aufnahmen des 21. Jahrhunderts sein.


    Mag sein, das mir damit wirkliche Höhepunkte entgehn, stelle aber fest, das mit jeder CD-Leiche mein Frust mehr steigt und ich Gefahr laufe, auch in eine Frustfalle zu laufen.


    Du führst als Beispiel die Zauberflöte an, bei mir ist es Beethoven`s Neunte. Soll ich mir denn wirklich eine ganze Batterie dieses Werkes zulegen, nur um einen "optimalen" Choralsatz zu finden?


    Nö-


    So wie es hier im Forum Leute gibt, die es sich einfach machen und nur Furtwängler gelten lassen, werde ich einfach nur noch ab dem Jahr 2.000 sammeln.


    Viel Grüße Thomas

  • Vor kurzem saß ich auch in einer solchen "Falle". Es war ein richtiger Scheidepunkt, soll ich jetzt wirklich alle früheren Brendel, Kleiber, Walter und ander sammeln, nur um "mitreden" zu können? Die Sammlung quasi aufblähen, mit Stücken, die ich dann nur einmal höre und dann für immer unter dem Stapel verschwinden?


    Damit berührst Du einen interessanten Punkt. Wenn man bei Tamino ziemlich aktiv ist und hier immer wieder Diskussionen um eine bestimmte Aufnahme liest, dann wird man irgendwann so neugierig, dass man sie sich bestellt. Die Enttäuschung ist dann vorprogrammiert. Weil das, was Bernward toll findet, nicht unbedingt auch novecento toll finden muss. Und umgekehrt (ich habe jetzt mal willkürlich zwei Benutzernamen gewählt). "Mitreden" können wollen führt also zu einem gewissen Prozentsatz (der um die 50 liegen dürfte) zu Fehlkäufen. Und da wir alle nicht im Geld schwimmen, sollte man Fehlkäufe vermeiden. Wie geht man also mit Empfehlungen bei Tamino um? Ich meine, dass man für sich analysieren sollte, mit welchen Tamino-Mitgliedern man auf einer Linie liegt, auf einer Wellenlänge schwimmt. Wenn mir Joseph II. eine historische Aufnahme empfiehlt oder teleton eine Swetlanow-Aufnahme, dann weiß ich, dass da was dran sein wird. Was dran für mich, wohlgemerkt. Für Dich wird es andere Leute geben, auf deren Empfehlungen Du Dich verlassen kannst. Misslich hingegen wird es, wenn man Empfehlungen ohne eine solche Analyse folgt, nur weil sie mit einem gewissen Nachdruck abgegeben werden. Ich habe mich neulich mal - wie andere auch - sehr begeistert für eine neu erschienene Live-Aufnahme der Zweiten von Mahler mit Klaus Tennstedt ausgesprochen. s.bummer, der zuvor noch Tennstedt als "Heulsuse" kritisiert hatte, kaufte sich sodann diese Aufnahme wegen des großen Lobs hier im Forum. Und was passierte natürlich prompt? Er wetterte anschließend gegen diese Aufnahme, die ja wohl völlig unerträglich und rausgeschmissenes Geld sei (ich weiß nicht, ob das jetzt seine Worte waren, aber dem Sinn nach stimmt es). Warum hat er sie sich dann aber überhaupt gekauft? Es war doch von vornherein klar, dass das nichts für ihn ist. Umgekehrt stornierte ich meine jpc-Bestellung einer anderen, von s.bummer massiv empfohlenen Mahler-CD, nachdem Willi (der sie sich auch wegen der s.bummer-Empfehlung gekauft hatte) sie geliefert bekam, sogleich durchhörte und diese große Begeisterung nicht zu teilen vermochte. Ich hätte es mir gleich denken können: wenn man bei Mahler so unterschiedlich denkt wie s.bummer und ich, dann sind die Empfehlungen des einen für den anderen eher Kontraindikatoren (also in dem Sinne: von dieser CD lässt Du, wenn er sie empfiehlt, lieber die Finger). Und auf Willis Meinung lege ich nun mal großen Wert.


    "Mitreden" zu wollen, ist jedenfalls kein gutes Motiv für eine Kaufentscheidung. Ich gebe zu, dass ich auch schon oft an diesem Punkt angelangt war (s.o.: man wird einfach neugierig und es zuckt der Finger auf der "Bestellen"-Taste). Im Moment wird z.B. im Thread über die Beethoven-Sinfonien viel über die Charles Mackerras-Gesamtaufnahme aus Liverpool diskutiert (während ich die Mackerras-Gesamtaufnahme aus Edinburgh besitze). Tendenz der Diskussion: Liverpool soll etwas besser sein als Edinburgh. Aber soll ich mir nun, nur um dieses Urteil überprüfen und mitdiskutieren zu können, etwa noch eine Mackerras-Gesamtaufnahme für viel Geld zulegen? Nein, das lasse ich lieber. Irgendwo hört es auch mal auf. Und außerdem - damit nehme ich die Spitze am Ende Deines Postings, auf das ich gerade antworte, gern und dankend auf - weiß ich ja von vornherein, dass ich die besten aller je gemachten Beethoven-Aufnahmen ohnehin längst im Regal habe :D

  • Ich glaube, ich bin so ein Typ Sammler, der nie genug haben kann (bezogen auf Aufnahmen!). Natürlich, auch ich erspare mir gerne "Fehlkäufe". Wie ihr schon richtig geschrieben hat, definiert sich das für jeden anders. Für den einen ist z. B. der (recht) neue "Don Giovanni" von René Jacobs ein Fehlkauf, für den nächsten der (uralte) von Furtwängler. Richtigerweise wird auf die verschiedenen Geschmäcker und Hörgewohnheiten hingewiesen. So wurde etwa Boulez' "schlanker, entschlackter" Wagner hier schon mit Lobeshymnen bedacht – mir sagt der aber wenig zu. Ich gebe aber im selben Atemzug gerne zu, daß die Herangehensweise eines Herrn Boulez bei Wagner seine Berechtigung hat, und ja, ab und zu tu ich es mir dennoch an. Genauso wie ich mir auch zuweilen Aufnahmen anhöre, die ich mir eher nicht kaufen würde, sprich Beethoven in HIP beispielsweise. Natürlich gibt's auch da sehr gute Aufnahmen, die auch mir gefallen (Järvi vor allem).


    Allein zum "Mitreden" habe ich mir wohl selten was zugelegt. Es war schon immer auch ein Eigeninteresse bei der Sache dabei. Freilich: Angeregte Diskussionen bei Tamino machen nicht selten neugierig. Etwa derzeit besonders Beethoven und Mahler, in letzter Zeit auch Liszt (wohl wegen des Jubiläums). Ich meine, gewisse "Komponisten-Phasen" im Forum festzustellen. Vor einiger Zeit war mal Bruckner ständig Tagesthema, davor recht ausgiebig Haydn usw.


    Es ist schon wahr: Es gibt bei Tamino halt für jeden einige Mitglieder, die in etwa auf derselben musikalischen Welle schwimmen. Das merkt man meistens bereits nach relativ kurzer Zeit. Mein Dank an Swjatoslaw, daß er mich da für sich hinzuzählt. Lustigerweise wäre mir neben ihm auch Teleton sofort eingefallen, dem auch besonders die Pauken und Blechbläser wichtig sind. Anderen sind womöglich die Streicher wichtiger und sie brauchen keine "ultrapräsenten" Pauken.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    "Mitreden" zu wollen, ist jedenfalls kein gutes Motiv für eine Kaufentscheidung


    Wenngleich dieses Statement sehr gut begründet und erläutert wurde. so möchte ich mich ihm nicht bedingungslos einverstanden erklären.
    Zum einen sollte man auch "Mittelmaß kennen und hören - damit Spitzenleistungen umso besser als herausragend erkannt werden, zum anderen ist es nicht uninteressant Aufnahmen kennenzulernen die einen persönlich "abstossen".


    Und natürlich ist es auch interessant mitzudiskutieren.


    Daher widme ich ca 5- 10 % meiner derzeitigen CD-Einkäufe sogenanntem "Risikorepertoire" bzw "Risikointerpreten"
    Unter letzteren verstehe ich beispielsweise nicht etwa unbekannte Modepuppen, denen schon von der Ferne anzusehen ist, daß sie innen hohl sind - und das Hören ihrer Interpretationen verschwendete Zeit ist.
    Vielemehr meine ich hier jene, die ein wenig verschroben wirken und gelegentlich auf entlegenen Pfaden des Klassikrepertoires wandeln und Tabus brechen. Meine Sammlung strotzt zugegebenermaßen nicht von solchen Aufnahmen - aber sie sind immerhin da.....


    Nicht immer findert die erwartete "Enttäuschung" statt - zumindest nicht in der vorhergesehenen Form.


    Denn manchmal lernt man gerade in diesem Umfeld Neues kenne, das einen begeistert, und von dem man
    sonst nie etwas gehört hätte....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Damit berührst Du einen interessanten Punkt. Wenn man bei Tamino ziemlich aktiv ist und hier immer wieder Diskussionen um eine bestimmte Aufnahme liest, dann wird man irgendwann so neugierig, dass man sie sich bestellt. Die Enttäuschung ist dann vorprogrammiert.


    Zitat

    Ich glaube, ich bin so ein Typ Sammler, der nie genug haben kann (bezogen auf Aufnahmen!). Natürlich, auch ich erspare mir gerne "Fehlkäufe". Wie ihr schon richtig geschrieben hat, definiert sich das für jeden anders.


    Beides ist richtig, aber ein Sammler hat eigentlich nie genug, egal ob in die Breite oder in die Tiefe gesammelt wird. Das Sammeln in die Tiefe habe ich erst durch das forum gelernt und möchte hier gern als Beispiel die Beethoven-Sinfonien mit Järvi und Herreweghe anführen, die ich mir zugelegt habe, nachdem ich mir die Postings von Norbert durchgelesen hatte. Früher habe ich gesammelt, was fono forum und andere Magazine für gut und besser gehalten haben, heute lese ich im forum und bestelle, oder lasse es sein. Fehleinkäufe bewusst, nein danke, aber Einkäufe, die nicht unbedingt hätten sein müssen, schon. Entweder top oder flop. Der Thread welche Bestellungen gehen auf das konto von tamino oder so ähnlich, ist dabei sehr hilfreich. Deshalb lese ich im forum mehr als ich schreibe. Ich war weder vor meiner Zeit bei Tamino noch seit ich bei Tamino bin Sammler, um mitreden zu können. Sammler aus Leidenschaft, der nicht alles haben muss, aber alles, was ihn interessiert. Als Fan von der und der oder dem und dem oder diesem und jenem usw. möchte ich alles in meiner Sammlung haben, was möglich ist. Gott sei Dank bin ich nicht Fan von jedem Klavierspieler, jedem Orchester, jedem Dirigenten, Sänger etc. Das macht die Sache noch einigermaßen überschaulich. Mitreden sollte im forum jeder, der sich für klassische Musik interessiert, dafür brauchts keine 6000 CD, gell.


    LG, Bernward




    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Mein Dank an Swjatoslaw, daß er mich da für sich hinzuzählt. Lustigerweise wäre mir neben ihm auch Teleton sofort eingefallen, dem auch besonders die Pauken und Blechbläser wichtig sind. Anderen sind womöglich die Streicher wichtiger und sie brauchen keine "ultrapräsenten" Pauken.


    Ob Du es glaubst oder nicht: gerade heute mittag saß ich mit meiner Freundin in einem Restaurant und wir diskutierten darüber, was für uns im Bereich Orchestermusik am Wichtigsten ist. Meine Freundin vertrat die Auffassung, dies seien die Streicher (sie spielt übrigens selbst Geige). Von mir kam vehement die Gegenrede: mir sind die Blechbläser und das Schlagzeug am Wichtigsten. Witzig, dass Du und ich auch in dieser Frage mal wieder "ein Herz und eine Seele" sind, lieber Joseph :)

  • *kleinlaut* Holzbäser? *duck*


    Ich will es mal so sagen: ein Klarinetten- oder Oboensolo ist toll, gar keine Frage. Aber wenn in der Fünften von Bruckner die Blechbläserchoräle anheben, dann ist das für mich doch noch eine Steigerung des Musikgenusses.


    Sorry, wenn wir jetzt (durch mich) off-topic geraten sind.

  • Ich bin Detail versessen, möchte am liebsten in die Aufnahme reinkriechen, um sie aufzunehmen.



    Auch wenn zwei Menschen das Gleiche hören, es wird nie dasselbe für den Einzelnen sein! Aber es gibt Berührungspunkte, die es herauszuarbeiten gilt. Und schade finde ich es, wenn eine Diskursion einfach abgebrochen wird.


    Dank Tamino konnte ich meine Sammlung straffen. Dabei helfen mir auch Beiträge von Leuten, deren Geschmack ich teiweise nicht teile, aber ihre Kompetenz schätze, z.B swjatoslaw.


    Ich will Perlen sammeln und die "Trefferquote" steigt!

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  • Vielleicht könnte man die Quintessenz der verschiedenen Postings auch mit einem (von mir frecherweise abgewandelten) Zitat aus Antoine de Sanit Exupérys Kleinen Prinzen zusammenfassen:


    "Man hört nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Ohren unhörbar".


    Und da jeder andere Ohren hat, hört er andere Dinge heraus. Der eine hört diese Dinge bei den "Großen Alten" eher, der andere bei den vorwärtsstrebenden Jungen.


    Doch viele hören und sind immer noch nicht letztendlich völlig zufrieden. Sie hören weiter und hoffen auf weitere, (neue?) Erkenntnisse.


    Was mir wichtig erscheint: Hören und hören lassen, seine eigene Meinungen begründen und andere Meinugen ebenso gelten lassen.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    P.S. Auch ich lege auf die Meinung Swjatoslaws großen Wert.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Angeregt durch einige Aussagen im Thread
    2013 - Musikalische Vorsätze in Bezug auf die eigene CD Sammlung


    wo unter anderem der Sammler von "Interpretationen" erwähnt wure - nämlich, daß er in der Regel all die gekaufte Interpretationen gar nicht anhören kann.
    Da ist sicher etwas Wahres dran - aber als Betreiber eines Klassikforums schaut die Sache schon etwas anders aus.
    Man hat seine Sammlung von passabler Größe (sagen wir mal 1200 CDs), manches 1 mal manches bis zu 3 mal, manches überhaupt nicht..
    Plötzlich finden Hörvergleiche im Forum statt - und man stellt überrascht fest, daß man zahlreiche große Lücken - sowohl von der Werken -als auch von den Interpreten her hat.


    Da fehlen große Stimmen, legendäre Pianisten und andere Instrumental-Interpreten, sowie zahlreiche weltberühmte Dirigenten. Was tun ?



    Zitat

    Wie lange könnte solch ein Sammler noch am Forenleben teilnehmen (oder in einer anderen Diskussionsrunde über klassische Musik, wenn er die neuen Interpreten überhaupt nicht mehr gehört hätte?
    2, 3, 5, 10 oder gar zwanzig Jahre?

    Hier wird Bezug genommen auf die DERZEITIGE Generation von Interpreten, die älteren Klassikhörern oft nicht mehr dem Namen nach bekannt sind....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Plötzlich finden Hörvergleiche im Forum statt - und man stellt überrascht fest, daß man zahlreiche große Lücken - sowohl von der Werken -als auch von den Interpreten her hat.


    Wenn Du sogar Vanhal und Paisiello als "große Meister" bezeichnest, und außerdem bei Hörvergleichen alles kennen willst, wirst Du von 1200 CDs eher auf 120000 CDs aufstocken müssen.
    Das war jetzt nur aus dem Bauch geschossen, aber wir können auch nachrechnen.
    ;)


  • Wenn Du sogar Vanhal und Paisiello als "große Meister" bezeichnest, und außerdem bei Hörvergleichen alles kennen willst, wirst Du von 1200 CDs eher auf 120000 CDs aufstocken müssen.
    Das war jetzt nur aus dem Bauch geschossen, aber wir können auch nachrechnen.
    ;)


    Alfred will "große Meister" wie Vanhal und Paisiello erstens nur ungefähr aus der Zeit 1730-1850, zweitens nur, wenn ihm ihre Musik gefällt :D
    Da dem zweiten Kriterium zumindest teilweise Großmeister wie CPE Bach zum Opfer fallen, dürften auch etliche kleinere Meister damit ausgeschieden werden.
    Und Vanhal und Paisiello sind m.E. (ohne mich da allzugut auszukennen) schon größere Meister als ein großer Teil typischer cpo-Neuerscheinungen, bedeutender als, sagen wir mal Molique oder Farrenc (selbst wenn mich persönlich Farrenc vielleicht mehr interessiert).


    Ich habe jedenfalls meinen "Kleinmeister-Kennenlern-Ehrgeiz" in letzter Zeit eher wieder reduziert...

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • chon größere Meister als ein großer Teil typischer cpo-Neuerscheinungen, bedeutender als, sagen wir mal Molique oder Farrenc (selbst wenn mich persönlich Farrenc vielleicht mehr interessiert).


    Schon die a-Moll und f-Moll Quartette von Molique gehört? ;)

  • "Ich habe genug" gesammelt sage ich mir immer dann, wenn ich eine Aufnahme im Regal entdecke, die ich sehr schätze aber schon Ewigkeiten nicht mehr gehört habe. Allerdings hält der Vorsatz immer nur kurz an - zu stark ist der Drang Repertoirelücken zu schließen. Gerade letzte Woche habe ich mir reihenweise Ravelsche Orchestermusik bestellt. Eigentlich sagt mir Ravel wenig, aber es wurmt mich, ihn nicht im Regal stehen zu haben - für den Fall der Fälle!

  • Schon die a-Moll und f-Moll Quartette von Molique gehört? ;)


    Nein, ich habe einfach nur einen Namen genannt, ich kenne überhaupt nichts von dem. Das "mehr interessiert" ist auch nicht bzgl. Molique, sondern Paisiello und Vanhal gemeint (von denen habe ich allerdings schon was).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Und Vanhal und Paisiello sind m.E. (ohne mich da allzugut auszukennen) schon größere Meister als ein großer Teil typischer cpo-Neuerscheinungen, bedeutender als, sagen wir mal Molique oder Farrenc


    Na klar sind die berühmter als Molique oder Farrenc (außer bei FeministInnen natürlich).
    Aber bezüglich Alfreds Auswahlen hast Du recht - da kann man schwer rechnen ...
    OK, vielleicht nur 12000 CDs.

  • Da ich neben diverse Verpflichtungen auch andere Hobbies und Interessen habe komme ich leider nicht so oft zum Hören wie es mir wünschen würde. Somit hab ich eigentlich momentan schon genug zu tun wenn ich die CD´s meiner Sammlung die ich bislang kaum bzw. ziemlich lange nicht mehr gehört habe, nochmal anhöre. Da gibt es noch genug Werke die ich besser kennenlernen muß und genügend Werke und Interpretationen die ich sehr schätze und immer wieder mal hören will. Da die Lebenszeit ja bekanntlich begrenzt ist hab ich damit schon genug zu tun. Sicher möchte ich auch hin und wieder mal meinen Horizont erweitern aber für diese Zwecke finde ich Spotify oder Youtube ideal und wenn es mich dann genug begeistern kann, kann ich noch immer die CD bestellen. Genug habe ich sicher von den "sollte man haben" oder "laß mich überraschen"-Blindkäufen. Ich kaufe keine CD mehr von der ich mich nicht vorher über schon genannte Möglichkeiten überzeugt habe. Das war schon mal anders und das Resultat sind leider auch einige CD´s in der Sammlung die jetzt nur Staubfänger sind und ich besser verschenken bzw. verkaufen sollte (da mir der Platz dafür zu schade ist) Vielleicht kann ich ja mal davon eine Liste machen und hier in irgendeinem passenden Unterforum als Tausch oder geschenkt anbieten.

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

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  • Es ist schon so, dass wenn man zu günstigen Preisen kaufen kann, man schneller zugreift - es gibt ja auch Tonbeispiele bei jpc und amazon zu hören. Wenn ich z.B. Streichquartette von Molique für weniger als 3 Euro pro CD bekomme und mir die Tonbeispiele halbwegs zusagen, ist es schnell getan, dass ein paar CDs bestellt sind. Ein anderes Beispiel wäre die Spohr-Symphonienreihe bei jpc. Zum Vollpreis würde ich mir das nie kaufen, für 7 Euro riskiere ich aber mal eine. Und ich hatte zumindest einmal damit Glück, denn Spohrs dritte Symphonie finde ich tatsächlich sehr hörenswert.

  • ... Da die Lebenszeit ja bekanntlich begrenzt ist ...


    Ja, das ist angesichts meiner vorhandenen CD-Bestände und mit dem Blick auf die durch mein seit langem gespflegtes hemmungsloses Kaufverhalten noch zu erwartenden Erweiterungen, kombiniert mit dem Wissen um mein Alter (40 Jahre) etwas, das mich auch umtreibt. Ein echtes Problem!


    Leidende und ganz melancholische Grüße,
    Garaguly

  • Es ist schon so, dass wenn man zu günstigen Preisen kaufen kann, man schneller zugreift ...


    Klar! Und da ist CPO ja immer ein zuverlässiger Anbieter. Die Molique-Quartette habe ich auch gekauft. Das eine, das ich hörte bisher, gefiel recht gut. Aber auch hier ist es doch leider so, dass viel Gutes doch viel zu selten gehört werden kann. Ach, man müsste Geld und Zeit im Überfluss haben ... :)


    Grüße,
    Garaguly

  • Ich befürchte jeden Monat wieder aufs Neue, dass meine Sammlerleidenschaft (Orchestermusik, namentlich Sinfonie, Condertante und Ouvertüre 1730 bis 1847) schlicht durch das Nachlassen des Stromes an Neuaufnahmen beendet wird. Aber dann entdeckt man auf einmal brasilianische CDs mit Werken eines Garcia und, noch besser, einer Ouvertüre und der zweiten Sinfonie von Neukomm. Zwei Wochen später wird man der maltesischen Sinfonik gewahr. Vor drei Tagen erst entdeckte ich einen alten jugoslawischen Tonträger mit einer Aufnahme von Vanhals einziger im Autograph vorhandenen Sinfonie (die Streichersinfonie C28). So gesehen - kein Ende in Sicht. Zum Glück. Auch wenn demnäscht alle Sinfonien Vanhals vorliegen werden (Großartig übrigens).

    HERNEN

  • Ich habe nicht genug, ich habe zu viel. bestes Beispiel: Ich habe zwei Boxen mit den Sibeliussymphonien, derselbe Dirigent. Das war damals auch ganz interessant, das mal im Vergleich zu hören. Aber der Besitz erfreut mich nciht wirklich. Ich höre beide gleich gern, der Unterschied ist nicht so groß, dass ich vor dem Hören mich wirklich bewusst für eine der beiden entscheide, sondern die erstbeste nehme. Ganz ähnlich bei meinen Bruckneraufnahmen, es sind definitiv zu viele. Gut, eine Urfassung, eine veränderte, das ergibt schon einen Sinn, aber die anderen ähneln sich so sehr, dass der Hörgenuss schlicht derselbe ist. Ein Forscher bin ich nicht, ich höre zum Vergnügen.
    Dann gibt es so Sachen wie eine Reger-Box. Einmal gehört, ganz nett, alle paar Monate hört man noch mal rein, weil man gar nicht mehr weiß, worum es geht und wieder ist es für Monate unwichtig. Ich kauf mir so was nicht mehr.
    Alle Jubeljahre höre ich z.B. bei WDR3 etwas, wo ich sage, toll, das will ich haben. Oder nach einem LIveerlebnis kaufe ich mir auch schon mal die CD mit dem Ensemble, aber das ist alles sehr überschaubar.
    Andere Ausnahmen könnten so etwas sein wie "In C" von Reich, wo die Aufnahmen ja tatsächlich andere Musik sind. Aber auch da werden es nicht mehr als 2 CDs im Jahr.


    Und immerhin besitze ich auch CDs von denen ich gar nicht weiß, dass ich sie besitze und jede Menge, die ich schon seit, sagen wir mal, mehr als zwei Jahren nicht mehr gehört habe.


    Einige Opern fehlen mir noch und dann ist Schluss!
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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