Liebe Forianer,
Wieder hat mich einer aus unseren Reihen zu einem neuen Thrad inspiriert. Und zwar habe ich mir die Frage gestellt, wie zuverlässig Höreindrücke sind, wenn man eine CD lediglich einmal gehört hat,
oder (noch schlimmer) lediglich quergehört hat.
Das "Querhören" (sehr beliebt bei Kritikern, und vielleicht sogar notwendig) sagt ja schon von vornherein aus, daß man sich gar nicht die Zeit nehmen will (oder kann ?) die Einspielung auf sich gebührend wirken zu lassen.
Dann gibt es (zumindest bei mir) Einspielungen, die man unter dem Einfluß der Kaufreue erstmals abhört. (Kaufreue entsteht unter vielen Gegebenheiten, besonders aber dann, wenn man mit seinem Klassikbudget schon 3 Monate im voraus ist, das Konto hoch im Soll steht und man sich die Frage stellt, ob die soeben erfolgte Anschaffung der 27. "Jahreszeiten" von Vivaldi eine wirklich notwendige war :D)
Nach zwei Monaten fällt die Kaufreue zumeist weg , und man hört entspannter.
Dann gibt es Abhörbedingungen , wo "die gesamte Musikwelt " davor gewarnt hat, oder solche die von jedermann "Als Referenz" bezeichnet wurde. Auch das kann sich auf den Ersteindruck auswirken.
Aber es gibt auch Tage, da klappt einfach alles (ich erinnere mich, das war 1976 ) und man legt die Neuerwerbung unkritisch und freudig auf. Dabei erscheint einem die Aufnahme in rosigstem (Laser-) Licht....
Einige Tage- oder Wochen später (oft auch erst nach Jahren) ist der Eindruck ein völlig anderer.
Aus diesem Grunde versuche ich auch immer, so meine Zeit es zulässt, auch mir seit langem bekannte CDs erneut abzuhören bevor ich sie hier empfehle oder ich ein vernichtendes Urteil abgebe.....
Wie schaut das bei Euch aus ?
Freundliche Grüße aus Wien
Alfred