Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!


  • Diese beiden Bilder begegnen einem beim CD-Stöbern ebenfalls öfter - vor allem das linke Bild. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich gemerkt habe, dass es zwei verschiedene Bilder sind. Mit etwas Glück kann man auch herausfinden, dass es sich bei dem ersten Bild um ein Werk von Peter Jakob Horemans (1700 - 1776) handelt; Titel: Portrait eines Hofmusikers mit Saiteninstrumenten. Der Musiker trägt die Livree der Trompeter des bayerischen Hofes und wird von allen Instrumenten des Orchesters umgeben, München, Bayerisches Nationalmuseum. Link
    Das Cover der rechten CD erregt den Verdacht, dass es sich bei dem Bild um eine Parodie des ersten Bildes handelt. Bis jetzt habe ich noch kein Original gefunden. Der Mann sieht eher wie ein Zeitgenosse von uns aus und kommt mir vor wie jemand, den man beim Klauen der Instrumente des bayerischen Hofmusikers erwischt hat. Man findet eine Nahaufnahme dieses suspekt agierenden Herrn auf einer Mozart-CD .... und dann auch noch eine alte LP (eigentlich zwei LPs) mit ähnlicher Hülle. Man merkt schließlich, dass die beiden Bilder irgendwie zusammengehören.


    . .


    Könnte es sein, dass es sich bei dem Mann auf dem zweiten Bild um den Interpreten der Brandenburgischen Konzerte auf den alten Schallplatten von 1967 handelt? Hat er sich auf dem Bild verewigen lassen als denjenigen, der die alten Instrumente des bayerischen Musikers stibitzt? Soll das versinnbildlichen, dass die Bach-Interpretationen des Concentus musicus Wien Meilensteinen in der Historisch informierten Aufführungspraxis waren? Sie holen sich die Instrumente an der 'Quelle' ab. Kennt jemand die wahre Geschichte zu den Bildern? Das Bild ist somit auch ideal geeignet für die Ricercar-CD mit dem Titel "guide des instruments baroque".

  • "Bach for the Bath" . und . Bach vom "Bath Festival Orchestra"



    Wassermusik vom Thomaskantor ;) - Was ist schöner, Wanne oder Schönbrunn ?
    ... und dann hab' ich auch noch das verpasst: 24 & 25 February 2012, The First Bath Bachfest.

  • Schon wieder Gainsborough. :)
    Das Schicksal von Ann Ford, deren Portrait das Cover dieser CD ziert, ist sehr aufregend. Sie wurde insgesamt mindestens dreimal eingesperrt. Veranlasst hat das zweimal ihr Vater, der dadurch die öffentlichen Auftritte seiner Tochter und damit ihre Karriere als Musikerin behindern wollte. Das gelang nur mit eingeschränktem Erfolg, denn 1760 - also im gleichen Jahr, in dem sie von Thomas Gainsborough porträtiert wurde - sowie 1761 hatte sie mehrere Auftritte. Dazu besaß sie auch noch die Unverfrorenheit, Gambe zu spielen, was eigentlich Männern vorbehalten war. (Sie war auch eine gute Sängern und sie spielte - wie es sich damals für Frauen gehörte - die englische Gitarre und Glasharmonika). Sogar der in sie verknallte Earl Jersey - sonst eher bekannt durch seine wohltätigen Werke - versuchte Anns Auftritte zu sabotieren.
    Ihre Karriere endete kurze Zeit später, als sie 1762 Philip Thicknesse heiratete, einen Autoren und Freund Gainsboroughs. Eigentlich war ihr Gemahl sehr fortschrittlich, denn er setzte sich zum Beispiel für gleiche Rechte der Schwarzen auf Jamaika ein. Vielleicht waren es die intensiven Reisetätigkeiten des Paares, die Ann daran hinderten, ihre Karriere als Musikerin fortzusetzen. 1792 starb Thicknesse auf einer dieser Reisen in Frankreich. Dort wurde auch Ann ins Gefängnis gesteckt - es war die Zeit des Terrorherrschaft. Nach dem Tod Robespierres 1794 wurde sie begnadigt, wobei ihr entscheidend zugutekam, dass sie nachweisen konnte, sich aufgrund ihres Berufes selbst ernähren zu können. Also haben Ann Fords Fähigkeiten als Musikerin dazu beigetragen, sowohl ihr die Freiheit zu nehmen, als auch sie ihr wieder zu gewähren.
    Das Bild, das Gainsborough – ein „Gesellschaftsmaler“ – von Ann Ford gemalt hat, weist ebenfalls einige bemerkenswerte Besonderheiten auf. Gainsboroughs großes Vorbild van Dyck malte derart detailgetreu und ließ das Kleid auf diese Weise schimmern. Gainsborough hat das in diesem Bild nachvollzogen - später hat er nie mehr so virtouos gemalt. Dass die Gambe im Hintergrund unbenutzt an der Wand hängt, war ein absichtsvoller Hinweis darauf, dass sie eigentlich Ann Fords Haupt-Instrument war. Als besonders provokant - geradezu schockierend - wurde damals angeblich empfunden, dass Ann Ford auf dem Bild die Beine übereinander schlägt. Ein Beobachter soll gesagt haben: “I should be very sorry to have anyone I loved set forth in such a manner.” Link zu den Details des letzten Abschnitts.


    Für mich ist da ein kleiner Widerspruch: Soweit ich weiß, gibt es viele Darstellungen von Frauen mit Gambe. War das nur in England eine Problem? Oft werden die Bilder aber mit "Cäcilia" betitelt. Als Heilige der Kirchenmusik war es ihr wohl erlaubt, dieses Instrument zu spielen. Vielleicht muss ich die Bilder mal zusammenstellen und das genauer "untersuchen". Oder kennt sich ein Tamino damit besser aus?

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  • es gibt doch sehr viele Bilder mit Gambenspielerinnen. Jetzt frag ich mich natürlich, warum das im Falle von Ann Ford so problematisch war. (siehe vorigen Beitrag)


    Santa Cecilia; Anton Raphael Mengs (1728 -1779) - Barbara Strozzi; Bernardo Strozzi (1581–1644)


    Bassviole spielende Frau; Caspar Netscher (etwa 1635/1639–1684) - Junge Frau Viola da Gamba spielend; nach Anthonis van Dyck


    Henriette von Frankreich (1754 ); Jean-Marc Nattier (1685-1766) - Junge Frau, Viola da Gamba spielend; G. van Honthorst (1590-1656)


    Die fünf Sinne, das Hören; Philippe Mercier (1689-1760) - Frau Viola da Gamba spielend; Gabriel Metsu (1629 - 1667)
    ....... .....


  • Zitat:
    "the artist whose studio floor illustrates the album cover is Joe Fig"


    Von Joe Fig gibt es ein ganzes Buch über Künstlerstudios mit dem Titel:
    "Inside the Painter's Studio"


  • Was haben schrille Frisuren und extravagantes Make-up mit Vivaldi zu tun? Das stellt sich mir als Frage, wenn ich die Cover des Labels Naive mir ansehe. Eine Antwort finde ich nicht. Vielleicht sind sie als Werbegeschenke für Hairstylisten und Visagisten gedacht.


    Es sollen in den Hüllen der CDs ausgesprochen gute Interpretationen stecken.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wer assoziiert im Falle dieser beiden CD-Cover nicht sofort Nußknacker und Jupiter?
    Beim Anblick der linken CD schlüpfe ich sofort in die Rolle der Nuss.


  • Johann Zoffany (1733-1810)


    Diesen Maler, Abenteurer und Chronisten seiner Zeit. kannte ich bisher nicht … und das - ich muss es zu meiner Schande gestehen - obwohl der von mir so sehr geschätzte Thomas Gainsborough ausdrücklich unweit von Zoffanys letzten Ruhestätte begraben werden wollte! Zudem werden Zoffany auch Portraits von Klein-Mozart zugeschrieben, die er während des Aufenthalts der Mozartfamilie in England angefertigt haben soll.


    Johann Zoffany war Deutscher von Geburt. Er weilte lange in Italien, bevor es ihn ~1760 nach England zog. Dort gewann er die Gunst der Königsfamilie und wurde bekannt durch seine Portraits, in denen er selbige recht zwanglos darstellte - ein Novum in der damaligen Zeit. Sein berühmtestes Werk mit dem Titel „La tribuna degli Uffizi" fertigte er im Auftrag der Königin Charlotte an. Zu diesem Zweck weilte er mehrere Jahre in Florenz, wo er 'George, den 3rd Earl Cowper' kennenlernte. Dieser wohlhabende Adelige konnte sich ein luxuriöses Leben in Italien leisten. Er wurde neben vielen andern Briten, die damals in Florenz weilten, auf dem berühmten "Tribuna"-Bild verewigt. Ein entstsprechender Ausschnitt ist unten auf der CD mit Divertimenti von Mozart zu sehen. Dort bewundern die abgebildeten Herrn die sogenannte Raphael-Niccolini-Cowper Madonna.. Üblicherweise findet man auf CD-Hüllen den Earl öfter im Kreise der Familie seiner Verlobten und späteren Gemahlin vor (linke Seite - ein ähnliches Cover ziert eine CD mit Cello-Konzerten von Anton Kraft und Haydn). Neben seiner Leidenschaft für Malerei ist der Earl auch für sein Mäzenatentum zugunsten des Komponisten Luigi Cherubini bekannt. Das Bild ist als CD-Cover also durchaus geeignet.


    Zoffany schloss neben dem Earl auch einige - aus Sicht der Londoner Gesellschaft - unfeine. Gestalten in sein gewaltiges „Tribuna“-Gemälde ein (sowie einige Kunstwerke, die er mit Hilfe des Earls in die Tribuna holen ließ, die aber gar nicht dorthin gehörten). Dadurch litt sein Ansehen und er konnte seine Erfolge von früher nach seiner Rückkehr nach England nicht wiederholen. Seine vormals populären „conversation pieces“ wurden jetzt durch Gainsboroughs und Reynolds Potraits abgelöst. Er bewarb sich dann erfolglos um einen Platz bei einer Cook‘schen Expedition. Stattdessen verschlug es ihn dann nach Lakhnau in Indien. Innerhalb kurzer Zeit schaffte er es, ein riesiges Vermögen nach London zu schicken. Auf der Rückreise nach sieben Jahren Aufenthalt in Indien erlitten er und seine Reisegefährten Schiffbruch. Durch Los wurde unter den Hungernden ein Opfer bestimmt, ein junger Seemann, der .….nun.. Zoffany soll das einzige Mitglied der Royal Academy sein, von dem man behaupten kann, er wäre zeitweise Kannibale gewesen.


    ..


    La tribuna degli Uffizi - ein Ausschnitt mit dem Dritten Earl Cowper und das ganze Bild sowie ein Oboenspieler von c1770.


    Weitere CD-Hüllen mit Bildern von Zoffany:

    • Eine CD mit Oboenquartetten (oben). Der Oboenspieler ist wohl unbekannt,
    • Eine London Baroque-CD mit Triosonaten aus dem England des 18ten Jahrhundert. Das gesamte Bild (mitte) zeigt die Familie Sharp (1779-1781). Diese Familie gab ab den 1750er Jahren vierzehntägige Konzerte als Orchester(!) Das Bild zeigt eines der Konzerte an Bord des Segelschiffs Apollo bei Fulham.
    • Ein fünftes Bild, das für ein CD-Cover herhalten musste, zeigt den Cellisten Giacobo Basevi detto Cervetto.

    ..


    (sorry .... ich hab' nicht vor, noch mal so einen langen Beitrag zu schreiben. Aber das Leben von Zoffany war schon sehr interessant).

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  • Vielleicht etwas platt, aber es war einfach meine erste Assoziation:



    :rolleyes:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Neue Karriere ?

    In "Kalt" versteckt sich immer noch ein Rest von Karl Theodor. Wie raffiniert. Noch raffinierter wäre es gewesen, das Foto stärker zu verfremden - wie im Falle dieser CD mit Blockflötenmusik, Klaviermusik und Gesang (zum Teil eigenen Kompositionen).


    Cavalli-Records schreibt zu der CD:
    Die tschechische Künstlerin Míla Preslová stellte ihre Fotos “Deutschland ist schön” für diese CD zur Verfügung, die sie während ihres Aufenthaltes im Künstlerhaus in Bamberg 1999 machte.

  • nochmal drei CDs mit Bildern vom selben Maler .. und noch ein Deutscher, der in England Karriere machte. Er malte nicht nur Friedrich Ludwig von Hannover - später Prince of Wales (den Sohn Georgs II. von Großbritannien) sondern auch Händel. (Die letzte CD hatten wir schon mal bei den Gambenspielerinnen). Das deutsche Wikipedia schweigt sich über Mercier aus, das englischsprachige bezeichnet ihn als Franzosen, das französische als Deutschen. Er kam wohl über Italien und Frankreich 1716 nach England. Kurioserweise starb er etwa zu der Zeit, als Johann Zoffany in England ankam.



    The Music Party - The Prince of Wales, ca. 1733, with his sisters, Anne, Caroline and Amelia - Händel - The five Senses: The Sense of Hearing

  • Eine schöne Geschichte - leider nur auf Englisch und Französisch (eine kanadische Produktion). Die drei CDs sollen Kinder an Barockmusik heranführen.


    Arundo donax .(Pfahlrohr) ist eine Bambus-ähnliche Pflanze aus Frankreich, mit der Rohrblätter für Musikinstrumente wie Oboen und Fagotte gemacht werden. Im Jahre 1704 ist Königin Anne von England voller Verzweiflung: mit Frankreich im Krieg gehen bei den Engländern die Arundo donax-Vorräte zur Neige. Wenn alles verbraucht ist, ist es auch mit der Musik vorbei! Also schickt die Königin zwei ihrer jüngsten Untertanen, Frances und Edward Purcell (Kinder des verstorbenen Komponisten Henry Purcell) auf die Suche nach der berühmten Pflanze. Die Reise führt sie von Venedig nach Versailles. Auf dem Weg treffen sie nicht nur auf Antonio Vivaldi und Ludwig XIV., sondern auch Spione und viele Gefahren. Werden die Jugendlichen in ihrer Suche Erfolg haben?


    Komponisten auf der CD: Georg Philipp Telemann, George Frederick Händel, Johann Sebastian Bach, Alessandro Marcello, Domenico Scarlatti, Antonio Vivaldi

  • Ich wollte schon immer mal wissen, woher der Flügel aus der Nespresso-Werbung geflogen kommt, der dem George Clooney auf den Kopf fällt.
    (Ich hoffe, es gibt keine Copyright-Probleme, da ich das Zauberwort verwendet habe).


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  • Jean-Martial Frédou (1710 — 1795), Portrait des Jean-Baptiste Forqueray (1699-1782)
    Der Maler hat sich sehr viel Mühe gegeben, die Stellung der Finger genau wiederzugeben.


  • :hahahaha: Dieses Cover ist auf so viele Arten zum Schießen. Wieso denke ich gerade an Manfred von Richthofen? :baeh01:

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)

  • ... ich kenne mindestens ein ähnliches CD-Cover. (Karajan hat sich auch mit Flugzeug ablichten lassen - als "jet-set conductor". Er lehnt sich lässig an die Schnauze seines Jets). "Witzig" ist hier höchstens der direkte Vergleich zwischen dem Rieu-Werk, das Lynkeus hier gezeigt hat, und der Poulenc-CD. Ich nehme an, dass die Wahl des Bildes für diese Poulenc-CD einen durchaus ernsten Hintergrund hatte.
    WolfgangZ hat diese CD einmal hier bei Tamino in einem Thread, der sich mit Francis Poulenc beschäftigte, vorgestellt. Falls er hier mal reinschaut, würde ich gerne von ihm wissen, warum dieses Bild das Cover dieser CD ziert. Steht darüber was im Booklet? Soll es den Piloten zeigen, wie er die Komposition aus dem besetzten Frankreich rausschmuggelt, damit sie in England aufgeführt werden konnte ? Oder soll es einfach die "Liberté" versinnbildlichen, die sich Poulenc so sehr herbeisehnte und die man z.B. auch beim Fliegen erleben kann ?

  • Wer wird denn gleich den Kopf verlieren?


    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • [timg]http://upload.wikimedia.org/wi…ipzig_2010-08-28-4017.jpg[/timg]


    Bei Signum steht in einem Review zu dieser DVD zu lesen:


    "Das Cover-Bild ist ein Standbild aus dem Vorspann der DVD-Serie, den der britische Künstler Damien Hirst entworfen hat. Die Zuschauer sollen aber keine Angst haben, dies sei ein Horrorfilm mit Tieren, die sich über verfallende Künstler hermachen."


    Wenn man aber weiß, dass Damian Hurst die Käfiginstallation A Thousand Years. geschaffen hat, in der unzählige Fliegen um einen Kuhkopf schwirren und diesen langsam abbauen und wieder in den Kreislauf der Natur einbinden, bekommt man schon ein unangenehmes Gefühl. Trifft man hier doch auf ein Beispiel für den berühmten schwarzen Humor der Briten ?


    Ich habe bei Tamino gesucht, ob schon einmal jemand die DVD-Serie vorgestellt hat, konnte aber nichts finden. Beim englischen Wikipedia findet man folgende Informationen über John Scott Whiteley und die DVD-Serie:
    Im Jahr 2003 begann er (J.S. Whiteley) die Gesamteinspielung der Orgelwerke von Johann Sebastian Bach auf historischen Orgeln (viele mit Bezug zu Bach) ..... Zwei DVDs (etwa ein Viertel der Gesamtzahl) wurden veröffentlicht .(ich kann aber nur Vol 1 finden) und die Serie 3 ist fertig und wartet auf die Ausstrahlung (durch BBC...). .... Die Serie beinhaltet ungewöhnliche Dreh-Techniken, einschließlich der Verwendung von Mini-Kameras und Spiegeln im Inneren der Orgel sowie eine schwebende Kamera, die aus ungewöhnlichen Blickwinkeln filmt. Der Organist wird gezeigt, wie er in der leeren Kirche ruhigen Fußes zum Instrument geht und wie die Kirche wieder verlässt, nachdem er fertig ist.
    (Bei Signum Classics kann man das gesamte Booklet zur DVD herunterladen mit vielen Bildern aus der Abtei Amorbach und der Stadtkirche Waltershausen.)


    Spätestens wenn man das Youtube-Video sieht, merkt man, dass es sich im Vorspann zum Glück nur um Bienen und nicht um Fliegen handelt. :jubel:


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  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Es wird Dich vermutlich nicht überraschen, Meister seicento :hello: , dass sich im Booklet nichts findet über den tieferen Sinn des Covers.


    Was Du so schreibst, klingt ja durchaus plausibel. ^^


    Meine Idee dazu: Am Schluss der "Figure humaine" muss eine der Soprane zum e''' hochfliegen. Das kann man (nahezu) unhörbar, dezent oder voller Inbrunst (und hart an der Grenze zum nicht mehr so ganz lupenreinen Schrei) in die Praxis umsetzen. Ich besitze als Poulenc-Liebhaber mehrere Einspielungen dieser attraktiven Chorkomposition und die von Dir ausgestellte gefällt mir am besten - eben hart an der Grenze von der Euphorie zur Vulgarität, ohne diese meines Erachtens zu überschreiten. :D


    Dennoch: Auch wenn das Cover witzig ist und damit gewiss in den von Dir bestens gepflegten Thread passt, finde ich es nicht unbedingt zur Musik passend. Ein wenig mehr als Pilot zu spielen, sollte Freiheit denn doch implizieren ...


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo Wolfgang,


    danke für die schnelle, nette und umfassende Antwort! Ein anderes Cover zu "figure humaine" (mit Gesicht auf dem Arm) ist auch ganz originell. Poulenc war wohl mit Surrealisten befreundet. Vielleicht hat das die Coverdesigner beflügelt.
    Das Bild erinnert mit an die Orgelpfeifen mit Gesicht auf der Zunge, auf einer der vorigen Seite dieses Threads. Wolfram hatte sie entdeckt (hier das Bild)


    noch eine indiskrete Frage: Dein Avatar, der Alp ... ? Hat es zum Beispiel was mit dieser CD zu tun ?
    ;)

  • :hahahaha: Dieses Cover ist auf so viele Arten zum Schießen. Wieso denke ich gerade an Manfred von Richthofen? :baeh01:


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha: - musste sehr lachen, noch lacht er, der Rieu, doch zwischen den Wolken lauert bereits der Rote Baron :hahahaha: :hahahaha: ,


    vielen Dank, Lynkeus!!


    Grüße,
    Garaguly

  • Zitat

    noch eine indiskrete Frage: Dein Avatar, der Alp ... ? Hat es zum Beispiel was mit dieser CD zu tun ?
    ;)


    Die CD kenne ich nicht, auch nicht die darauf befindlichen Stücke - falls die sonst noch irgendwo eingespielt wurden.


    Aber das Bild mag ich schon lange; es stammt - aber Du weißt das ja sowieso - von dem englischen Schweizer Johann (John) Heinrich (Henry) Füßli (Fusely oder Fuseli - müsste ich jetzt schnell nachschauen, bin aber zu faul und zu müde :D ).


    Dir eine gute Nacht!


    Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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  • Für MSchenk,
    auf Deine im Betrag Nr. 353 eingestellt CD-Box komme ich im Herbst zurück, wenn "Vierne" im Thread "Französische Orgelmusik" dran ist.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Als ich mir kürzlich diesen kleinen musizierenden Engel aus der "Präsentation Jesu im Tempel" genauer angeschaut habe, wurde mir auf einmal klar, wie zutreffend der Ausdruck "ein Instrument spielen" doch eigentlich ist. ;)


  • Für MSchenk,
    auf Deine im Betrag Nr. 353 eingestellt CD-Box komme ich im Herbst zurück, wenn "Vierne" im Thread "Französische Orgelmusik" dran ist.


    Der diesjährige Hamburger Orgelsommer am Marien-Dom steht unter dem Motto Symphonische Orgelkunst. Folgerichtig sind in den zwölf Konzerten sehr viel Orgelsymphonien von Widor und Vierne auf dem Programm. Gestern z.B. habe ich mit meiner Tochter zusammen Widors "Gothique" gehört. Allerdings - ich bin da kein Experte - hat mir die anschließende Triosonate BWV529 besser gefallen. Vielleicht lag es auch an der Orgel, aber live scheinen mir die französischen Orgelromantiker etwas "schwer verdaulich". Vielleicht braucht es aber auch eine echte Cavaillé-Coll-Orgel, statt einer "protestantisch-norddeutschen" (auch im katholischen Dom) ;)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Widors "Gothique"


    Die kommt als letztes Werk im Thread "Französische Orgelmusik Widor" dran, allerdings erst in ca. 6 Wochen (urlaubsbedingt). In diesem Thread findest Du CDs auf passenden Orgeln. Auf modernen (großen) Orgeln sind meist so viele Register (auch richtige) vorhanden, dass auch frz. Orgelmusik gut klingen kann; allerdings bedarf es dazu auch eines guten Organsiten, der die Feinheiten dieser Musik rüberbringt. Wir haben hier in Nürnberg in der St. Lorenzkirche die größte Orgellandschaft (3 Orgeln über den Kirchraum verteilt und über einen Spieltisch zu spielen) in Bayern - frz. Orgelmusik äußerst selten.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Lieber Zweiterbass und lieber MSchenk,


    eine Frage an die Orgelexperten -
    eine Frage die mich an den Fingern zwickt .. äh unter den Nägeln brennt ..: ;)


    Was ist eigentlich Eure Meinung zu dieser CD mit Orgelmusik ?
    (Beitrag 354 in diesem Thread - Bach mit Bienen auf dem Cover).
    Mir haben die Videos gut gefallen. Aber ich bin ja auch totaler Laie.


    (Das Bild auf dem CD-Cover nebenan mit Kammermusik von Gabriel Pierne stammt von Paul Charles Chocarne-Moreau (1855-1931))

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