Tja, Theodora,
eigentlich wollte ich ja die Klappe halten. De mortuis etcetera... Und man muss ja auch nicht immer meckern.
Ich habe den ersten Akt gehört und die Szene mit Germont père aus dem zweiten. Nach mehr steht mir der Sinn nicht. Im Grunde mochte ich Schymbergs Stimme ganz gerne. Ich finde es schön, die Violetta von einer leichten, eher kleinen Stimme gesungen zu hören. (Im "Ideale Violetta"-Thread habe ich ja schon mal beschrieben, dass und warum ich Bidú Sayao in dieser Rolle besonders gerne mag). Meine Probleme mit Schymberg in dieser Aufnahme sind, dass ich sie ziemlich intonationsunsicher finde, dass sie in den Höhen etwas spitz klingt und dann gar nicht mehr jugendlich wirkt, und dass manchmal ihr Ausdruckswille sie ein bisschen am Singen hindert. Das erste Problem ist weitaus das größte. Die Dame singt einfach ab und zu ziemlich neben den Tönen entlang.
Abgesehen davon ist der Dirigent dieser Aufnahme unfassbar lahm, Vater Germont richtig schlecht, und das schwedisch stört mich viel mehr als falsche Sprachen in italienischen Opern sonst - ich kann mir nicht helfen, aber es klingt irgendwie albern...
Aber Björling ist wie immer wundervoll, und dieses ist leider seine einzige Traviata. Also muss ich da wohl durch. Irgendwann noch mal.
Grüße,
Micha