Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2008)

  • Guten Abend


    höre jetzt "Händel vom Feinsten":



    Georg Friedrich Händel


    "Saul"


    Spitzenaufnahme mit Rosemary Joshua, Emma Bell, Lawrence Zazzo, Gidon Saks; dem RIAS Kammerchor und dem Concerto Köln, Leitung: Rene Jacobs :jubel: :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • doch... doch...! Könnte dem Pius gefallen.
    Dem TB gefällt (zumindest) die (Aufnahme der) selten eingespielte(n), sehr lange(n) "Cäcilienmesse" Hob. XXII: 5 jedenfalls gerade ziemlich gut!


    :yes: :hello:


    Insgesamt enthalten: XXII: 1, 4, 5, 6,

  • Heute wieder mal "Wiener Klassik"


    Dussek ist sicher eine nähere Betrachtung wert.
    Mehr davon in Bälde in den entsprechenden Threads



    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo zusammen


    Vor etwa einem Monat habe ich einen Musikvertrieb besucht, und vom Spezialisten entsprechend meinen Wünschen eine Selektion von rund 65 CDs erhalten. Daraus habe ich dann ca. 45 Favoriten gewählt. ;)


    Davon hörte ich heute abend:



    Gruss Beat

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  • Hallo Holger,

    Zitat

    Original von Holger Sambale
    Ich glaube mittlerweile, dass das hier weit verbreitete Zerrbild eines hohl-pathetischen Sozialistischen Realismus eigentlich nie flächendeckend existierte.


    Was die DDR angeht (oder erst recht Polen) scheint mir das auch so.


    Zitat

    Das Thema ist hoch interessant und auch recht diffizil, weil die Art und Weise, wie in der Sowjetunion zunächst Sozialistischer Realismus definiert bzw. wahrgenommen und umgesetzt wurde, schon recht bemerkenswert ist. Darüber kann man vielleicht später mal diskutieren.


    Ja, wäre interessant. Auch in der SU war ja zunächst äußerst umkämpft, was "Sozialistischer Realismus" seien könne, bevor sich politisch die Stalinisten durchsetzten und damit auch die Kunst tendenziell zur Magd der Legitimationsideologie gemacht wurde. Dennoch waren Interpretationskämpfe und Versuche, die Vorgaben mehr oder weniger subversiv umzuinterpretieren im engeren Rahmen nicht vorbei.

    Zitat

    In der DDR hat es Derartiges offensichtlich nie im großen Stil gegeben. Gersters Festouvertüre ist vielleicht ein Beispiel, ja. Wobei der Fall Gerster auch ein gewisses Diskussionspotential hat: ich habe früher aus DDR-Literatur der frühen 1960er Jahre den Namen Gerster wie Donnerhall vernommen. Nachdem ich nun einige seiner Werke kennengelernt habe und sehr viel andere Musik aus der DDR kenne, erscheint mir dies aber überhaupt nicht gerechtfertigt. Gerster war innerhalb der DDR-Komponistenszene sicherlich keine herausragende Erscheinung. Das zeigt auch seine Kantate "Eisenkombinat Ost": früher hat mich ihr Impetus noch durchaus angesprochen; heutzutage finde ich das Werk recht blass und plump. Ich weiß nicht, ob du Meyers ungefähr gleichzeitig entstandenes "Mansfelder Oratorium" kennst - Klassen besser... Das hat richtig Spaß beim Zuhören gemacht; trotz des teilweise recht platten Textes gelingt Meyer eine ungemein spannende und intelligente Umsetzung des Sujets, die vor allen Dingen frei von Platitüden und Formelhaftem ist, ganz im Gegensatz zu Gersters Komposition.


    Sehe ich sehr ähnlich. Meyers "Mansfelder Oratorium" habe ich leider nur einmal im Seminar des sehr undogmatischen, früheren DDR-Musikwissenschaftlers und Eisler-Herausgebers Günther Meyer hören können. Ich habe es auch als musikalisch sehr interessant in Erinnerung. Ebenso habe ich dort das "Berliner Divertimento" hören können und teile auchhier deine Einschätzung.


    Zitat

    Und selbst in explizit politischen Werken findet man so viel Hervorragendes - etwa in "Dem Neugeborenen. Ein Oktoberpoem", einer Kantate, in der dargestellt wird, wie die Eltern ihrem neugeborenen Kind die Veränderung der Welt erklären, ein höchst poetisches und sehr bewegendes Werk, das ich ungemein schätze.


    Das kenne ich leider nicht. Klingt sehr nach Tretjakow oder Brecht von der Herangehensweise.


    Zitat

    Es scheint auch, als habe es zum Teil eine wirkliche intellektuelle Auseinandersetzungen mit sozialistischen Inhalten auf musikalischer Ebene gegeben, etwa durch Bezug zu Marx und der Idee, so etwas wie "dialektisch" geprägte Musik zu schreiben - Vergleichbares ist mir aus der Sowjetunion eigentlich gar nicht bekannt.


    Das finde ich eine sehr interessante These, der ich spontan auch zustimmen würde. Auch in der DDR-Philosophie ist ja, "unterhalb" der offiziellen Scholastik in der Hinsicht einiges Interessantes entstanden, auch noch nachdem ein Brecht tot war und ein Ernst Bloch vertrieben. Ich denke z.B. an die Ästhetik Wolfgang Heises oder die Gruppe um Peter Ruben und Carmilla Warnke oder eben die Musiktheorien von Hanns Eisler und Günther Meyer. Querverbindungen zu untersuchen, wäre interessant. Nun gab es in der Sowietphilosophie einige, wenige ähnliche, wenn auch wohl weniger weit sich vom offiziellen (trotz des inflationären Wortgebrauchs, ganz undialektischen) ML lösende Phänomene dialektischen Philosophierens zwar auch, aber wohl vereinzelter und isolierter. Musikalisch würden mir hier auf Anhieb auch keine Beispiele einfallen und du hast hier sicher den viel besseren Überblick. Selbst Schostakowitsch schöpfte seine wendungsreichen, systematisch mehrfach-codierten Kompositionsverfahren wahrscheinlich eher aus anderen Quellen als aus der Beschäftigung mit dialektischer Philosophie.


    :hello: Matthias

  • kurz vor der verdienten Nachtruhe noch schnell die geliehene Bruckner-CD quergehört.


    Interessantes Programm:


    Aequalis 1 & 2 (für 3 Posaunen)
    Libera me
    (große) Messe Nr. 2 in e-moll


    Corydon Singers / Matthew Best / Hyperion ca. 1985


    :yes:


  • seit langer Zeit mal wieder die "Hebridean Symphony"







    :hello:
    Gute Nacht!

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

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  • :jubel:


    Die Sonate D.784, hier live in London 1979, finde ich, spielte Richter 1979 in Tokyo (Olympia/Regis) sogar noch überzeugender, aber das Abgründige kommt hier noch mehr zum tragen. Von den Hüttenbrenner-Variationen (Manchester 1969) kenne ich ehrlich gesagt gar keine andere Einspielung als diese - gefällt mir aber gut. Enorm verrauschte Mastertapes, leider.


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.


  • ?(


    Grundtempo, was ist das? Das sind ja keine "himmlischen" Längen mehr, sondern ein willkürliches Hin und Her von Langsamkeit und Beschleunigungen, plus Pausen. Eine interessante Alternative, kann man als solche auch durchaus gelten lassen, für all diejenigen von uns, die dieses Werk vielleicht zu oft gehört haben, aber die Begeisterung anderer kann ich nicht so richtig teilen - mir fällt ohne weiteres ein Dutzend oder mehr Einspielung von Schuberts letzter Sonate ein, die ich vorziehe. Ob das 97er Rezital aus Hannover (Denon) wirklich so viel interessanter ist, dass ich mir die auch noch leisten sollte? Dass es langsamer sein soll, weiss ich; das wäre für mich noch das geringste Problem - ich bin ja nicht ungeduldig.


    Liebe Grüsse aus der Schweiz, David.

  • zum Tagesausklang:



    Ralph Vaughan Williams: Flos Campi - Suite für Solo-Viola, kleinen gemischten (vokalisierenden) Chor und kleines Orchester


    Cambridge King's College Choir
    Jacques Orchestra
    Sir David Willcocks


    Eines der Lieblingsstücke eines gewissen Herrn Guercoeur in diesem Forum ;)


    Ein wirklich bezauberndes Kleinod ist diese Suite, sehr lyrisch und doch von starker Intensität. Dank an den Herrn Guercoeur, daß er nicht müde wurde, auf dieses Werk aufmerksam zu machen :yes:


    (Vielleicht dankt er es ja, indem er mal nicht nur der "Sea Symphony", sondern auch den anderen acht ein Ohr leiht :pfeif: )


    :hello:
    Wulf

  • Zitat

    Original von Wulf
    Ralph Vaughan Williams: Flos Campi - Suite
    Ein wirklich bezauberndes Kleinod ist diese Suite, sehr lyrisch und doch von starker Intensität. Dank an den Herrn Guercoeur, daß er nicht müde wurde, auf dieses Werk aufmerksam zu machen :yes:
    (Vielleicht dankt er es ja, indem er mal nicht nur der "Sea Symphony", sondern auch den anderen acht ein Ohr leiht :pfeif: )


    Sehr gern geschehen, lieber Herr Wulf! :D - Selbstverständlich würde ich mir auch die Nummern 2-9 mal wieder zu Gemüte führen, aber im Moment habe ich noch sooooo viele andere Werke "abzuarbeiten", die ich bisher noch nie oder nur kurz quergehört habe. Tja, der Tag müßte 48 Stunden haben, aber ich fürchte, selbst dann würde die Zeit nicht ausreichen, um sich all dem zu widmen, was da noch an Entdeckenswertem wartet. :wacky:


    :hello:
    Johannes

  • Georg Philipp Telemann: Trio Sonate in D-dur für Flöte, Violine und Bc



    Mein Start in den Tag ... Das Triplia Concordi spielt mit Fabio Biondi (Violine) und Lorenzo Casavanti (Flöte)


    Liebe Grüße Peter

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  • Reynaldo Hahn: A Chloris



    je ne crois pas que les rois même
    aient un bonheur pareil de moi


    Mir sint diu rîche und diu lant untertân
    swenn ich bî der minneclîchen bin.


    Wie sich die Bilder gleichen ...



    Liebe Grüße Peter

  • Der Dirigent Ernest Ansermet ((* 11. November 1883 in Vevey, Schweiz; † 20. Februar 1969 in Genf) hat Geburtstag. Heute würde er 125 Jahre alt. Auch wenn man ihm nun nichts mehr wünschen kann, sollte dieser Tag Grund genug sein, sich an diese bedeutende Persönlichkeit für die Musik und im Musikleben des 20. Jahrhunderts erinnern.


    Meinerseits ist zu wünschen, daß möglichst viel seiner musikalischen Hinterlassenschaft wieder zugänglich wird (die australische DECCA eloquence gibt sich gegenwärtig recht viel Mühe und hat sogar die monophonen Ravel-Einspielungen wieder zutage gefördert. Zur Erinnerung: als diese Box vor Jahren veröffentlicht wurde, gab es Kritiken, die die älteren Mono-Aufnahmen den nur wenige Jahre später entstandenen stereo-Einspielungen der Ravel-Werke den Vorzug gaben).


    Mein persönlicher Erinnerungsgruß ist diese orfeo-CD:



    Ansermet dirigiert hier das Sinfonie-Orchester des Bayerischhen Rundfunks. Zur Zeit Honeggers "Symphony Liturgique", darauf folgend die Sinfonie Nr. 3. Von Johannes Brahms.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Komponierkunst - ein romatisches Meisterwerk mit dem wirklich zu früh verstorbenen Vernon Handley am Pult eines großartig aufgelegten Royal Philharmonic Orchestra:



    LG


    Tobias


    :hello:

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  • Und weiter geht's mit Ernest Ansermet, diesmal historisch:



    Von dieser CD ist besonders die Einspielung der "Nächte in spanischen Gärten" hervorzuheben, mit der Pianistin Jacqueline Blancard (1909-1994). Die Aufnahme stammt aus 1942, wurde mithin also auf Schellack veröffentlich und meine Wissens später nicht als LP auf den Markt gebracht (anders als die frühe "Scheherezade"-Aufnahme oder Mozarts Sinfonie Nr. 39, um zwei Beispiele zu nennen).


    Interessant auch Strawinskys "Capriccio für Klavier und Orchester" Das Werk ist 1929 in Paris uraufgeführt worden und wurde im Frühjahr 1930 für die Schallplatte aufgenommen. Dies Aufnahme ist auf der CD, mit dem Komponisten am Klavier.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • eigentlich sehe ich mir ja gerade diese Oper an :D




    Lully: Atys, Tragèdie Lyrique en 5 actes et un prologue 1676
    Les Arts Florissants / Christie




    ich bin glücklicherweise auch im Besitz des Videos.
    Zwar ist die Bildqualität nicht so besonders, aber trotzdem ist das eine der schönsten Inszenierungen die ich je gesehen habe.


    Ich hoffe sehr das HMF diese Produktion endlich mal auf DVD herausbringt.


    Besonders toll sind die Kostüme und der ganze Bühnenraum.
    Es wird fast nur mit Schwarz / weiß grau gearbeitet, den Stil kann man ja anhand des Covers erahnen - und trotzdem sind die Kostüme alle historisch (meist Hofmode) und das Bühnenbild ist gigantisch.


    Beeindruckend und unerreicht das Ensemble Dans et Danceries, das von Francine Lancelott die Tänze historisch korrekt aufführt, ein absoluter Genuss.


    die musikalische Interpretation unterscheidet sich auch geringfügig von der späteren CD Aufnahme.



    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

  • Auch ich lese noch mal diesen Thread Ernest Ansermet -Legende zu Lebzeiten - heute vergessen (?) und höre mir (mindestens) zwei Aufnahmen von Ernest Ansermet an.


    Zunächst zur Würdigung des freudigen Anlasses eine, die es derzeit nicht mehr gibt, nämlich seine Einspielung von Respighi-Rossinis LA BOUTIQUE FANTASQUE. Sicher nicht seine wichtigste Aufnahme, aber eine seiner unterhaltsamsten.


    Dann diese, die ihn und natürlich auch Régine Crespin von ihren besten Seiten zeigt:



    Berlioz: Les nuits d'été
    Ravel: Sherazade
    Debussy: 3 Chansons de Bilitis
    Poulenc: 7 Lieder


    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    :hello: Jacques Rideamus

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  • Guten Tag


    jetzt im Player:



    "Renaissance- und Barockorgeln: Niederlande"


    Gustav Leonhardt spielt auf niederländischen Orgeln Werke von Buxtehude, Bach, Weckmann, Scheidemann, Sweelinck, Muffat und Fischer :jubel:


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Ludwig van Beethoven: Egmont-Ouvertüre



    Die Berliner Staatskapelle dirigiert [von] Otto Klemperer. Wieder ein "kriegerischer" Beethoven. Hier geht um das niederländische Volk, genauer gesagt, die spanische Niederlande, unterdrückt in kultureller und religiöser Form durch die Spanier, hier charakterisiert durch die Pavane, die sich düster über alles Farbenfrohe und Lebendige schiebt. Das Auflehnen Egmonts gegen Alba endet mit dem Tod des Titelhelden, aber schon in der Kerkerszene verheißt ihm eine Erscheinung den Sieg, den eine beeindruckene Siegessymphonie am Ende feiert.


    Wie Beethoven Goethe las ....



    Liebe Grüße Peter

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