Ich habe irgendwo mal gehört, daß Tschaikowskys 6. tatsächlich eine Inspiration gewesen sein soll. Die Parallele erstreckt sich hier darauf, daß beide Mittelsätze Scherzo-Charakter haben, der erste ein mäßig schneller Tanz, der zweite sehr schnell und im geraden Takt.
Aber es stimmt natürlich, daß Mahlers 2. und 3. auch schon mehrere Scherzo-Sätze haben. Langsame Finali sind zugegeben vorher sehr ungewöhnlich und selten. Nun sind aber auch Bruckners Finalsätze schon nicht unbedingt schnell und auch der von Mahlers 2. umfaßt sehr unterschiedliche Tempi. Außer zwei Kuriositäten bei Haydn (Abschiedssinfonie und Quartett op.54,2) könnten auch Beethovens späte Sonaten op.109 und 111 als Beispiele genannt werden, wie ein langsamer Satz ein Werk abschließen kann.
Ein rondo-artiger Satz als Finale ist bei Mahler jedenfalls auch nur in modo ironico möglich wie in 5 und 7. Die Burleske hat aber wieder anderen Charakter, sie ist für mich als Finale undenkbar.
viele Grüße
JR