Schaden Budgetlabels dem Image ihrer Künstler ?

  • Schönen guten Tag,
    Ich bin schon der Meinung,daß Budget-Label den Künstlern schaden können.Naxos z.Bspl. produziert sehr,sehr schnell,die Bezahlung ist-jedenfalls für die eingesetzen Orchester-lächerlich.Die Mitglieder des Nashville Synphony-Orchestra z.Bspl. erhielten als "Bezahlung" lediglich die sogenannte "Gold-Membership"zum herunterladen der Audiodateien vom Naxos-Server.Es ist klar,daß ein solch unbekanntes Orchester die Chance warnimmt,auf dem CD-Markt präsent zu sein.In diesem Falle hat das ja auch geklappt,die Einspielungen von Orchesterwerken von Ives oder Hanson sind hochgelobt.Eigentlich ein Wunder,denn es wurde meistens nur ein Take gemacht.Aber wie oft liest man in den Kritiken von mittelmäßigen Orchesterleistungen-ich entsinne mich eines Totalverisses des Iceland-Symphony-Orchestras mit Alvfens 4. Sinfonie,in der das Orchester heruntergeputzt wurde.Dies ist ein hervorragendes Orchester,aber wenn solch unbekanntes Repertoire in nur 3 Stunden aufgenommen wird,tut sich das Orchester keinen Gefallen damit,das kann einfach nicht besser werden.Bei den Naxos "Starsolisten" weiß ich nicht,über wieviel Zeit sie verfügen,aber ich kenne einen ungarischen Geiger(Ernö Rozsa),der für Naxos für einen Spottpreis in 9 Stunden unbekannte Violinkonzerte von Paganini aufgenommen hat,und zwar an einem Tag in einem Stück.Die CD war wohl recht erfolgreich,aber es muß ein Höllentrip gewesen sein.Ich bin froh,daß es ein Label wie Naxos gibt,schon wegen des immens weitgespannten Repertoires,ärgere mich aber immer sehr,wenn in Kririken manche Orchester als z.Bspl."zweitklassig","provinziell","mittelmäßig" usw. abqualifiziert werden.Die Resultate könnten fast immer weitaus besser sein,aber eben nicht auf einem Low-Budget-Label,dafür fehlt es diesen an Zeit und Geld.Es gibt natürlich auch den Fall,wo sich ein Dirigent über diese Produktionsmethoden hinweg setzte.Will Humburg hinderte seinerzeit erfolgreich die Musiker der Budapester Staatsoper,Ihre Sommerferien anzutreten(das geht auch nur im ehemaligen Ostblock)und überzog das Naxos-Zeitlimit um satte 4 Tage,um seine "Falstaff"Einspielung in der von Ihm gewünschten Qualität abliefern zu können.Diese Einspielung wurde dann auch "Record of the month" bei Gramophone,war aber natürlich auch die letzte Tätigkeit dieses Dirigenten für Naxos.................
    Viele Grüße
    Michael

  • Hi


    Zitat

    Aber wie oft liest man in den Kritiken von mittelmäßigen Orchesterleistungen-ich entsinne mich eines Totalverisses des Iceland-Symphony-Orchestras mit Alvfens 4. Sinfonie,in der das Orchester heruntergeputzt wurde.Dies ist ein hervorragendes Orchester,aber wenn solch unbekanntes Repertoire in nur 3 Stunden aufgenommen wird,tut sich das Orchester keinen Gefallen damit,das kann einfach nicht besser werden.


    Also ich glaube, dass es wohl mehr daran liegt, wie gut vorbereitet das Orchester in die Aufnahme geht. Was in drei Stunden nicht funktioniert, wird in sechs auch nicht gehen, und mehr als einen Studiotag gibt es für kein Orchesterstück.



    Zitat

    Bei den Naxos "Starsolisten" weiß ich nicht,über wieviel Zeit sie verfügen,aber ich kenne einen ungarischen Geiger(Ernö Rozsa),der für Naxos für einen Spottpreis in 9 Stunden unbekannte Violinkonzerte von Paganini aufgenommen hat,und zwar an einem Tag in einem Stück.Die CD war wohl recht erfolgreich,aber es muß ein Höllentrip gewesen sein.


    Ich glaube, dass dies auch bei den Majors heute eher die Regel als die Ausnahme ist. Bestenfalls einige wenige verhätschelte Stars bekommen Studiozeit, die auch für Feinarbeiten ausreicht. Ganze Opern werden in zwei bis drei Tagen eingespielt (und man möchte boshaft bemerken, dass man dies des öfteren auch hört; vor vierzig Jahren waren acht bis zehn Tage für eine heikle Operneinspielung nichts Ungewöhnliches).



    Und bei einem Major-Label - wahrscheinlich auch noch in einem angemieteten, unabhängigen Studio - hätte Will Humburg gar nie die Möglichkeit gehabt, irgendetwas um vier Tage zu überziehen. Er wäre einfach hochkant aus dem Studio hinausgeworfen worden....
    ;)



    Übrigens schade, mir haben Will Humburgs Sachen immer gut gefallen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo,
    ja,da habe ich mich leider nicht gut genug ausgedrückt.
    Viele Aufnahmen entstehen halt so,daß das entsprechende Orchester überhaupt keine oder nur äußerst geringe Probenzeit vor der Aufnahme hat.Es wird da mehr vom Blatt gespielt als man denkt..............Die Aufnahmen werden halt meistens in den ohnehin vollen Terminkalender hineingequetscht,das gilt natürlich nicht nur für Low-Budget Label,aber es ist halt ein Unterschied,ob man dann bekanntes Repertoire aufnimmt oder völlig unbekannte Werke(wie z.Bspl.der von mir erwähnte Alvfen).
    Freut mich,daß dir die Aufnahmen mit Humburg gefallen.Ich habe jahrelang unter seiner Leitung gespielt und er ist schon ein spannender Typ.Langweilig wurde es bei Ihm selten.........
    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo


    Zitat

    Viele Aufnahmen entstehen halt so,daß das entsprechende Orchester überhaupt keine oder nur äußerst geringe Probenzeit vor der Aufnahme hat.Es wird da mehr vom Blatt gespielt als man denkt..............Die Aufnahmen werden halt meistens in den ohnehin vollen Terminkalender hineingequetscht,das gilt natürlich nicht nur für Low-Budget Label, aber es ist halt ein Unterschied,ob man dann bekanntes Repertoire aufnimmt oder völlig unbekannte Werke(wie z.Bspl.der von mir erwähnte Alvfen).


    Das ist natürlich ein Problem beim heutigen Kosten- und Zeitdruck. Ich weiß da auch kein Rezept, wie man den verfahrenen Karren wieder flott bekommen könnte. Es ist leider so, dass die Majors, die einst das Potential hatten, mit zwei oder drei Jahrzehnten verfehlter Repertoirepolitik ihre Stellung in hohem Maße verspielt haben und es Labels wie NAXOS ermöglichten, mit ihrer Low-Budget-Politik Fuß zu fassen. Heute sind viele Konsumenten nicht mehr bereit, für Aufnahmen Vollpreise zu bezahlen, so dass die Absatzzahlen bei Hochpreisprodukten nicht so toll sind und der Kostendruck weiter steigt...



    Zitat

    Freut mich,daß dir die Aufnahmen mit Humburg gefallen.Ich habe jahrelang unter seiner Leitung gespielt und er ist schon ein spannender Typ. Langweilig wurde es bei Ihm selten.........


    Tatsächlich? Etwa in Münster?

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Lieber Theophilus,
    zu Deiner ersten Antwort wollte ich noch bemerken,daß es absolut nicht normal ist,an einem Tage drei normale Violinkonzerte aufzunehmen.Solch eine Art von Akkordarbeit(ja,ja-Reger,ich weiß)macht kaum ein Orchester oder Solist mit.Das Problem mit den fehlenden Probenzeiten und dem vom-Blatt-Spiel gibt es nicht erst seit Naxos.Als Beispiel möchte ich das bekannte Label für britische Musik,Lyrita,nennen.Deren Aufnahmen von den 60ern bis in die 80er Jahre waren auch Schnellschüsse.Es gibt da ein sehr erhellendes Interview mit Myer Fredman,dem Dirigenten der Sinfonien Nr.1 und Nr.2 von Arnold Bax mit dem London Philharmonic Orchestra 1971\72.Für die Sinfonie Nr.2 gab es überhaupt keine Proben und es wurde so viel Zeit für die ersten zwei Sätze gebraucht,daß der letzte Satz quasi prima vista eingespielt wurde,in einem Rutsch.Wenn ich mir diese Aufnahme anhöre,kann ich es gar nicht glauben,aber die Londoner Orchester sind unglaublich gut im Prima vista spielen.Es ist sozusagen Ihre Spezialität.Beim Royal Philharmonic hat man unter Umständen morgens die einzige Probe für das abendliche Konzert,nimmt nachmittags etwas völlig anderes für CD auf und hat dann abends Konzert.Ein Höllenjob....Aber diesen Orchestern schadet das Aufnehmen für Billig-Labels nicht,da sie in der Lage und gewohnt sind,sehr schnell zu arbeiten und (fast)immer eine hervorragende Qualität abliefern.Aber um beim Thema zu bleiben:Es gibt Opfer von Billig-Labels.Mir fällt da zum Beispiel Michael Ponti ein.Viele mögen Ihn hassen wegen seiner Neigung zur Schludrigkeit und seinem maßlos harten Anschlag.Es gibt frühe Aufnahmen von Ihm z.Bspl. mit der Wanderer-Fantasie,welche ganz hervorragend sind.Er geriet dann in einen Knebelvertrag mit VOX,in dessen Verlauf er das gesamte Skrjabin,Tschaikowski und Rachmaninoff-Werk aufnehmen mußte sowie eine sehr große Anzahl von unbekannten Klavierkonzerten.Natürlich war es ganz unmöglich,das alles perfekt und auf allerhöchstem Niveau einzuspielen und so hat er sich im Laufe der Jahre verschlissen.Ich schätze ihn sehr und es ist schade,daß Ponti einfach nie die Zeit und die Möglichkeit hatte,sich von einem Tastenlöwen zu einem wirklich großen Pianisten weiterzuentwickeln.
    Deine letzte Frage muß ich mit "Ja" beantworten.............
    Viele Grüße


    PS.Bei einem Major-Label hätte Humburg aber vielleicht doch den einen oder anderen Tag mehr gehabt und wäre mit der Zeit hingekommen....

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  • Hallo Myron,


    vielen Dank für die Ausführungen. Die waren teilweise sehr erhellend (nicht dass ich Michael Ponti gehasst hätte; aber ich habe einiges von ihm gehört, das mir beim einen Ohr hineinging und beim anderen wieder heraus; seine Tschaikowsky-Kassette habe ich aber in eher guter Erinnerung, muss ich wieder einmal ausgraben).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Original von pianoflo
    Hallo,


    es gibt ja mittlerweile zwei Beethoven-Zyklen bei Naxos, einer davon unter dem geteilten Dirigat von Michael Halasz und Richard Edlinger und einen unter Bela Drahos. Über letzteren habe ich auch schon gutes gehört, besitze davon allerdings keine Cd; die Edlinger-Aufnahmen mit der Philharmonie Zagreb sind IMO durch die Bank okay, aber nichts besonderes.


    Zinman mit Beethoven, absolut genehm, hervorragende Aufnahmen, auch wenn man über die Tempi geteilter Meinung sein kann. Tipp auch Zinman mit den Orchesterwerken von Strauss.


    Da ich endlich wieder ein bißchen mehr Zeit habe erlaube ich mir, ein paar Ausführungen zu Béla Drahos' Beethoven-Sinfonien zum Besten zu geben: Ich besitze alle Aufnahmen aus dem Zyklus und ich schätze sie außerordentlich.


    Béla Drahos war/ist (?) erster Flötist des Budapester Sinfonieorchesters und ist als Dirigent tätig. Seine musikalische Herkunft kommt imo den Beethoven-Sinfonien sehr zu Gute, denn die Bläser finden besondere Beachtung und stehen in der Wichtigkeit den Streichern in nichts nach. Man hört bei Drahos wunderschöne Bläserpassagen, die man sonst eher beiläufig mit bekommt. Zudem herrscht bei allen Aufnahmen eine spürbare Spielfreude vor (wie man auch immer meint, diese wahrnehmen zu wollen ;) ).
    Die Tempi sind zwar zügig, ordnen sich aber dennoch nicht vollkommen den Metronomangaben unter.


    "Metronom über alles" lautet imo das Credo von Zinmans Beethoven. Das Ergebnis reicht von "begeisternd" bis "höchst irritierend" und "falsch". Technisch steht das Spiel des Tonhalleorchesters Zürich auf aller höchstem Niveau, aber leider gerät das Ergebnis stellenweise technokratisch.


    Trotzdem sind die Zyklen der Sinfonien Beethovens und Bruckners von Arte Nova (bzw. Oehms) und Naxos imo die bisher am stärksten zu beachtenden Aufnahmen und brauchen interpretatorisch keinen Vergleich zu Hochpreis-Labels zu scheuen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo Norbert


    Zitat

    "Metronom über alles" lautet imo das Credo von Zinmans Beethoven. Das Ergebnis reicht von "begeisternd" bis "höchst irritierend" und "falsch". Technisch steht das Spiel des Tonhalleorchesters Zürich auf aller höchstem Niveau, aber leider gerät das Ergebnis stellenweise technokratisch.


    Da muss ich nocheinmal auf Abbados neue Einspielung hinweisen. Bei der Achten z.B. ist er - vom Menuett abgesehen - jeweils nur wenige Sekunden langsamer als Zinman - sogar insgesamt etwas schneller als Toscanini bei seiner letzten Einspielung - dennoch spielen die Berliner deutlich geschmeidiger und runder als die Zürcher, die im direkten Vergleich etwas eckig wirken. Wer also einen sehr(!) flotten Beethoven schätzt, sollte einmal da hineinhören. Auch Abbados Interpretation ist für mich nicht der Weisheit letzter Schluss - für mich reduziert das feine, flotte Spiel ein wenig Beethoven - aber vom Orchesterspiel her ist dies sicherlich eine Ohrenweide.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Für die Achte kommt für mich nur HvK in Frage. Die dicken Streicher und das warme Blech passen perfekt, vor allem zum 1. und 3. Satz.

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

  • Zitat

    Original von Theophilus
    Da muss ich nocheinmal auf Abbados neue Einspielung hinweisen. Bei der Achten z.B. ist er - vom Menuett abgesehen - jeweils nur wenige Sekunden langsamer als Zinman - sogar insgesamt etwas schneller als Toscanini bei seiner letzten Einspielung - dennoch spielen die Berliner deutlich geschmeidiger und runder als die Zürcher, die im direkten Vergleich etwas eckig wirken. Wer also einen sehr(!) flotten Beethoven schätzt, sollte einmal da hineinhören. Auch Abbados Interpretation ist für mich nicht der Weisheit letzter Schluss - für mich reduziert das feine, flotte Spiel ein wenig Beethoven - aber vom Orchesterspiel her ist dies sicherlich eine Ohrenweide.


    Hallo Theophilus,


    Leibowitz ist im 2. Satz sogar etwas schneller als Zinman und zeigt bei fast identischen Tempi, daß Spielwitz- und -freude und Tempo sich nicht ausschließen müssen.


    Abbados Einspielung mit den Berliner Philharmonikern kenne ich (leider?) nicht. Diejenige mit den Wiener Philharmonikern gerät zwar konventioneller als die Zinmans oder Leibowitz', vermittelt aber trotzdem einen igs. sehr guten Eindruck.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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  • Beim Durchblättern des Beihefts dieser CD fiel mir die überraschende Tatsache auf, dass die Einspielung fünf Tage gebraucht hat! Es scheint also doch noch Labels zu geben, die mit großer Sorgfalt an die Sache herangehen. Das kann aber auch nur funktionieren, wenn die Kosten für die Künstler sehr im Rahmen bleiben. Ich möchte gar nicht wissen, was es kostet, die Wiener Philharmoniker für fünf Tage in einem Studio einzusperren...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Salut,


    interessante und gut gemachte Tarnung: Das Rondo KV Anh. 184.


    Es handelt sich dabei um das Rondo C-Dur für Violine und Orchester KV 373, es wurde bereits in grauen Vorzeiten [wieder] in den Hauptteil des KV übernommen.


    Es ist eine Bearbeitung durch den Verlag Hoffmeister & Kühnel [?], das Werk wurde nach D-Dur transponiert. Ist also nicht authentisch.



    ;)


    LG
    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Hallo!


    Es scheint zmindest so zu sein, dass viele der "Zugpferde" der Low-Budget-labels (Kliegel, Glemser, Biret...) von dem "renommierten" Konzertbetrieb boykottiert werden. Eine Zusammenarbeit mit "großen" Orchestern findet bzw. fand nicht statt (oder wurden Glemser/Biret/Kliegel bisher beispielsweise mal von den Berliner Philharmonikern eingeladen?).
    Auf Birets Internetpräsenz stand einmal ein Artikel (zugegeben von ihrem Mann verfasst), dass, als Biret kurzfristig bei einem Klavier-Festival für einen erkrankten berühmten Kollegen einsprang und dabei noch sein Programm "übernahm", ein anderer sehr bekannter Festivalteilnehmer absagte.
    Immerhin hat Glemser 2000 zum 100jährigen Jubiläum des Philadelphia Orchestras unter Sawallisch das Dritte Klavierkonzert von rachmaninoff aufegführt - ein triumphaler Erfolg, aber auf CD ist der Mitschnitt (meines Wissens) immer noch nicht erschienen....


    Gruß
    Karsten

  • Idil Biret hatte doch für EMI die Beethoven-Sinfonien in der Klavierfassung eingespielt, sie später unter einem eigenen Label (IBA) neu raus gebracht. Was war da eigentlich zwischenzeitlich passiert?


    Für Naxos hat Scherbakow ja anscheinend später die gleichen Werke noch einmal eingespielt. Man hätte doch gleich auf die Biret-Aufnahmen zurückgreifen können.


    Weiß jemand etwas über die Zusammenhänge?


    Gruß, Cosima

  • Wenn ich so etwas lese - Boykott durch den renommierten Konzertbetrieb - steigen die Naxos-Künstler/Innen eigentlich eher noch in meinem Ansehen.


    Davon abgesehen hat sich die Aufteilung in Billiglabel und andere nach meiner Wahrnehmung doch eigentlich in letzter Zeit ziemlich aufgeweicht. Im Vergleich zu mancher auch neu produzierten Brillantbox zum Beispiel ist Naxos ja fast schon wieder teuer und auch von ArteNova oder der deutschen Harmonia Mundi habe ich hier einige sehr gute CDs zum Preis von knapp 5 Euro im Regal stehen.


    Hinzu kommt, dass inzwischen viele Naxos-Aufnahmen in Co-Produktion mit öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern gemacht werden - auch das ist ein Gesichtspunkt, der das Ansehen dieses Labels in meinen Augen eher steigen lässt. Und dass eine Künstlerin wie Maria Kliegel, immerhin Professorin hier an der Kölner Musikhochschule, bei Naxos veröffentlicht, spricht doch eher für Naxos als gegen Kliegel. Vielleicht haben ja auch manche dieser Leute einfach keine Lust auf den sogenannten "renommierten" Konzertbetrieb und seine Regeln und konzentrieren sich stattdessen ganz einfach lieber auf ihre eigentliche Arbeit - die Musik.


    Mit Gruß von Carola :hello:

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  • Biret stellt Ihre Sicht der Dinge bzgl. der Beethoven-Sinfonien auf ihrer Internetpräsenz dar:
    http://www.idilbiret.de/DE/IBd05frame.htm
    Dort sollten alle Fragen geklärt werden.
    Zu Scherbakovs "Konkurrenz-Aufnahme" kam es wohl, weil Biret zu dem zeitpunkt noch nicht nicht Rechte an den Aufnahmen hätte, um sie an Naxos weiter zuverkaufen...


    Gruß
    Karsten

  • Zitat

    Original von Carola
    Wenn ich so etwas lese - Boykott durch den renommierten Konzertbetrieb - steigen die Naxos-Künstler/Innen eigentlich eher noch in meinem Ansehen.


    Mag sein (mir geht es ähnlich), aber deprimierend ist es schon, dass es diese Klüngelei heute noch so sehr gibt...


    Zitat

    Original von Carola
    Hinzu kommt, dass inzwischen viele Naxos-Aufnahmen in Co-Produktion mit öffentlich-rechtlichen Rundfunksendern gemacht werden - auch das ist ein Gesichtspunkt, der das Ansehen dieses Labels in meinen Augen eher steigen lässt.


    Das hat Naxos schon länger so gemacht, ist aber im Endeffekt eine reine Kosten-Nutzen-Rechnung (geteilte Kosten sind halbe Kosten).


    Zitat

    Original von Carola
    Und dass eine Künstlerin wie Maria Kliegel, immerhin Professorin hier an der Kölner Musikhochschule, bei Naxos veröffentlicht, spricht doch eher für Naxos als gegen Kliegel. Vielleicht haben ja auch manche dieser Leute einfach keine Lust auf den sogenannten "renommierten" Konzertbetrieb und seine Regeln und konzentrieren sich stattdessen ganz einfach lieber auf ihre eigentliche Arbeit - die Musik.


    Bestimmt sind viele Künstler mit diesem Konzertbetrieb nicht glücklich. Aber auf der anderen Seite: Rübsam, Kliegel und Glemser haben zwar ihren Professorenposten (Glemser war sogar selbst noch Student ohne Abschluss, als er Professor wurde) und damit finanziell auf dem "trockenen", aber mittlerweile werden sie von Naxos aufgrund ihrer Verdienste auch entsprechend "gepflegt": So kann Kliegel mittlerweile auch Wünsche über das Repertoire äußern, sie bekommt Autogrammkarten und die Webetrommel wird "etwas" gerührt. Das sind alles Vergünstigungen die der breiten Masse der Naxos-Künstler versagt bleibt. Es ist also schon so, dass sich Naxos bemüht, manche Pferde "im Stall" zu behalten.
    In der Regel ist es aber immer noch so sein, dass Naxos "am Fließband" produziert und Künstlern nicht so sehr die Zeit gegeben wird, in Ruhe alles in den Kasten zu bekommen...


    Gruß
    Karsten

  • Merci, Karsten – habe mir die Seite angeschaut. Das klingt schon recht frustriert:


    Anerkannt also, aber von den Institutionen des Schallplattenmarktes nicht beachtet, verfolgte Idil Biret ihren Weg. Bewundert, wie in München, wo sie in den letzten Jahren vielbesprochene Soloabende gegeben hat, aber ohne jene durchschlagende Resonanz, die vielen Debütglückbegünstigten jüngeren und zumeist weniger befähigten Instrumentalisten zuteil wird.


    @ Theophilus:


    Ich hatte mir einige der Scherbakow-Aufnahmen zugelegt – finde die wirklich gut. Insofern habe ich kein Verlangen nach der Frau Biret. ;)


    Gruß, Cosima

  • Zitat

    [...] ich würde wohl nie die Mahler-Sinfonien unter Antoni Wit bei Naxos kaufen [...]


    Fast alle Rezensionen bescheinigen Wit, der mittlerweile gut die Hälfte aller Mahler-Symphonien für Naxos eingespielt hat, gute bis überragende Ergebnisse. Von daher wäre ich da (mittlerweile) auch vorsichtig, voreingenommen vorab zu urteilen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Ich bin sicher, dass sich der Titel dieses Threads seit damals überholt hat.
    Heute reissen sich die Künstler darum, bei Labels wie Naxos etc CDs aufzunehmen - auch die mit großen Namen, denn da werden große Stückzahlen weltweit abgesetzt!


    Um auf den eben erwähnten Antoni Witt zurückzukommen - er ist auf bestem Weg, ein Weltstar zu werden - die besten Orchester reissen sich darum, ihn als Gastdirigenten zu bekommen!



    .... und das ist z.B. kein Billig-Label!



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)





  • Ich sehe das auch ganz anders.


    Wenn man den Klassikmarkt ein wenig kennt, dann weiß man, daß viele Labels mehrere Unterlabel haben.


    berühmtestes Beispiel ist wohl Harmonia Mundi France, ältere Aufnahmen werden unter dem Label Musique d'Abord wiederveröffentlicht, aber es gibt auch da gleich Neuaufnahmen - ich meine dass da dan speziell ganz junge Künstler die Chance haben aufzunehmen.



    Das Image eines Künstlers wird von soetwas nicht berührt - das ist einfach der normale Werdegang. Eine CD ist in jedem Fall eine unbezahlbare Werbung - denn so kann man selbst mit sehr speziellem Repertoire einen weiten Kreis von Hörern erreichen.
    Und wenn die Cd noch günstig ist, dann erst recht.


    Das Image wird eher dadurch bestimmt, wie ist die Interpretation und / oder die Aufnahmequalität.


    Z.B. Rene Clemencic, er mag ja gute Interpretationen machen, aber durch die miese Tonqualität seiner Aufnahmen ist man davon abgestoßen und kann darüber kaum noch urteilen.
    Ich kaufe seine Aufnahmen nicht mehr, würde auch nie in ein Konzert gehen - das Image wurde von Nuova Era gründlich demontiert.
    Und wenn er da nichts gegen tut, dass seine Aufnahmen so eine minderwertige Qualität haben, dann ist er selbst schuld.


    Rheinhard Goebel ist da ganz streng, was nicht seinen Ansprüchen genügt, wird nicht veröffentlicht.
    Zwar geht einem dadurch z.B. Lottis Teofane und Piccinni Catone flöten, aber ich versteh ihn gut - es ist sein Image, das er damit gefährden könnte.


    (Bei beiden Aufnahmen ist die Tonqualität nicht überzeugend und die Ensembles sowie die Sänger nur bedingt den Anforderungen gewachsen)



    Auch ist es wohl generell die Persönlichkeit, wenn jemand zu viele Allüren hat, oder improvisierten Jazztanz beim Klavierspielen machen muss, bzw. Grimassen schneidet, dann wirkt das auf mich abstoßend und affektiert.
    Aber da hat sich ja schon Wilhelm Busch drüber lustig gemacht (...)


    Mir gehen da gewisse Typen ganz gehörig auf den Zeiger und man kann sie nur auf CD ertragen, weil man sie dann nicht sieht mit ihrem Gehabe, das mag ja echt sein, es wirkt trotzdem aufgesetzt und lächerlich.
    da nützt es auch nichts, wenn die Interpretation gut ist...

  • Die DG hat allem Anschein nach ihr Archiv für Brilliant geöffnet und zwar deutlich bis über 2000 hinaus, mit der Folge, dass namhafte Interpreten und Orchester mit neueren bis neuen Sachen auf einmal im Billigbereich auftauchen und dort jetzt neben Eigenaufnahmen mit Hauskünstlern besagter Plattenfirmen stehen.
    Und nur wenn man das Kleingedruckte auf den CD-Rückseiten liest, kann man noch feststellen, woher die Aufnahme eigentlich stammt.
    D.h. nur der versierte Klassikkenner weiß, was da los ist., der nicht so versierte dagegen freut sich, dass er einen bekannten Interpreten für wenig Geld bekommen kann.
    Damit geht eine allgemeine Aufwertung besagten Labels einher, die auch auf die Hauskünstler desselbigen abfärbt, mit der Folge, dass die Grenzen zwischen Billig- und Hochpreislabel immer mehr aufgeweicht werden und es für den Künstler prinzipiell keinen Unterschied mehr macht, ob er nun hier oder da arbeitet.


    Mit zwei Ausnahmen:


    Geht es nicht um ganz so gängiges Repertoire und wenn möglich auch um die Vollständigkeit desselbigen, dann kann er sich die Hochpreislabels, bzw. die Majors eh abschminken, dann sind die Billigen auf jeden Fall eine Alternative.


    Will er dagen "Star" werden mit allem was dazugehört, dann muss er sich an die großen halten, wobei er (oder sie) dann halt die 198te Interpretation der Violinkonzerte von Mendelsohn und Bruch einspielen darf.


    Was da nun besser ist, möge jeder für sich entscheiden.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Und wieder ist ein halbes Jahrzehnt in Land gegangen - eine ideale Zeit Resumé zu ziehen:


    Zitat

    Ich bin sicher, dass sich der Titel dieses Threads seit damals überholt hat.
    Heute reissen sich die Künstler darum, bei Labels wie Naxos etc CDs aufzunehmen - auch die mit großen Namen, denn da werden große Stückzahlen weltweit abgesetzt!

    Diese Bemerkung stammt aus 2009 - kann man sie bestätigen . oder stimmt zweitere Aussage ?



    Zitat

    Will er dagegen "Star" werden mit allem was dazugehört, dann muss er sich an die großen halten, wobei er (oder sie) dann halt die 198te Interpretation der Violinkonzerte von Mendelsohn und Bruch einspielen darf.

    Ich glaube, MIR wäre es ziemlich egal, die wievielte Interpretation ich einspielen dürfte oder müsste, was zähl ist das Image beim Publikum UND natürlich was dabei an Geld reinkommt. Man darf nicht vergessen, daß die "Stars" oft jahrzehntelang von ihrem Ruhm zehren, des Geld fließt über lange Zeit hinweg. Eigentlich könnten sich viele schon mit 40 oder 45 zur Ruhe setzen.....


    Und eine zweite Frage wurde aufgestellt, ob ein vom Billiglabel kommender Künstler je dauerhaft den dauerhaften Sprung zu den Majors geschafft hat. (Mit Exklusivvertrag auf 10 oder mehr Jahre etc...)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und eine zweite Frage wurde aufgestellt, on ein vom Billiglabel kommender Künstler je dauerhaft den dauerhaften Sprung zu den Majors geschafft hat. (Mit Exklusivvertrag auf 10 oder mehr Jahre etc...)

    Die englische Geigerin Chloe Hanslip startete als "Wunderkind" bei Warner, wurde aber aus unklaren Gründen nach zwei hervorragenden CDs fallen gelassen. Nach einem halben Dutzend Einspielungen für Naxos (auch alle hervorragend und mit ausgefallenem Repertoire), ist sie inzwischen "Stammspielerin" bei Hyperion und da gehört sie m.M. nach auch hin. Bei diesem Label können sich die Künstler jedenfalls sicher sein, dass ihre Aufnahmen lange verfügbar sind und nicht nach drei Jahren als "Ramschbox" verhökert werden. Außerdem können sie hier mitbestimmen, was überhaupt eingespielt wird.



    Aktuelles Beispiel für eine Ramschbox:


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  • Das Thema ist nicht nur aktuell, sondern aktueller als je zuvor:


    2006 schrieb das Ex-Mitglied "Karsten"

    Zitat

    Es scheint zumindest so zu sein, dass viele der "Zugpferde" der Low-Budget-labels (Kliegel, Glemser, Biret...) von dem "renommierten" Konzertbetrieb boykottiert werden. Eine Zusammenarbeit mit "großen" Orchestern findet bzw. fand nicht statt (oder wurden Glemser/Biret/Kliegel bisher beispielsweise mal von den Berliner Philharmonikern eingeladen?).


    und


    Zitat

    Als ich für Naxos-Marco Polo arbeitete, lehnten mich bereits Agenten ab, gerade weil ich für diese Labels arbeitete. Wir wären mit Klaus Heymanns Hundegagen und sonstigen Bedingungen einverstanden und würden für Pricedumping sorgen. Und mein Repertoire wäre zu ausgefallen

    .
    Gerade dieses Statement von "Adriano" hat mich veranlass, diesen alten Thread wieder auszugraben. Denn ich glaube, daß mancher Agent der damaligen Zeit gar nicht mehr existiert, und ebenso zahlreiche einstige "Major-Labels"
    "Ausgefallenes" Repertoire dürfte in den nächsten Jahren so ziemlich das einzige sein, was sich verkaufen lässt, allerdings ist es für "Großlabels" von den Stückzahlen her relativ uninteressant, wenn schon 5 Personen der Geschäftsleitung binnen 6 Monaten mehr Gehalt beanspruchen, als so eine Aufnahme einspielt. (und ich glaube, das ist noch eine euphemistische Einschätzung) Seleten gespieltes, "ausgefallendes" Repertoire wird also üblicherweise eine Sache für Independent Labels und gesponserte Projekte bleiben - und das ist eigentlich gut so.


    Zumindest im Bereich der Sänger ist es kein Vergehen mehr einst auf Naxos erschienen zu sein, denn da sind viele große Namen dabei.


    Es wurde auch darüber diskutiert warum beispielsweise Frau Kliegel - eine Naxos Berühmtheit - nie auf "Major-Labels" erschienen ist.
    Sie hat sich vor Jahren dazu in einem Interview geäussert, und zwar in der Hinsicht, daß sie sich bei Naxos recht wohl fühle und ihr Programm mitbetimmen könne. Wenn man sähe wie manche Großlabel mit ihren Künstlern unspringen, dann wäre diese Entscheidung die einzig richtige.


    Klaus Heyman, zumindest nominal Mitglied bei Tamino, (wird aber hier nicht schreiben) habe ich als entscheidungsstarke, klare. und angenehme Persönlichkeit erlebt (es gab zwei kurze Anfragen von meiner Seite an ihn. Beide Male war die Antwort binnen 5 Minuten aus Hongkon da)Kein Wunder, daß so mancher gerne mit ihm zusammenarbeitet. Die Regel dürfte sein: Kein Künstler darf mehr kosten als er einspielt - eine Regel die scheinbar von einigen Großlabels jahrzehntelang mißachtet wurde - und zu deren Ende geführt hat.(?)


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    so weit ich weiß, sind die Einnahmen aus Medien-Produktionen auf Seiten der Künstler eher gering. Der Lebensunterhalt wird überwiegend auf anderen Feldern erwirtschaftet, insbesondere durch Konzertieren. Aufnahmen haben daher vor allem eine promotende Funktion. Wer viel veröffentlicht, wird rezensiert, wird wahrgenommen, wird eingeladen, darf live spielen...verdient Geld. (Wurde ja alles - teils mehrfach - hier im Thread bereits geschrieben...)
    Naxos ist insofern attraktiv, als das durch das niedrige Preisniveau lange Zeit sowohl im Mainstream als auch in der Nische für den Klassik-Sektor relativ große Absatzzahlen erzielt wurden (noch werden?). Das wiederum hilft der Bekanntheit eines Künstlers vielleicht mehr auf die Sprünge, als ein "renommeestarker" Majorvertrag (siehe oben, das Hanslip-Beispiel von Lutz). Oder anders: vermutlich sind 20.000 abgesetzte Naxos-Einheiten für den Künstler weitaus günstiger als 8.000 DG-Verkäufe?


    In diesem Zusammenhang muss man zudem wohl die Frage stellen, ob eine "Labelfixierung" nicht überwiegend ein Vergangenheitsrelikt ist, dass nur noch Spezis und Sammler wie uns betrifft. Vielen Käufern dürfte der Anbieter völlig egal sein, zumal die Grenzen zwischen Labeln nicht mehr so klar sind, wie früher, da Künstler und auch Aufnahmeteams für mehrere Firmen aktiv sind oder sich sogar gänzlich als projektbezogene "Freiberufler" verstehen.


    Warum die Kliegel - IMHO eine Spitzen-Cellistin ! - nicht von großen Orchestern eingeladen wird, ist mir gleichfalls ein Rätsel. Neben dem Naxos-Nimbus mag die vergleichsweise große Konkurrenz unter den Cellisten eine weitere Rolle spielen.


    Zum Thema siehe auch diesen Artikel aus der Welt.


    Viele Grüße
    Frank