Das hat Überwindung gekostet, bis zum Schluss dabei zu bleiben. Ob ich mir den Mitschnitt nochmals ansehen werde, weiß ich nicht. Vielleicht mache ich einen Querschnitt daraus. Nach den ersten Minuten wollte ich abschalten, da ich annahm, es handelt sich um eine Persiflage auf die Fledermaus, aber nicht um die Operette selbst. Ich habe auch schon moderne Inszenierungen ohne Plüsch gesehen, aber Frankfurt liegt doch kilometerweit von München und Wien entfernt. Die letzte Fledermaus in Hannover hat Brigitte Fassbaender in Hannover inszeniert, aber so etwas. Der Sänger wegen habe ich durchgehalten und einige, allen voran Eisenstein, waren hervorragend. Man merkte ihm an, dass er vom Liedgesang kommt, hervorragende Textverständlichkeit. Mit dieser Partie könnte er auch in Wien auftreten. Manchmal erinnerte er mich an den jungen Waechter, bei leisen Stellen auch an Kunz. Falke und Alfred haben ihre Sache auch gut gemacht. Adele und Rosalinde auch, obwohl ich schon davon ausging, das der Czardas nicht mehr kommt. Warum die Regie die Abläufe so durcheinander gewürfelt hat, in der Gefängnisszene dann aber wieder die alten Texte von Otto Schenk, kaum nachzuvollziehen. Der Dirigent ist sicherlich ein guter, aber der Klang aus dem Orchestergraben, na ja! Zu Beginn war der Beifall dann auch entsprechend spärlich.
LG, Bernward