Hans Hopf – Ein deutscher Nachkriegsheld

  • Rienzi


    Meinst Du diese Aufführung:


    Aufnahme: 7.10.1973, live, Wien
    Dirigent: Carlos Kleiber
    Orchester der Wiener Staatsoper
    Chor der Wiener Staatsoper


    Brangäne: Ruza Baldani
    Ein Hirt: Horst Nitsche
    Ein junger Seemann: Anton Dermota
    Ein Steuermann: Georg Tichy
    Isolde: Catarina Ligenzda
    König Marke: Hans Sotin
    Kurwenal: Gustav Neidlinger
    Melot: Hans Helm
    Tristan: Hans Hopf


    Müßte irgendwo (zumindest als Querschnitt) in Sammlerkreisen erhältlich sein (da geht bekanntlich nichts verloren, irgendwo tauchen auch die größten Raritäten wieder auf).


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    Ja genau die. Ich war mir damals um das Geld neidig als diese so augenzwinkernd (da Privatmitschnitt) angeboten wurde. Reich bin ich dadurch leider nicht geworden.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo!


    Hans Hopf kenne ich bisher nur in einer Aufnahme, die mir diese wunderbare Oper erst richtig nähergebracht hatte:



    FRA DIAVOLO (auf deutsch)
    Mit Hans Hopf, Lorenz Fehenberger, Irma Beilke, Gottlob Frick, Marie Luise Schilp, Arno Schellenberg - Karl Elmendorff 1944


    Sehr temporeiche und lebendige Aufnahme mit einem tollen Hans Hopf und einen fast noch besseren Lorenz Fehenberger. :jubel:


    LG Joschi

  • Lieber Joschi,


    Hans Hopf näher kennen zu lernen lohnt sich. Er ist ein Sänger an dem sich die Geister scheiden. Irgend wann hat ihn -vielleicht wegen seiner naturburschenhaften Art - die Kritk auf's Korn genommen und davon ist etwas hängen geblieben und wird immer wieder nach und neu geschrieben. Auf der anderen Seite gibt es Verehrer und Fans von Hans Hopf, zu denen ich zähle. Wenn Du kannst höre Dir doch einmal die Aufnahme des "Tannhäuser" unter Konwitschny an. Hopf fabelhaft. Die Romerzälung habe ich selten besser gehört. Auch die übrige Besetzung mit Grümmer, Fischer-Dieskau, Frick, Schech, Unger usw. ist außergeöhnlich gut. Nicht zu vergessen, dass Hopf über viele Jahre hinweg der umjubelte Siegfried an der Met war. Ein Beweis für seine Leistungen in dieser Partie sind die Mitschnitte des legendären Bayreuther Rings unter Kempe (1960 -64), die leider bis jetzt nur auschnittweise veröffentlicht wurden. Also bei Hopf lohnt es sich dran zu bleiben und immer wieder neue Aufnahmen von ihm zu entdecken. Vielleicht kann unser Harald Kral oder ein anderer der verdienstvollen Sammler einmal eine Zusammenstellung seiner Aufnahmen machen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Irgendwie verbinde ich mit Hans Hopf immer noch am stärksten den Pedro, den Naturburschen, der trotz aller Kraftstrotzerei wahnsinnig schöne lyrische Momente zeigte.


    Als Siegfried habe ich ihn oft gehört, dort bewunderte ich auch, wenn er in seinen späteren Jahren sehr ökonomisch ans Werk ging, die Schmiedelieder haute er raus, um alle seine Schwächen vorher vergessen zu machen.


    Irgendwann erlebte ich seinen letzten Florestan, eher zufällig erfuhr ich es. Und auch sein Herodes war beeindruckend, mit Frau Varney als Herodias habe ich da eine wahnsinnig spannende Aufführung vor Augen.

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

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  • Sicherlich war das eine seiner stärksten Rollen:



    Wurde in diesem Thread jedoch weiter oben schon gesagt.


    operus


    Lieber operus,


    der Beitrag von Joschi - FRA DIAVOLO - ist der 32. Beitrag in diesem Thread.
    Wenn Du alles, was vorher hier schon geschrieben wurde, von vorne bis hinten ansiehst, wirst Du feststellen, dass hier schon ein ziemlich ausführlicher Überblick über das Schaffen dieses Sängers vorhanden ist.


    Selbst habe ich schon erwähnt, dass ich ihn in meiner Opern-Frühzeit noch selbst auf der Bühne erlebt habe........


    Für mich war er ein maßlos arroganter Selbstdarsteller. Allerdings konnte er etwas, das macht ihm keiner streitig.


    Da ich selber mit Richard Wagner nichts anfangen kann, will ich mich zu diesem Thema nicht weiter äußern :stumm:


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die Sache mit der Arroganz passiert halt manchmal, wenn man seinen Zenit schon überschritten hat (und das weiß) und in seiner Frühzeit maßlos vergöttert wurde.

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

    3 Mal editiert, zuletzt von Martina-Sophie ()

  • Liebe Martina-Sophie,
    Lieber Harald,


    obwohl schon ganz dezent auf Zurückhaltung in diesem Thread hingewiesen wurde, möchte ich, da ich Hans Hopf persönlich kannte, doch noch Anmerkungen machen. Das Verhalten von Hopf mag arrogant gewirkt haben. Es trifft m. E. nur vorgergründig zu. Hans Hopf Spitzname der Hansl - blieb zeitlebens ein großes Kind. Er konnte in München im Hofbräuhaus oder auf der Wiesn, wenn er guter Laune war, auf den Tisch springen und schwierigste Arien schmettern. Die Nachtkritiken noch am Aufführungsabend in Bayreuth, die er oft im Bayerischen Hof zu lesen bekam, bezeichnete er zwar als "Arschpapierl", lösten bei ihm jedoch fast unfassbare Beifalls- oder Zornausbrüche aus. Hopf konnte seine Gefühle kaum bändigen. Ich könnte noch weitere Begebenheiten positiv und negativ erzählen, würde dadurch aber Vertrauliches preisgeben. Diese Persönlichkeitsstruktur prägte ihn auch als Sänger, einmal himmelhoch jauchzend und dann phantastisch singend oder nicht gut drauf, was dann zu einer bei ihm sehr häufigen Entschuldigung wegen Indisposition führte. Mit dem Ergebnis, dass alle Kritiker dies natürlich einschränkend erwähnten. Hopfs Verhalten war auch Schutzfunktion. Wer ihn näher kannte weiß, dass er ein echter Kumpel war, der besonders im Kollgenkreis immer half, wenn Hilfe notwendig war. Behalten wir Hopf als einen der stimmschönsten Sänger seiner Epoche, der allerdings polarisierte in Erinnerung.
    Lieber Harald, ich erlaube mir noch eine persönliche Bemerkung. Ich kann nicht glauben, dass ein glühender Opernfreund wie Du mit Wagner nichts anfangen kann. Wenn das so wäre, ist das wahrscheinlich ein Durchgangsstadium, irgendwann wird Dich der Zauber der Wagnerschen Musik gefangen nehmen. Vielleicht mußt Du nur die Musik vom weltanschaulichen "Geschwülst" trennen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Im Übrigen fand ich ihn so arrogant nicht, als wir während der Fußballweltmeisterschaft 1974 die Pausen und die Zeit vor der Vorstellung während des Duisburger Ring-Zyklusses in irgendeinem Technikerzimmer damit verbracht haben, uns die Spiele anzuschauen.

    mit freundlichen Grüßen
    Martina
    Auf dem Rohre taugt die wonnige Weise mir nicht!

  • Hans Hopf (* 2. August 1916 in Nürnberg; † 25. Juni 1993 in München) war ein deutscher Heldentenor.



    Nur einen Tag nach dem Tod von Hans Beirer starb ein weiterer deutscher Sänger, heute vor 20 Jahren.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat von Operus

    Lieber Harald, ich erlaube mir noch eine persönliche Bemerkung. Ich kann nicht glauben, dass ein glühender Opernfreund wie Du mit Wagner nichts anfangen kann. Wenn das so wäre, ist das wahrscheinlich ein Durchgangsstadium, irgendwann wird Dich der Zauber der Wagnerschen Musik gefangen nehmen. Vielleicht mußt Du nur die Musik vom weltanschaulichen "Geschwülst" trennen.


    Mein lieber Hans!


    Auch ein Harald Kral findet mal den "rechten Weg zum Ziel". :jubel:

    W.S.

  • Leider konnte ich Hans Hopf nicht live erleben, jedoch schätze ich ihn auch ganz außerordentlich, Kraft und Schönheit seiner Stimme sind enorm, ich halte ihn für einen superben Sänger, v.a. in den bereits zitierten Wagner-Rollen.
    Aber auch im italienischen Fach leistete er Großes, finde ich, und es gab und gibt immer wieder mal wuchtig timbrierte Tenöre, die im italienischen Fach reüssiert haben, ich denke an Giuseppe Giacomini oder James McCracken (der z. B. trotz seiner dafür geeigneten scheinenden Stimme kaum Wagner sang) u.v.m.
    So findet sich auf youtube eine wunderschöne Szenenfolge aus Tosca:



  • Ich hörte Hans Hopf kürzlich mit der Gralserzählung in mehreren Aufnahmen. Besonders gelungen ist die Aufnahme unter Rudolf Moralt mit den Wiener Symphonikern. Das könnte m. E. geradezu als Anwärter auf die Referenz durchgehen. Bei Hopf hätte ich ja an vieles gedacht, aber nicht eben an einen unter die Haut gehenden Gralsritter Lohengrin. :hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Was für ein martialischer Rubriktitel!


    "Ein deutscher Nachkriegsheld", das klingt so, als sei er nicht ganz so bedeutend wie ein deutscher Kriegsheld... :no:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Stimmt, Max Lorenz, den deutschen Kriegsheld, würde ich noch vorziehen, obwohl ich auch Hopf sehr zu schätzen beginne, scheinbar jahrelang weitestgehend übersah. :pfeif:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Max Lorenz, den deutschen Kriegsheld

    Es müsste wenn überhaupt "den deutschen Kriegshelden" heißen, aber es ist inhaltlich so unsinnig, einen Sänger als "Kriegshelden" zu bezeichnen (wie dieser ganze Ausdruck überhaupt unsinnig ist!), dass das nur noch eine Marginalie ist... :no:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Abgesehen davon schätze ich Hans Hopf als Sänger sehr, vom Dresdner Don Ottavio in deutscher Sprache über Tannhäuser und Stolzing bis zu Pedro (wohl seine allerbeste Rolle überhaupt, in gleich zwei Aufnahmen überliefert) und dem Alten Mann in "Peer Gynt". :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hier bei Tamino bemühen wir uns und ich im besonderen bei meiner Tätigkeit in der Gottlob-Frick-Gesellschaft das Andenken an große Sängerpersönlichkeiten zu erhalten. Manchmal ist das schwierig. Bei einigen Sängern, die nachweislich hervorragende Leistungen erbrachten, scheinen dagegen Vorurteile und ein Negativimage wie Pech haften zu bleiben. Hans Hopf ist so ein Fall. Ich erlebte ihn häufig in den verschiedensten Partien und meistens war der stimmliche Befund hervorragend. Nicht umsonst war Hopf viele Jahre der Siegfried an der Met auch seine Leistungen bei den Bayreuther Festspielen im Wolfgang Wagner Ring mit dem Dirigenten Rudolf Kempe 1960 -1964 waren herausragend. Meine Frau und ich haben die Schmiedelieder kaum schöner und differenzierter gesungen gehört als von Hans Hopf. Die große Birgit Nilsson, mit der ich seinerzeit ein Interview machen durfte, schwärmte direkt von der Zusammenarbeit mit ihrem Tenorpartner Hans Hopf. Wir wären heute froh, wenn wir einen deutschen Heldentenor dieses Kalibers hätten. Es wäre schön, wenn man Aufnahmen von Hans Hopf losgelöst von bestehenden Meinungen hören würde. Eine vorurteilsfreie Beschäftigung mit dem Sänger sollte zumindest differenziertere Urteile bringen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Mein lieber Hans!


    Auch ich schätze die Stimme von Hans Hopf (aller Kritiken zum Trotz) sehr und habe deinen Ausführungen nichts hinzuzufügen!






    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Jedenfalls ist er mein Lieblings-Kaiser.



    Lieber Hami, du hast völlig Recht, den Kaiser habe ich in meiner Auflistung sträflich vernachlässigt. In der frühen Böhm-Aufnahme, die mir sängerisch insgesamt trotz der Striche immer noch die liebste ist, ist er wirklich ein sehr, sehr guter Kaiser.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • In diesem Zusammenhang werde ich mir diese deutsch-gesungene "Turandot" wieder anhören. Dort singt Hopf einen, wie ich meine, hervorragenden Kalaf.


    W.S.

  • In diesem Zusammenhang werde ich mir diese deutsch-gesungene "Turandot" wieder anhören. Dort singt Hopf einen, wie ich meine, hervorragenden Kalaf.



    In diese Aufnahme hörte ich gestern (dank Spotify). Ich muss Dir unbedingt beipflichten, lieber Wolfgang. Das "Nessun dorma" bzw. "Keiner schlafe" wird spektakulär dargeboten. Solti begleitet sehr effektvoll, bereits damals. Das etwas holprige Deutsch der Übersetzung ist verschmerzbar.


    Ich meine auch, dass man trennen muss zwischen den Aufnahmen und dem Privatleben des Sängers. Angebliche Arroganz oder Unintellektualität kann ich anhand der mir vorliegenden Aufnahmen von Hans Hopf nicht feststellen. Das ist wirklich ein wenig so wie bei Karl Ridderbusch, dem ja noch ganz andere Dinge unterstellt werden.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    ich habe vorgestern die Live-Mitschnitte von "Siegfried" und "Götterdämmerung" aus Bayreuth von 1960 unter Kempe erstanden. Ich bin restlos begeistert von Hopf: Seine Stimmkraft, sein Volumen, sein Legato! Er steht meines Erachtens turmhoch über allen Rollennachfolgern. Der Grund, weshalb Hans Hopf nicht ausreichend gewürdigt wird, ist in der, wie immer, unfairen und parteiischen Kritik Jürgen Kestings zu suchen. Die ständige Rhetorik über "Lyrischen Wagnergesang", die jetzt schon seit 50 Jahren angestimmt wird, soll, meiner Meinung nach, nur flankieren, daß man seit Ende der 60iger Jahre gezwungen ist, aus der Not eine Tugend zu machen. Es gibt keine Tenorstimmen wie Hopf mehr! Um das Extrem am anderen Ende zu benennen: Ich schätze Klaus Florian Vogt als Lohengrin, Bacchus und in slawischen Partien, aber der Gedanke, daß er irgendwann seinen "Knabensopran mit Turbolader" als Tannhäuser, Siegfried und Tristan in Bayreuth erprobt, bereitet mir Unbehagen!


    Antalwin

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  • Die ständige Rhetorik über "Lyrischen Wagnergesang", die jetzt schon seit 50 Jahren angestimmt wird, soll, meiner Meinung nach, nur flankieren, daß man seit Ende der 60iger Jahre gezwungen ist, aus der Not eine Tugend zu machen.


    Dazu kommt noch die in weiten Kritikerkreisen zur Zeit vorherrschende Meinung, dass das Wort wichtiger sei, als die Noten und dass ein guter Regisseur einen schlechten Sänger vollauf ersetzt,
    ein guter Sänger aber nie einen schlechten Regisseur.
    Und sollten wir uns schließlich zu der Ansicht durchringen, dass eine Sprechrolle das dramatische Geschehen auf der Bühne doch schöner und psychologisch glaubwürdiger untermauern kann, dann brauchen wir nie mehr verärgert das Opernhaus zu verlassen und zu allem Glück sparen wir auch noch viel Geld.

  • Hallo,


    ich habe vorgestern die Live-Mitschnitte von "Siegfried" und "Götterdämmerung" aus Bayreuth von 1960 unter Kempe erstanden. Ich bin restlos begeistert von Hopf: Seine Stimmkraft, sein Volumen, sein Legato ! Er steht meines Erachtens turmhoch über allen Rollennachfolgern.


    Lieber Antalwin,


    ich kann Dir nur absolut beipflichten und Dir als Tipp den Live-"Ring" unter Leinsdorf aus New York, enstanden zur Jahreswende 1961/62, ans Herz legen. Die Tonqualität ist m. E. besser als in Bayreuth und Leinsdorf erweist sich als kongenialer Begleiter. Diese Aufnahmen entstanden fast zeitgleich mit der berühmten Einspielung der "Walküre" und weisen eine geradezu magische Besetzung auf, die allerhöchsten Ansprüchen genügt. Hopfs Auftritte in "Siegfried" und "Götterdämmerung" sind fabelhaft. Auch wenn es wenig zur eigentlichen Sache tut, aber sogar optisch entsprach er meinen Vorstellungen (siehe Cover).


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bacchus

    Wobei der Bacchus nun alle andere als eine lyrisch-jugendliche Heldenpartie wie Lohengrin oder "Rusalka"-Prinz ist, sondern eine der allerschwersten Heldenpartien überhaupt. In Wien soll Herr Vogt daran ziemlich ja ziemlich gescheitert sein.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo Stimmenliebhaber,


    man streitet sich, was für eine Partie der Bacchus in Ariadne auf Naxos eigentlich ist. Ich wage nicht genau zu bestimmen, ob man hier nun eine jugendlich-dramatische oder heldentenorale Partie vor sich hat. Der Bacchus von dem lyrischen Rudolf Schock wurde in den 50iger Jahren als exemplarisch gerühmt, in den 60iger Jahren war mit den eher ungelenken Interpretationen der baritonalen Heldentenöre James King und Jess Thomas eher unzufrieden, genau wie mit Peter Hofmanns Interpretation Ende der 70iger. Ich habe Vogt in einigen Ausschnitten einer Aufzeichnung gesehen. Wenn man Rudolf Schock Studioaufnahme von 1954 und den Live-Mitschnitt aus Salzburg aus demselben Jahr als exemplarisch bezeichnet, war Vogt im Vergleich sehr zufriedenstellend. Allerdings wurde der mit einer wesentlich voluminöseren, baritonalen Tenorstimme ausgestattete Jonas Kaufmann in Salzburg auch gefeiert. Also: Welchen Tenor braucht man für den Bacchus ?


    Antalwin

  • Erfreulicher Weise wird durch Beiträge von Kennern der Opernszene hier im Tamino-Klassik- Forum die Bedeutung von Hans Hopf vorurteilfrei herausgearbeitet und durch Beispiele von Tondokumenten untermauert.
    Zweifelsfrei war Hans Hopf einer der bedeutendsten Heldentenöre der 50er -70er Jahre des vorigen Jahrhunderts und einer der stimmschönsten dazu.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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