Zur Belustigung aller Diskussionsteilnehmer - kann in beide Richtungen ausgelegt/ interpretiert werden:
http://www.youtube.com/watch?v=bRSg6FZ9EfM
KP
Zur Belustigung aller Diskussionsteilnehmer - kann in beide Richtungen ausgelegt/ interpretiert werden:
http://www.youtube.com/watch?v=bRSg6FZ9EfM
KP
Vielleicht befassen sich die Künste mit dem Teil von uns und der Welt, den wir (noch) nicht kennen. Dann stellen sie eher in Frage (wie das Regietheater), als daß sie Behauptungen aufstellen (wie das traditionelle Theater). Die Erfahrung lehrt, daß sich Wissen und Erkenntnisse verändern und entwickeln. Alte Wahrheiten erscheinen in einem neuen Licht, und neue treten hinzu. Also werden sich auch die Künste und das Theater weiter verändern. Der Prozeß wird allerdings oft als schmerzlich empfunden...
Lieber Basti,
danke für das schöne Posting.
Meinethalben könnten Mengelberg, Lullist und Basti als intelligente Repliken auf ein merkwürdiges und bewusst provokantes und mit falschen Prämissen operierendes Eröffnungs-Post stehenbleiben.
Der ganze Rest, meinen gesammelten Quark eingeschlossen, beleuchtet eh nur Einzelaspekte oder haben nicht kapiert, dass es nicht darum geht, jeden Mist zu goutieren, weil er der einen oder anderen Richtung angehört.
Herzlichen Dank von einem, der wahrscheinlich älter ist als du, trotzdem Latein kann und wirklich bewundert, dass du nicht wütend wirst.
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ich erkenne kein kommendes Ende von Irgendwas. Es mag sein, dass in Wien für irgendwas gebuht wurde. Außerhalb Wiens sieht die Welt dann schon wieder anders aus. Und auch Knuspis selektive Wahrnehmung ändert nichts an der Tatsache, daß die Debatte um Kölner Operninszenierungen jenseits von Regietheater ja oder nein geführt werden, sondern eher von stückadäquat ja oder nein.
Die Verfechter des "Früherwarallesbesser" werden ihre Klagen nicht einstellen, die Verfechter "guten Theaters" sollten sich ihre Argumente sparen. In diesem Thread jedenfalls.
Wie im richtigen Leben muss man auch im virtuellen Dasein erwägen, ob eine Diskussion sinnvoll ist. In dieser hier wird hauptsächlich mit unumstößlichen Überzeugungen um sich geworfen. Im wahrsten Sinne des Wortes also: indiskutabel. Herzliche Einladung an Basti, den Lullisten und alle, die an einer vorurteilsfreien und aus der Sache begründeten Diskussion über das Musiktheater interessiert sind, sich aus diesem Thread und seinen medusenartigen Geschwistern zurückzuziehen.
Um Alfreds Bild von der HMS Tamino aufzugreifen: mir ist sehr daran gelegen, daß dieses Schiff diesen Eisberg elegnat umschifft. Wir sind Tamino und nicht Titanic.
Von Herzen gönne ich m.joho seine in der Tat exorbitante Sammlung von Opernmitschnitten in Ton und Bild und wünsche ihm auch viel Freude damit (@Knuspi: ganz im Ernst: der hat eine Sammlung, bei der Dir das Herz übergehen wird; soweit ich weiß ist er diesbezüglich sehr austauschbereit). Seine Polemik indes wird mich nicht überzeugen (wie sie es auch schon in altem Umfeld nicht tat).
Um über die Qualität von Operninszenierungen zu diskutieren ist dieser Thread nicht der richtige Ort.
@Lullist: Ich glaube, es müssen noch Plätzchen gebacken werden. Und der Christbaum geschmückt. Und überhaupt: bei mir spielt gerade das Amadeus-Quartett die Große Fuge von Ludwig van Beethoven.
A propos Zefirelli: der hat einen tollen Film über den Heiligen Franziskus gemacht. Mit einer Titelmusik von Cat Stevens.
Liebe Grüße vom Thomas
ZitatOriginal von Thomas Pape
Die Verfechter des "Früherwarallesbesser" werden ihre Klagen nicht einstellen, die Verfechter guten Theaters sollten sich ihre Argumente sparen. In diesem Thread jedenfalls.
Merkwürdig ist dieses explizite Herumreiten darauf, dass man für das Gute ist. Und zum anderen, dass man so tolle Argumente hat. Ich empfinde das schon als etwas naiv.
ZitatIn dieser hier wird hauptsächlich mit unumstößlichen Überzeugungen um sich geworfen. Im wahrsten Sinne des Wortes also: indiskutabel.
Ich sehe in solchen Rundumschlägen keine qualitativen Unterschiede zwischen den sich inzwischen wieder recht deutlich bildenden Fronten (das ist alles jahrelang schon so hier im Forum und hat nichts mit dem Thread zu tun, nur mit dem Thema).
ZitatHerzliche Einladung an Basti, den Lullisten und alle, die an einer vorurteilsfreien und aus der Sache begründeten Diskussion über das Musiktheater interessiert sind, sich aus diesem Thread und seinen medusenartigen Geschwistern zurückzuziehen.
Das kommt mir auch allzu bekannt vor. Die beleidigten Ritter des edlen Arguments. Wieso sind bloß die anderen zu dumm, mein edles Argument zu verstehen? Wir sind vorurteilsfrei. Wir sprechen zur Sache. Die anderen sind böse.
Tja, jeden stört eben etwas anderes in diesem ewigen Regietheater-Wortgefecht in tamino. Mich stören am meisten die Heiligenscheinträger.
ZitatOriginal von Kurzstueckmeister
Mich stören am meisten die Heiligenscheinträger.
Danke !!! :motz: :motz:
Heiligenscheinträger? Och nöö, damit brauchst Du mir nicht zu kommen. Auch nicht mit edlen Argumenten. Argumente reichen ja schon.
Weist Du, ich habe ja durchaus Verständnis für diejenigen, die die Dinge gerne so hätten wie es früher war. Die Klammerer diskutieren allerdings nicht. Es geht hier nicht um Argumente, sondern um Meinungen. Und das haben wir hier schon mit immergleichen Wortmeldungen zigfach ausgetauscht. Sorry, aber da sei doch eher jedem einzelnen Beethoven-Zyklus (Streichquartett-GA's meine ich hier, latürnich ) sein eigener Thread gegönnt als dem x-ten Aufguss einer zielfreien Debatte.
Liebe Grüße vom Thomas
(der sich nun wirklich a) ins Bett und b) aus diesem Thread zurückzieht)
Zunächst danke an kopiroska, ich habe herzlich gelacht.
ZitatTja, jeden stört eben etwas anderes in diesem ewigen Regietheater-Wortgefecht in tamino. Mich stören am meisten die Heiligenscheinträger.
Vergleicht man einmal die Vorwürfe der einzelnen Parteien, fällt doch auf, wie sehr sich die Argumente ähneln. Das ist Mist und das ist Mist und hier bleiben die Menschen weg, weil... und hier bleiben sie weg, weil... und niemand will das mehr aus den Gründen und die wollen es nicht mehr aus den Gründen und die verderben die Oper und die anderen verderben sie sowieso. So kommen wir doch nicht weiter.
Ein Blick in die Zukunft zu wagen (Regietheater am Ende), konnte ja nicht einmal Nostradamus. Warten wir doch einfach die nächsten Jahre ab und bemühen uns, in der Zwischenzeit, alle Augen und Ohren offen zu halten, Qualität vorurteilsfrei wahrzunehmen und neugierig zu bleiben.
Gustav
ZitatAlles anzeigenOriginal von der Lullist
Zefirellis inkompetenter Mist...
Zefirelli ist weder originell, noch gut in dem was er macht...
Bei Zefirelli fehlt grundlegend alles, Geschmack, Wissen, Gefühl für Proportionen, Verständnis dafür wann etwas genug ist – einfach alles....
Es ist grässlich schon allein vom ästhetischen Standpunkt her....
Zefirelli hat hier rein gar nichts mit „Werktreue“ zu tun, er war ja nicht mal in der Lage die Originale wenigstens abzukupfern....
Schade um die Mittel, schade um die Musik...
Ein Fiasko auf der ganzen Linie...
Nein er macht ganz einfach schlechtes Theater, das schlechteste was ich je in meinem Leben gesehen hab...
Und das was ich ihm vorwerfe zusammengefasst:
1. keine Ahnung von den Grundregeln der Gestaltung
Goldener Schnitt scheint ein Fremdwort zu sein.
Gestaltungsfehler wie bei Schülern der 4. Klasse
Aber vielleicht gibt es ja auch in Italien Volkshochschulkurse wo man so grundlegende Dinge, wie, dass man eine Horizontlinie nicht genau in die Bildmitte setzt, noch erlernen kann.
3. die Kostüme sind ein Witz. Das ist Faschingsniveau...
4. Es passiert nichts. Bombastische Bilder, mehr aber auch nicht...
Keine Personenführung...
5. Es ist eine durch die Bank oberflächliche und klischeehafte Behandlung des Opernstoffes...
Disneyland...
Kurz gesagt, schlechter und primitiver kann man eine Oper kaum inszenieren...
Bevor man so einen Müll auf die Bühne bringt...
Da packt ja wieder mal jemand ganz tief in die Kiste der schlüssigen Argumente ... Mann-O-Mann ...
Lieber Lullist,
ich glaub Dir gern, dass das Deine Meinung ist und ich finds toll, dass Du dies alles auch so treffend formulieren kannst. Vielleicht kann/ mag sich jemand dieser Argumentation anschließen (in gewisser Weise kann ich es auch).
Aber:
Es ist immer noch Deine Meinung - Deine ganz persönliche Meinung. Die muss sicher nicht für andere Gültigkeit haben. Diplom hin oder her ... Geschmack hin oder her ... Vorlieben hin oder her ... aber ich weiß nicht, woher Du die Chuzpe hast, Deine Meinung zur Allgemein gültigen zu machen (und das tust Du mit Deiner Art der Argumentation).
Zur Ehrenrettung: dies gilt m. E. auch für einige andere Diskussionsteilnehmer hier. Warum soll nur das eine oder das andere seine Berechtigung haben.
Nix für Ungut
Thomas
Zitatwoher Du die Chuzpe hast, Deine Meinung zur Allgemein gültigen zu machen (und das tust Du mit Deiner Art der Argumentation).
das ist nur Deine Meinung :lips:
ich hatte bis vor einiger Zeit als Signatur folgenden Spruch:
ZitatDieser Beitrag spiegelt ausschließlich meine eigene, persönliche Meinung wider, ich erhebe damit keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit bzw. behaupte nicht, dass er mit den Beiträgen und Meinungen Dritter harmoniert, zudem kann es der gängigen Forschungs- und Wissenschaftsmeinung widersprechen.
Der Weisheit letzter Schluss ist es schon mal gar nicht.
weil ich eben genau das, was Du mir hier vorwirfst nicht tue,
natürlich ist das meine persönlihe Meinung - ja was denn sonst ?
Aber ich finde es beknackt und lästig unter jede Äußerung diese Erklärung zu setzen.
Schade, ich dachte, dass es nicht mehr nötig sei, das als Signatur zu führen, aber anscheinend doch - alerdings sollte dass dann jeder !! hier tun.
(ich habe das jetzt geändert, und werde das dann auch notgedrungen beibehalten)
Zudem habe ich wenigstens versucht Argumente zu finden, warum mir der Kram nict gefällt, das bleibt die Gegenseite nach wie vor schuldig.
Ich für meinen Teil halte mich in Zukunft aber aus solchen Grabenkämpfen raus und poste bestenfells noch Bildchen bei "was höre ich gerade jetzt" natürlich ohne Kommentar.
Zitat von Lullist:
Ich für meinen Teil halte mich in Zukunft aber aus solchen Grabenkämpfen raus und poste bestenfells noch Bildchen bei "was höre ich gerade jetzt" natürlich ohne Kommentar.
Es ist stets ein Vergnügen, Deine Kommentare zu lesen, auch wenn man nicht Deiner Meinung ist.
Dahinter steckt Fachwissen, Engagement und die nötige Emotionalität, um Taminos aufzuwecken.
Wie sang doch einst FJ. Degenhardt so treffend (die Dinge beim Namen zu nennen und nicht herumzueiern):
"Einen Sch...dreck zu malen, bringt nichts,
der muß weg,
und trotz aller schönen Künste
stinkt der Dreck nach Dreck.
ZitatOriginal von der Lullist
...
Zudem habe ich wenigstens versucht Argumente zu finden, warum mir der Kram nict gefällt, das bleibt die Gegenseite nach wie vor schuldig.
Da magst ja recht haben, aber Deine Art der "Argumente" lassen da nicht zwingend viel sachlichen Widerspruch zu....
ZitatIch für meinen Teil halte mich in Zukunft aber aus solchen Grabenkämpfen raus und poste bestenfells noch Bildchen bei "was höre ich gerade jetzt" natürlich ohne Kommentar.
Cool, jetzt auch noch den beleidigten geben...
Zwischen Deiner Form und diesem Spruch liegt immer noch die Goldene Mitte- und die ist manchmal hilfreich. Deiner Argumenten bin ich grundsätzlich sehr aufgeschlossen (nicht , daß wir uns da mißverstehen), aber nicht diese gottgewollte Wortwahl.
Ich würde mich ja auch zu gern raushalten. Aber es klappt nie.
ZitatOriginal von Alberich
Herzlichen Dank von einem, der wahrscheinlich älter ist als du, trotzdem Latein kann und wirklich bewundert, dass du nicht wütend wirst.
Was macht dich da so sicher :D?
ZitatOriginal von Basti
Was macht dich da so sicher :D?
Das:
Diggi, daggi,
schurry, murry,
horum, harum,
lirum, larum,
raudi, maudi,
giri, gari, posito,
besti, basti,
saron froh,
fatto, matto,
quid pro quo.
:beatnik:
ZitatOriginal von Basti
Was macht dich da so sicher :D?
Sicher bin ich mir nur bei drei Dingen:
-drei Mahlzeiten am Tag sind zu wenig
-die Eichhörnchen wollen die Weltherrschaft
-tutto nel mondo e burla.
ZitatOriginal von Thomas Pape
Liebe Grüße vom Thomas
(der sich nun wirklich a) ins Bett und b) aus diesem Thread zurückzieht)
Ach, jetzt bin ich froh, dass Du nicht beleidigt bist - ich war schlecht drauf gestern abend, dann sollte man keine Beiträge schreiben ...
Dieses Thema wird irgendwie automatisch stets so emotional aufgeladen, dass sich unweigerlich Gruppen bilden, die sich gegenseitig irgendwas vorwerfen.
Und irgendwann fange ich dann auch damit an.
ZitatOriginal von der Lullist
Zudem habe ich wenigstens versucht Argumente zu finden, warum mir der Kram nict gefällt, das bleibt die Gegenseite nach wie vor schuldig.
Das sehe ich nicht so.
m.joho hat seine Zefirelli-Hochschätzung begründet, insofern, als er ihm attestiert, das Libretto zu kennen und stilgerecht und genau umzusetzen (er mag mich korrigieren, wenn ich das mißverstehe).
Du hast auch Argumente gefunden, die mE nicht viel tiefer gehen - gerade auf Deine Vorwürfe der Regelverstöße bin ich (leider etwas provokant) eingegangen, die sind nicht so akademisch unumstößlich, wie sie sich geben (auch wenn Du drunter schreibst, dass es eh nur Deine Meinung ist).
Argumente sind ja schön und gut, aber es sind auch nur Argumente, wer ein wenig versucht, die Gegenseite zu verstehen, wird erkennen, dass das hier alles nachvollziehbare Standpunkte sind, und nicht dauernd darauf herumreiten, dass er so tolle Argumente hat und sich nichts mehr auf diese Argumente einbilden (das meinte ich mit "Ritter vom edlen Argument" - hier werden manchmal Argumente wie Adelstitel präsentiert).
eben und ich habe über 8 Jahre Kunst- und Design-Theorie studiert, 3 Jahre auf einer Fachoberschule für Gestaltung, 5 Jahre im Studium.
Dieses Regelwerk, die Grundlagen der Ästhetik werden immer noch gelehrt - das ist nicht mein Bier, wenn das hier nicht als Argument zählt - ich für meinen Teil denke, dass diese Regeln, die seit über 600 Jahren den Grundstock einer jeden künstlerischen Gestaltung bilden (mal mehr mal weniger) durchaus ein Argument sind.
Der Kram war ja auch schon in der Antike bekann...und findet sich ganz natürlich auch in ganz modernen Werken - diese Ästhetik liegt ja schon in der Natur der Sache selbst.... aber ... ach, was solls...
Natürlich kann man sich über diese "akademischen Regeln" absichtlich hinwegsetzen, aber dann muss das auch irgendwie überzeugen, aber mich überzeugt das in dem Fall gar nicht.
Das ist eben der Unterschied zwischen Z. und einem Künstler, in meinen Augen.
Das ganze Problem dieser Diskussion ist, das Meinungen die nicht Linienkonform sind und einfach mal einen anderen Standpunkt aufzeigen, niedergemacht werden ohne Rücksicht auf Verluste.
Zuerst passen die Beispiele nicht, dann sind es die Argumente... wann kommen die Rechtschreibfehler oder Schrifttyp und Satzbau ?
Ich bin nicht beleidigt, ich hab nur nicht vor mir mit dieser sinnlosen Debatte die Feiertage zu verhageln - weil es einfach langsam nur noch nervt.
Ich bin jedenfalls immer wieder beeindruckt, welche Kreativität hier an den Tag gelegt wird um eigentlich eindeutige Postings fehl- oder umzuinterpretieren.
Ein andere Punkt ist, werden keine Argumente mehr gefunden, dann reagiert man einfach nicht drauf oder wird persönlich.
Wer hat denn Lust sich das auf Dauer zu geben ? Ich nicht unbedingt.
Es kann nur einen Konsens geben: Leben und Leben lassen - alles andere ist Quatsch.
Natürlich verstehe ich die Gegenseite und ich meine zu verstehen was Zeffirelli ihnen gibt.
Ich habe aber damit absolut kein Problem jemanden seinen Geschmack zu lassen - aber die Gegenseite lässt das eben nicht zu, da zählt nur ihre Meinung.
Null Toleranz gegenüber anderen Ansätzen: und wenn man den Spieß dann auf einmal herumdreht und das heiligste in Grund und Boden schimpft, dann bricht die Hölle los. (natürlich war das auch Absicht, ich kann mich auch diplomatischer ausdrücke, aber genau darum ging es ja.)
Für mich ist diese Art Inszenierung nix und ich denke es muss möglich sein, dass auch sagen zu dürfen und auch warum man das nicht gut findet, die Gegenseite hat ja auch Narrenfreiheit, wenn es darum geht andersartige Inszenierungen zu kritisieren.
Überspitzt gesagt, der Täter versteht wohl erst dann das Opfer, wenn er selbst zum Oper wird.
Wie ich schon bemerkt habe, von meiner Seite ist zu dem Thema alles gesagt.
Und daher nochmal, trotz allem Geplärre:
gesegnete Feiertage und ein Schönes Fest
Lieber Lullist,
Dank Dir "trotzdem" für Deine ausführliche Stellungnahme; ich kann sie tatsächlich nahezu vollständig unterschreiben.
Dein Studium der Kunst gibt Dir sicher das theoretische Rüstzeug, um über dieses Thema vortrefflich, quasi "ex cathetra", zu argumentieren. Und ich bin durchaus nahe genug an der Materie, um dies alles argumentativ nachvollziehen zu können (und vielleicht sogar ins gleiche Horn zu stoßen).
Aber ist es nicht gerade die Kunst, die sich immer wieder über (noch so schlüssige) Argumente und festgeschriebene Muster hinwegsetzt? Ist es nicht die Kunst, die so viele andere "Meinungen" provoziert und letztendlich nebeneinander stehen läßt (lassen kann)? Wer hat nun "recht"?
Ich kann sehr gut verstehen, dass sich Leute Deiner Argumentation nicht anschließen wollen oder können; ich kann auch Dich verstehen, dass Du nicht alles anderen Argumente annehmen willst - oder kannst.
Und genau das machts doch letztendlich so spannend... Meinungen können nebeneinander stehen: Jeder hat recht - und keiner hat recht.....
Insofern würde ich mir etwas mehr - na ja, "Gelassenheit" gegenüber Andersdenkenden wünschen.
In diesem Sinn trink ich einen virtuellen Glühwein auf Dich und wünsch Dir ebenfalls ein erbauliches Fest.
Thomas
ja das ist es doch gerade, mir geht es ja um diese Vielfältigkeit, das wogegen ich angegangen bin - und nur das, ist diese Scheuklappensicht, dass nur eine Lösung die richtige ist.
Nur darum geht es mir.
Klar geht es in der Kunst oft um Provokation, aber das darf wie auch das Handwerk nie zum Selbstzweck werden, denn dadurch wird es automatisch langweilig.
ZitatOriginal von der Lullist
ja das ist es doch gerade, mir geht es ja um diese Vielfältigkeit, das wogegen ich angegangen bin - und nur das, ist diese Scheuklappensicht, dass nur eine Lösung die richtige ist.
Vollkommen d'accord - und das sollte für das gesamte Forum Gültigkeit haben....
ZitatOriginal von der Lullist
Für mich ist diese Art Inszenierung nix und ich denke es muss möglich sein, dass auch sagen zu dürfen und auch warum man das nicht gut findet
Ich, "bekennender Staubi" , denke oft anders über eine Inszenierung als Du. Denn habe andere Gedanken.
Für mich zählt - wie schon früher gesagt - wie wurde es ungefähr ausgeführt sein zur Zeiten des Komponisten. Oder wie würde es im Zeitalter ausgesehen haben, worin eine Oper spielt.
Das alles bedeutet aber nicht, daß ich einen untersagen darf eine andere Meinung zu haben. Geschweige sie uns wissen zu lassen.
Abwertend oder vielleicht herabwürdigend darauf reagieren, bedeutet, daß man Dir Deine Meinung nicht gönnt.
LG, Paul
ZitatOriginal von Thomas Pape
Und auch Knuspis selektive Wahrnehmung ändert nichts an der Tatsache,
Danke. Gleichfalls.
Eigentlich ist das Thema des Threads hoffnungslos verfehlt, aber auf interessante Weise, daher werde ich einen Neuen starten - den Titel überlege ich grade.
HIER sollte lediglich erörtert werden inwieweit der sich gegenwärtig Trend gegen das Regietheater entwickeln wird.
Natürlich wird tendenziös von beiden Seiten geschrieben - das ist legitim . und ich mache hier keine Ausnahme
ABER: Es ist eigentlich NICHT THEMA eine Diskussion über Wert und Unwert von modernen oder konventionellen Inszenierungen zu fühen (wenngleich ich mich vom Sog des Threads leider auch dazu verführen liess) Dafür gibt es andere Threads.
Ein weiterer Thread über Moderichtungen bei Inszenierungen folgt in Kürze. Er könnte ganz interessant werden, wenn sich alle an die Regeln halten.
mfg
aus Wien
Alfred
Aus verschiedenen Gründen habe ich leider nicht so oft die Möglichkeit in die Oper zu gehen, obwohl es in Berlin sicherlich reichliche Angebote dafür gibt. Aber wenn ich das Glück habe, mal wieder einen Opernabend erleben zu dürfen, dann ziehe ich auch eine Aufführung vor, die sich in der Hauptsache an das Originalwerk hält.
Ich kann hier nur schreiben, wie es mir mit dem "modernen" Regie-Theater geht. Das der Geschmack sehr unterschiedlich ist, ist normal.
Ich z. B. liebe an einer Oper auch alles was drum herum ist. Die Freude und Vorbereitung auf den Abend, die Atmosphäre, das Einstimmen der Musiker usw. und wenn dann ein total puristisches Bühnenbild bei einer Oper erscheint, die man eigentlich in einem historischen Gewand erwartet (z. B. Don Carlos), ist das manchmal wie eine "kalte Dusche". Man wird aus einer Stimmung brutal herausgerissen.
Ich bin wirklich kein Verfechter von "plüschiger" Oper, doch eine Traviata in heutigen Alltagsklamotten nimmt dieser Oper einfach den Zauber.
Ich möchte mich gerne in die Zeit der Handlung hineinversetzen und mit den jeweiligen Figuren mitfühlen können. Wenn dann z. B. eine Regisseurin irgendwelche Bezüge schaffen will und Turandot plötzlich aus einem überdimensionalen Teddybären heraustreten lässt, dann finde ich das einfach nur blöd und lächerlich - was soll so ein Quatsch.
Mir sagt sowas gar nichts. Hinterher bin ich dann nur noch froh, dass man an der wunderbaren Musik nichts verderben konnte.
Zitat[i]und wenn dann ein total puristisches Bühnenbild bei einer Oper erscheint, die man eigentlich in einem historischen Gewand erwartet (z. B. Don Carlos), ist das manchmal wie eine "kalte Dusche". Man wird aus einer Stimmung brutal herausgerissen.
Ich bin wirklich kein Verfechter von "plüschiger" Oper, doch eine Traviata in heutigen Alltagsklamotten nimmt dieser Oper einfach den Zauber.
Ich möchte mich gerne in die Zeit der Handlung hineinversetzen und mit den jeweiligen Figuren mitfühlen können. Wenn dann z. B. eine Regisseurin irgendwelche Bezüge schaffen will und Turandot plötzlich aus einem überdimensionalen Teddybären heraustreten lässt, dann finde ich das einfach nur blöd und lächerlich - was soll so ein Quatsch.
Mir sagt sowas gar nichts. Hinterher bin ich dann nur noch froh, dass man an der wunderbaren Musik nichts verderben konnte.
Mir geht es ähnlich. Regie und Bühnenbild sollen für mich persömlich vor allem Athmosphäre schaffen, sollen die Wirkung der Musik unterstreichen und für die Sänger eine Stimmung schaffen, in der sie sich und ihre Interpretation entfalten können.
Ich finde zum Beispiel an der Zeffirelli Inszenierung von Camen in Wien einen guten Einfall, daß im ersten Akt, wo Carmen und Don José das erste Mal aufeinander treffen, in mitten von all dem Trubel alle außer den beiden "erstarren" - wie ein Standbild. Die Zeit bleibt stehen. Dann geht der wilde Trubel wieder weiter. Das ist jetzt nur ein kleines Beispiel, aber dieser Einfall wirkt und funktioniert auch nach Jahren noch jedes Mal.
tja wie bring ich das auf den Punkt ... "was macht das Ereignis "Oper" wirklich aus......
Der Dirigent des Opernabends soll mit Herzblut (u. natürlich bestem Draht zum Orchester) das vermitteln,
was der Komponist empfunden wissen will - und, wiederum natürlich, die Sänger zu stützen wissen...
Der Regisseur des Opernabends soll mit "sachorientierter Autorität" (um einen soziologischen Terminus zu verwenden) ,seinerseits gestützt von hochmotivierten Darstellern, v.a. per Gestik/Mimik die Psychologie zwischen den Handlungsträgern allgemeinverständlich vermitteln...
Kostüm- u. Bühnenbildner des Opernabends sollten obiges e h e r d e z e n t unterstützen...
THAT´s IT I THINK
..."schwelgen" (wie andernorts schonmal zu lesen) - nicht zuletzt hinsichtl. Bühnenbild ??
ÖÖÖÖHHH - hab dieses Wort irgendwie garnet in meinem Wortschatz...
(gehe auch nicht ins Kino, um in Bildern od. Musik zu schwelgen, echt nicht...)
- wenn einer meiner beiden Fußballclubs in der 80.Min. 3:0 führt - DAS mag was davon haben, ansonsten...
ZitatOriginal von pieter.grimes
- wenn einer meiner beiden Fußballclubs in der 80.Min. 3:0 führt - DAS mag was davon haben, ansonsten...
Welche Vereine sind dies? - Die Clubberer???
Ansonsten d'accord mit Deinem Statement.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Alfred_Schmidt
[...] Ein weiterer Thread über Moderichtungen bei Inszenierungen folgt in Kürze. Er könnte ganz interessant werden, wenn sich alle an die Regeln halten.
Mit freundlichen Grüßen
aus Wien
Alfred
Meine Güte! Beim ersten kurzen Überfliegen des Beitrages hatte ich anfangs „Morddrohungen“ gelesen und sofort gedacht: „Au weia! Alfred geht ja heute wieder ganz schön ran!“
Aber das Wort hat sich dann ja bei genauerem Hinsehen als harmloses „Moderichtungen“ entpuppt. Ist also alles halb so wild.
Beste Grüße!
Laurenz
Es ist doch immer wieder nett mit der PR-Abteilung von "Regietheater heute" zu...plaudern: Da attackiert mich doch tatsächlich so ein wildgewordenes Regiemarketingmonster auf youtube, es habe meine Beiträge bei tamino gelesen und ich sei ein Nazi, wie Dr. Goebbels. Wirklich reizend.