Aus klein mach groß - Orchestrierungen von Solo- bzw. Kammermusikwerken

  • Hallo John (übrigens ich bin in Regensburg geboren),


    danke für den Hinweis, Pregardien mag ich sehr und Kairos hat excellente Klangqualität, höre ich jedenfalls mal rein.

    BECK ohne MESSER
    "Jeder Mensch ist eine Melodie. Lieben heißt: sie innehaben." (Franz Werfel)

  • Morgen,


    dann ist da auch noch Wilhelm Furtwängler mit der Grossen Fuge op. 133; die Fuge soll ihn durch die Jahrzehnte beschäftigt haben (Karl Schumann), resultierend in der Auffassung, sie käme nur in orchestraler Version zu gehöriger Aufführung. So seine Heliodor-Schallplatte (Heliodor 88023) mit den Berliner Philharmonikern. 740 Takte Mächtigkeit in Musik.


    Freundlich
    Albus

  • Hallo Kurzstückmeister,


    du fragst:


    Zitat

    Heißt das jetzt, dass Du meinst, dass diese Aufnahme des Zender-Werkes sich gegenüber der anderen Aufnahme durchsetzen wird?


    Meine Aussage war so gemeint, dass diese orchestrierte Fassung als solche wohl den Eingang ins Repertoire findet.


    Zitat

    Mir ist da etwas zu viel Schubert im Zender. Aber sicher nicht schlecht, das Ding.


    Darum und - soweit ich mich erinnere - wegen einer positiven Spiegelkritik dürfte diese Blochwitz-Zender-Aufnahme 1995 auch so erfolgreich gewesen sein, wobei diese positive Spiegelkritik wohl auch darauf zurückzuführen war, dass Schubert als solcher kaum berührt worden ist. :D


    Mir persönlich gefällt die orchestrierte Fassung der Winterreise sehr gut und ich finde es diesem Werk sehr dienlich, dass es dadurch aus dieser Kunstliedecke herausgeholt wird, die doch eine der problematischsten, bzw. unpopulärsten im ganzen E-Musikbereich ist.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Zitat

    Original von John Doe
    Meine Aussage war so gemeint, dass diese orchestrierte Fassung als solche wohl den Eingang ins Repertoire findet.


    Womit wird das eigentlich im Konzertbetrieb kombiniert?
    Mit "Standard-Repertoire" oder mit "Neue-Musik-Repertoire"?
    Die Ensembles/Plattenlabels sprechen ja eher für zweiteres.


  • Yoav Talmi hat auf dieser CD Bach-Orchestrierungen von Stokowski, Walton, Holst, Elgar, Webern, Respighi und sich selbst eingespielt.
    Stokowski kommt dabei etwas harmlos rüber, BWV 565 könnte - wenn schon, denn schon - etwas mehr Biss vertragen.
    Waltons Ballet "The Wise Virgins" nach Einzelsätzen von Bach ist sehr "klassisch" umgesetzt und die Orchestrrierungen von Hols, Elgar, Webern und Respighi auf jeden Fall adäquat. D.h. Bach ist klar zu erkennen, aber auch die einzelnen Orchestrierer.
    Das interessanteste Werk auf dieser CD dürfte die Orchestrierung des Italienischen Konzertes BWV 971 zu einem ausgewachsenen Konzert für Cembalo und Orchester sein, die Yoav Talmi selbst angefertigt hat. Zur Ausführung kann ich nur sagen, dass ich Bach selten so galant gehört habe.


    Auch wenn die Bach-Transskriptionen manchmal verdächtig nahe an Kitsch rankommen, insbesondrs die von Stokowski, wird meines Erachtens die Grenze dazu doch nie überschritten, weil ganz einfach die musikalische Substanz nicht auslässt.


    Viele Grüße
    John Doe

  • Hallo Kurzstückmeister,


    Zitat

    Womit wird das eigentlich im Konzertbetrieb kombiniert? Mit "Standard-Repertoire" oder mit "Neue-Musik-Repertoire"?


    Gute Frage!


    Ich denke, Schubert/Zender gehört zum Neue-Musik-Repertoire, weil die Winterreise durch die Orchestrierung gleichsam zu einer wirklich rabenschwarzer Einmann-Oper mutiert, die es so im Standardrepertoire gar nicht gibt, wobei das auch noch durch die ausführenden Ensembles bestätigt wird.


    Viele Grüße
    John Doe