RESPIGHI Ottorino - Sinfonische Dichtungen und Orchesterwerke

  • Hallo!!


    Super, dass es diesen Thread gibt. Habe nämlich gerade erst folgende CD, mein Einstieg in die Musik Respighis, bekommen:


    Ich bin schon sehr gespannt und erwarte mir ziemlich viel davon, spätestens am Montag werd ich mehr wissen.!


    LG joschi

  • Hallo!!


    Höre geradeeben die von mir im letzten Post gezeigte CD.
    Gar nicht mal so übel! :D


    Die Pini di Roma haben mir sehr gut gefallen, sehr lebhaft und fröhlich.


    Die Fontane di Roma waren, jetzt beim ersten Hören, noch nicht so mein Fall.


    Aber "Gli Ucelli" :jubel:
    Eine großartige Musik, aber ich frage mich warum in Klammer immer Namen anderer, meist barocker (Rameau, Pasquini, Gallot) Komponisten stehen?
    Hat Respighi da Motive von ihnen verwendet??


    Die dritte Suite der Antice arie e danze ist nicht so übel, aber ich hatte mir mehr erwartet.


    Im Allgemeinen bin ich mit dem Kauf zufrieden, vor allem Gli Uceeli und die Pini di Roma gefallen mir sehr gut.
    Von den Fontane di Roma bin ich enttäuscht und die Antiche Arie e Danze haben mich auch nicht wirklich bewegt, aber die sind eh nur ein kleines Zuckerl!


    LG joschi

  • Halo Don Basilio und Respighi-fans,


    oft liegt es an der Aufnahme, dass eine neu gehörtes Werk nicht gleich beim Hörer "ankommt". Die Alten Weisen und Tänze sind auf Deiner CD mit de Waart auch nicht komplett vorhanden.


    Fontane di Roma solltest Du ggf. auch noch mal in einer anderen Aufnahme testen - Auswahl gibt es in den bisherigen beiträgen hier genug. Ich empfehle die klangstarke Decca-Aufnahme mit Dutoit(Decca) oder den hervorragenden Reiner(RCA).
    Ein guter Griff für wenig Geld (5,99Euro) ist auch die von Herbert Henn genannte CD mit Batiz (Naxos), mit allen drei römischen Dichtungen.


    Die Maazel-Aufnahme mit den Festen und Pinien, die von Michael und Theophilius empfohlen wird muß ich mir auch noch kaufen - die muß ja sensationell sein.



    :] Die Alten Weisen und Tänze Nr.1-3 sind auf dieser CD mit Ozawa komplett enthalten. Ozawa bietet eine sehr schöne Aufnahme dieser wunderbaren Musik, die auch klanglich sehr natürlich gelungen ist und bei mir keine Wünsche offen läßt.
    :yes: Selbst meine Familienmitglieder, die sonst über "meine Musik" schimpfen (wenn es zu modern wird :D) sind hier total begeistert, wenn ich diese Ohrwürmer über die Boxen erschallen lasse.



    Respighi: Alten Weisen und Tänze Nr.1-3
    Boston SO, Ozawa
    DG, 1977, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    Zitat

    Ein guter Griff für wenig Geld (5,99Euro) ist auch die von Herbert Henn genannte CD mit Batiz


    ich besitze die CD mit Batiz nicht, habe sie aber vor Jahren bei einem Freund gehört und glaube mich zu erinnern, daß da vor allem in den Feste, vor allem im letzten Satz, eine ziemliche Unordnung herrschte, welche aus Zeitmangel wohl nicht korrigiert wurde.


    Kannst Du das einmal kontrollieren, mich würde unteressieren, ob ich mich richtig erinnere.
    Jedenfalls habe ich mir deshalb dieses Aufnahme dann damals nicht gekauft.
    :hello:
    Michael


  • Tja, das mehrfache Vergleichshören ist mittlerweile abgeschlossen und das Ergebnis steht fest:


    1.) Ormandy
    2.) Muti!
    3.) ...


    Begründung: Ormandys Aufnahme ist vom Klang her deutlich schlechter als die Konkurrenzeinspielung – doch dafür kann er natürlich nichts.


    Was ich bei Muti vermisse ist die Wärme, das ausschweifend Lustvolle. Muti dirigiert sehr streng und geradlinig, das Spiel ist klar, druckvoll und akkurat. Ormandy, hingegen, bringt mich zum Träumen! Ich schließe die Augen und sehe die Brunnen, die Pinien, die sonnendurchfluteten Straßen wie auf einem Gemälde vor mir – bei Muti sehe ich nur den Konstruktionsplan irgendeiner Autobahnbrücke.


    Mutis Interpretation berührt mich irgendwie nicht. Mag sein, daß hier auch noch die Tatsache hineinspielt, daß ich mit der Ormandy-Aufnahme praktisch groß geworden bin; sie kenne ich, ich weiß wann welcher Ton wie klingt und fühle mich in ihr geborgen und zuhause. Muti ist für mich neu und ungewohnt, woraus sich – neben Neugier – ein gewisses Unbehagen speist, dem ich offenbar in meiner Endeinschätzung Tribut zollen muß.


    Wie gesagt: Im Moment liegt für mich Ormandy (wie bisher) ganz klar vorne — in einigen Monaten sieht’s viellleicht schon wieder ganz anders aus... :)



    Beste Grüße allen Respighi-Hörerinnen und -Hörern wünscht:


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Hallo Michael,


    zur Bátiz-Aufnahme kann ich sagen, die "Feste Romane" sind so:


    Wild, schrill,ausgelassen, mehrere Melodien(Gesänge)laufen


    durcheinander,so werden sie von Toscanini und eben auch


    von Bátiz interpretiert.Es gibt natürlich auch eine weichere


    Gangart. Die wird z.B.von Ormandy vorgeführt.Ich habe


    lieber die wilde, manchmal an Strawinsky(Petruschka)


    erinnernde Version.Das gilt auch für "Pini" und "Fontane".


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Lieber Herbert,
    vielen Dank für Deine sehr gute Beschreibung, die den Kern der Interpreationen sehr gut trifft. :jubel:


    Allerdings bezog sich meine Frage mehr darauf, daß ich mir ziemlich sicher bin, daß z.B. in den Feste Romane das Orchester in der Batiz/Naxos-Aufnahme- vor allem das Schlagzeug- stellenweise mehrere Takte auseinander ist und dies wohl aus Zeitgründen nicht durch einen neuen Take behoben wurde.
    Naxos macht selten einen zweiten Take, es muß halt schnell und preisgünstig gehen.


    LG,
    Michael


  • Hallo Michael,


    ich habe sein letztem Jahr immer mal Ausschau gehalten, ob ich die Batiz-Aufnahme nicht bekommen kann. Durch Übernahme einer CD-Sammlung habe ich sie jetzt und kann endlich Deine Frage beantworten, die mich auch brennend interessiert hatte.
    :yes: Denn das Batiz dieser "Stoff" liegen würde war mir klar.
    Und ich kann Herbert Henn nur zustimmen, es ist eine brillante Aufnahme von Batiz (Naxos).
    Ich habe alle drei Tondichtungen mit meinen Aufnahmen
    ****Lopez Cobos (TELARC)-nur Feste;
    ***Muti (EMI/Brillant);
    ***Dutoit (Decca);
    * Swetlanow (Scibendum);
    ****Reiner (RCA-LP) - nur Pinien und Fontänen
    verglichen.


    Batiz schneidet da genial gut ab. Er baut die dramaturgisch Sätze auf, braucht dazu bei einigen Sätzen ((Catakomben (Pienen); Jubilee (Feste) u.a)) längere Spielzeiten um dann eine wuchtige Entladung zu inzenieren. Darin Swetlanow nicht unähnlich, der auch genial interpretiert, aber hier im Vergleich mit total ungleicher Tontechnik ( die bei Swety nicht berauschend ist und mit unsauberen Blechbläser versehen ist, sodaß diese CD zur Nervensache wird, wie ich Dir nur zustimmen kann).
    Die Batiz - Aufnahme ist sehr Durchsichtig und das Royal PO scheint durch Batiz bis an die Grenzen der Belastbarkeit geführt, was die Aufnahme trotzdem sehr spannend macht.


    Nun zur Frage mit dem Schluß der Feste im La Befana:
    *Ja, der Schluß ist äufs äußerste überdreht, klingt wahnsinnig und scheint tatsächlich auch im Schlagzeug unsauber, was dem Geschehen und dem absoluten Gänsehautfaktor aber keinen Abbruch tut. Eine Überarbeitung dieses "Take" war offenbar notwendig und wurde nicht vorgenommen. Im gabzen Gewühl geht dies aber unter.


    Das Cincinatti SO klingt hier unter Cobos (TELARC), meiner Favoritenaufnahme souveräner und präziser, auch und gerade im Schlagzeug.
    Allerdings klingt die NAXOS-Batiz-CD, wie ich heute feststellte sogar noch einen Tick brillanter.


    8) Fazit: **** Die Batiz-CD muß man als Respighi-Fan unbedingt haben und der scheinbare unsaubere Schluß bei den Festen ist überhaupt kein Grund die CD nicht zu kaufen (das sind 4Sterne).


    :yes: Übrigens - die Pinien habe ich noch nie so eindrucksvoll und an den vorhandenen Stellen so Energiegeladen gehört wie auf dieser CD.
    Batiz ist mein neuer Favorit für die Pinien.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Von den Tondichtungen Feste Romane und Pini di Roma habe ich mir jetzt auch die Decca-Maazel-CD von 1976 bestellt, weil diese so fabelhaft und ein Vorzeigeobjekt für Maazel sein soll.
    Dies berichteten in der Vergangenheit Theophilius und MichaelSCH hier einhellig.



    Decca, 1976, ADD


    Diese Decca-CD ist jetzt bei mir eingetroffen und es ist wirklich eine fabelhafte Aufnahme von den Römischen Festen und Römischen Pinien, die vom Cleveland Orchester, noch durch Szell geprägt, mit großer Präzision und Energie zur Wiedergabe kommt. Mit dieser alleine könnte man auf immer zufrieden sein !
    :) Es ist wirklich eine Vorzeigeaufnahme für Maazel (auch der Goldene Hahn von RK ist díe Beste je gehörte Aufnahme).
    Klanglich in der besten Analogzeit aufgenommen - sehr stimmige und natürliche Klangqualität.


    :angel: Meinen Favoriten, für die Pinien --- Enrique Batiz, kann sie aber trotzdem nicht vom Hocker stoßen, da Batiz einfach das Mehr an Emotionalität einbringt. Mögen die Cleveländer bei Maazel noch so schön und präzise sein, der Funke springt beim hochemotionalen Batiz doch noch eher und höher über.
    Im Prizip auch bei den Römischen Festen mit Batiz (Naxos), trotz der Mängel am Schluß.
    Aber da gibt es noch die famose Lopez-Cobos-Aufnahme (TELARC), an der Maazel, trotz allem Lob, emotional auch nicht vorbei zieht und bei der eigendlich alles stimmt.


    Batiz und Lopez-Cobos bringen mit ihrem südländischen Temprament einfach ein noch höheres Einfühlungsvermögen mit, das sie verstehen auf das Orchester zu übertragen, sodaß bei überbordenden Stellen das Orchester fast grenzwertig (im Falle des Royal PO) noch mithalten kann. Das ist Spannung pur und soetwas sind Sternstunden, gerade weil es nicht durchweg so perfekt gelungen ist --- aber der Wille ist spürbar da.
    Ich Stelle mal die Überlegung in den Raum, das Naxos die Stellen nicht erbeuert hat, weil es emotional voll gelungen war. Wer weis wie sich eine Überarbeitung angehört hätte ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner

  • Ich hatte gestern eine Hörsitzung mit dem tamino vivelamusic, bei dem wir unter zahlreichem anderen Matererial Respighis geniale Tondichtung Römische Feste in drei Aufnahmen verglichen haben:
    Batiz (Naxos)
    Muti (Brillant, ehemals EMI)
    Swetlanow (Scibenduim)


    :D:thumbup: Ja, da ging es richtig rund !
    :jubel: Auf solche Werke kommen wir gerne immer wieder zurück. Das ist ja auch Musik, die richtig Laune macht.



    Meine Beurteilung der Aufnahmen aus Beitrag 38 von 2008 muss ich daher revidieren.
    Die von mir seinerzeit hochgelobte Batiz-Aufnahme (Naxos) möchte ich nicht schmälern, aber sie klang auf der Anlage von vivelamusic doch erheblich dünner, als ich es von zu Hause gewohnt war und bin. Der letzte Satz La Befana, der ja laut Michael mit einigen Unsaubereiten im Orchester und im Schlagwerk endet, kommt zwar feurig emotioal, aber als Ganzes ist die Interpretation des Satzes doch zu sehr auf Finalstimmung aufgebaut, ohne das Fest wirklich beben zu lassen.


    Darin war dann doch die klanglich weit schlechtere russische Aufnahme mit Swetlanow (Scibendium) ungleich besser. Der Klang ist nach 30Sekunden vergessen und man ist ergriffen ! Swetlanow vermag es gerade diesen Satz weit spannender zu inzenieren und auf abgrundtiefe Sidehitze zu bringen, das man es kaum glauben kann. Die russischen Blechbläser sind famos, aber auch hier (wie Batiz) nicht perfekt, denn ein "Verspieler " wird deutlich, was der packenden Live-Athmosphäre keinen Abruch tut. Absolut genial der überbordende Schluss, nach dem man fassungslos sitzen bleibt und verdauend verschnaufen muss !


    Interpretatorisch und klanglich famos im Mittelfeld dann Muti mit dem Philadelphia Orchestra (Brillant). Die damalige EMI-CD wurde ja vielfach als HIFI-Demo-CD eingesetzt. Eine TOP-Aufnahme, aber wenn mann an Swetlanow denkt, dann bleibt einem nur dort die Spucke weg ...
    Fazit: Die vielgeschmähte Swetlanow-Aufnahme ist doch der Hammer !
    Die Beigabe, die Brillant der EMI-Aufnahmen mit Muti als 2.CD beifügt sind die Alten Weisen und Tänze Suiten Nr.1-3 in einer lausigen DDD-Aufnahme mit Marriner und der AOTMIDF: Interpretatorisch langweilig, nur reine Routine, klanglich flach und wenig digitalgerecht. Welch eine Unterschied zur schönen Analogaufnahme von 1977 mit Ozawa (DG), von der ich in Beitrag 33 berichtete.




    Inzwischen (seit 2008..) ist bei mir die Maazel-Aufnahme (Decca) von den festen und Pinien noch dazu gekommen (ich berichtete in Beitrag 38..).
    *** Zwei Aufnahmen sind es noch, die sich ohne weiteres im Stimmungsgehalt und der Eigenschaft die Objektivität beiseite zu lassen und die Werke auf Sidehitze zu bringen, mit Swetlanow messen können:
    Lopez-Cobos (Telarc) und Maazel (Decca).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Das Tollste, was ich jemals von Respighi gehört habe, war ein Werk für Klavier und Orchester, welches in einer Fernsehporträtsendung über Vladimir Ashkenazy auftauchte: Ashkenazy dirigierte ein schwedisches Orchester, spielte auch den Klavierpart - und klopfte dann leider nach etwa 1 1/2 Minuten wieder ab. Dass das Werk von Respighi komponiert war, wurde als Untertitel eingeblendet - ich habe aber nie herausgefunden, was es genau war. Es war jedenfalls eine unglaubliche Musik!


    Da das Thema dieses Threads aber die Tondichtungen Respighis sind, bekenne ich mich zunächst als Nichtexperte: ich besitze jeweils nur eine einzige Aufnahme der entsprechenden Werke, kann also zu Vergleichen z.B. mit Swetlanow wenig sagen. Gleichwohl möchte ich "meine" Aufnahmen hier gern vorstellen, weil keine einzige hier bisher Erwähnung gefunden hat. Und das wundert mich bei einem Bernstein-Fan wie teleton nun wirklich!


    1.) "Pini di Roma" und "Feste Romane"

    Großartige Lennie-Aufnahmen vom 19. März 1968 (Feste) bzw. 17. Februar 1970 (Pini) mit dem New York Philharmonic Orchestra, in den "Festen" mit dem Mandoline-Solisten Raymond Sabinsky. Bernstein-typisch geht z.B. der Satz "La Befana" ab wie eine Rakete! Ihr seid die Respighi-Experten, nicht ich: aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch effektvollere, leidenschaftlichere Aufnahmen dieser beiden Werke gibt als Bernsteins. Ich zitiere mal den Kritiker David Hurwitz und schließe mich seiner Meinung an:


    "This knock 'em, sock 'em orchestral spectacular is Leonard Bernstein at his charismatic best. There weren't many people in the music biz who even remembered these recordings (he made so many) before Sony reissued them on CD. As seems to be so often the case with Bernstein, he was able to bring an incredible amount of excitement and energy to an unbelievably wide range of music, but when it came to show stoppers like these, he was literally unbeatable. What's even more gratifying, the remastered sonics sport altogether outstanding impact and range--better in fact than most newer, digital recordings of the same music. A blast."
    Quelle: http://www.amazon.com/Respighi…TF8&qid=1290688686&sr=1-1


    2.) "Fontane di Roma"

    Ich höre teleton schon laut aufschreien: die Barbirolli-Aufnahme mit (wiederum) dem New York Philharmonic Orchestra ist vom 21. Februar 1939, also mono! Hört aber mal bei jpc rein: sie klingt gar nicht mal so schlecht.


    3.) "Trittico Botticelliano"

    Eine Aufnahme der City of London Sinfonia unter Leitung von Richard Hickox vom November 1991. Gut gespielt, wobei die Komposition an sich allerdings nicht die Klasse der Römischen Trilogie hat.

  • Meine Lieblingsaufnahme von der Trilogie ist und bleibt die Gatti-Aufnahme - zugleich auch meine erste der Trilogie:

    Aus Anlass dieses Threads erst heute nochmal aufgelegt.


    Etwas untergegangen ist noch ein anderer Aspekt der Trilogie: es werden nicht nur Bäume, Brunnen und Feste besungen, sondern damit verbunden ist stets noch eine weitere Bedeutungsebene: die Pinien stehen nicht einfach so rum, sondern Respighi portraitiert in dieser Trilogie vier Stadtteile von Rom. Und die Brunnen werden zu bestimmten Tageszeiten geschildert, mit dem Höhepunkt der Fontana di Trevi al meriggio (Trevibrunnen am Mittag) und dann wieder abschwellen zum Abend hin; und die Feste schließlich schildern vier Zeitepochen, von der glorreichen Römischen Antike über das besinnlichere Mittelalter, ein Fest im 18.Jahrhundert (wenn ich mich recht entsinne) bis hin zu einer lärmenden Festcollage in den 20er Jahren.


    Das ist nicht substanzlos, das ist große symphonische Dichtkunst auf höchstem tonsetzerischem Niveau!

  • Das Tollste, was ich jemals von Respighi gehört habe, war ein Werk für Klavier und Orchester, welches in einer Fernsehporträtsendung über Vladimir Ashkenazy auftauchte: Ashkenazy dirigierte ein schwedisches Orchester, spielte auch den Klavierpart - und klopfte dann leider nach etwa 1 1/2 Minuten wieder ab. Dass das Werk von Respighi komponiert war, wurde als Untertitel eingeblendet - ich habe aber nie herausgefunden, was es genau war. Es war jedenfalls eine unglaubliche Musik!

    Hallo, Swjatoslav!


    Ich bin schon lange begeistert von seinem "Concerto in modo misolidi(c)o" für Klavier und Orchester. Ähnlich wie in der für meinen Geschmack ein wenig lärmenden Orchestersuite "Feste Romane" - aber subtiler, stimmungsvoller, weit ausschwingend und groß angelegt - verknüpft Respighi hier Kirchentonalität mit impressionistischer Farbgebung.


    Ein alter Rundfunkmitschnitt mit den Münchner Philharmonikern, dem Pianisten Pietro Spada und dem Dirigenten Franz Allers, wurde erst vor absehbarer Zeit abgelöst durch eine technisch wie interpretatorisch stärkere Einspielung:



    Vielleicht war's das? Ein Frühwerk, das Klavierkonzert in a-moll, hinterlässt einen weniger markanten Eindruck. Sonst, glaube ich, gibt es nichts mehr für Klavier und Orchester von ihm.


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Vielleicht war's das?


    Lieber Wolfgang,
    herzlichen Dank für Deinen Hinweis! Ich habe das Werk nicht mehr so hundertprozentig im Ohr, jedenfalls anhand der Hörschnipsel der von Dir verlinkten CD nicht wiedererkennen können. Herausgefunden habe ich aber mittlerweile Folgendes: das Fernsehporträt, das ich gesehen habe, war kein Vladimir Ashkenazy-Porträt, sondern vielmehr ein Ottorino Respighi-Porträt mit dem Titel "Ottorino Respighi - A dream of Italy" aus dem Jahr 1988. Regisseur des Films ist Christopher Nupen und zu den Mitwirkenden gehören tatsächlich (so wie von mir erinnert) Vladimir Ashkenazy (Klavier und Dirigent) mit dem Swedish Radio Symphony Orchestra
    http://www.allegrofilms.com/bl…espighi-a-dream-of-italy/
    http://www.bbc.co.uk/programmes/b00qjnxc
    Das hilft mir zwar mit dem Werk immer noch nicht weiter, denn ich finde dieses Video weder als DVD noch auf youtube. Aber immerhin bin ich schon mal einen Schritt weiter.
    Herzliche Grüße
    Swjatoslaw


  • Vielleicht war es ja auch eines der kleineren Werke, Toccata von 1928 oder die Fantasia slava?

    Ulrich hat Recht, und auch diese Werke kommen noch in Frage. Ich war der irrigen Meinung, es sei solistische Klavierstücke.


    Ich gehe aber Recht in der Annahme, dass sie kaum je gespielt werden ?!


    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Vielleicht war es ja auch eines der kleineren Werke, Toccata von 1928 oder die Fantasia slava?


    Volltreffer und ganz, ganz herzlichen Dank, lieber Ulrich! Vladimir Ashkenazy hat in dem Film über Respighi tatsächlich die Toccata für Klavier und Orchester aus dem Jahr 1928 auszugsweise gespielt. Die von Dir verlinkte Einspielung von Konstantin Scherbakov (Klavier) mit Howard Griffiths und dem Slowakischen Radio-Sinfonieorchester Bratislava ist dankenswerterweise vollständig bei youtube (in drei Teilen) eingestellt:
    http://www.youtube.com/watch?v=XzxFOjbw-40&NR=1
    http://www.youtube.com/watch?v=fqBRrLDwlHg&NR=1
    http://www.youtube.com/watch?v=_KlIrIdiRr4&NR=1
    Die Passage, die ich aus dem Christopher Nupen-Film mit Ashkenazy erinnerte, findet sich in dem youtube-Teil 2 (dort ab 3:21 min.), also im Gesamtwerk nach etwa 13 Minuten. Logischerweise konnte ich das mit Hilfe von bloßen Hörschnipseln der CD-Händler (also immer nur mit den ersten 30 Sekunden eines Werks bzw. Satzes) nie finden.


    Ich danke Euch beiden, lieber Ulrich und lieber Wolfgang, nochmals sehr herzlich für Eure Spürnasen und bin sehr glücklich, endlich bei der Toccata "angekommen" zu sein.


    Herzliche Grüße
    Swjatoslaw

  • Hallo Swjatoslaw, Ulrich, und WolfgangZ,


    es freut mich das Swjatoslaw jetzt bereits sein Werk für Klavier und Orchester gefunden hat - die Toccata für Klavier und Orchester ( 1928 ).


    :thumbup: Ein fulminantes Werk, das in der abgebildten Naxos-Aufnahme mit Scherbakow, sowie alle weiteren Werke für Klavier und Orchester, wirklich famos umgesetzt wird.


    Das Scherbakow/Griffiths jetzt auch das Kirchentonart-Klavierkonzert Concerto in modo misolidio für Klavier und Orchester ebenfalls auf NAXOS vorgelegt haben ist mit neu - diese CD muss ich haben. Danke für die INFO !


    Ich besitze von dem auch von mir hochgeschätzten Concerto in modo misolidio die ebenfalls sehr gute Aufnahme mit
    Sonya Hanke, Klavier/Sydney SO/ Myer Fredmann(marco Polo).
    Es ist unglaublich mit welchem mannhaften Anschklag diese Pianistin das Konzert bestreitet- eine auch orchestrale tolle TOP-Aufnahme. Aber da Scherbakow auf der Naxos-CD mit der Toccata auch glänzt, ist dies sicher eine wichtige Ergänzung !



    Marco Polo, 1979, ADD.


    Die CD ist auch wegen der Drei Preludes über gregorianische Themen höchinteressant. Diese Preludes hat Respihi nämlich in seiner Sinfonischen Dichtung Die Kirchenfenster in der Orchesterfassung verwendet !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Und was sagst Du, lieber teleton, zu der von mir im Thread-Beitrag Nr. 42 verlinkten Bernstein-CD? Vermutlich hast Du sie - als Respighi-Experte und Bernstein-Fan - in Deiner Sammlung. Liege ich mit meiner Begeisterung richtig oder sind andere Aufnahmen (z.B. Reiner, Maazel, Swetlanow) doch besser?

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber WolfgangZ und Swetlanow,


    Du hast recht, das die Römischen Feste recht lärmend sind, aber es ist zugleich ein megaspannendes Werk. Deinen Worten möchte ich das treffende Zitat von Travinius entgegensetzten:

    Das ist nicht substanzlos, das ist große symphonische Dichtkunst auf höchstem tonsetzerischem Niveau!



    Swjatoslaw
    Ich habe die Bernstein-Respighi-CD schon des öfteren gesehen aber liegengelassen, weil die Fontänen fehlen !
    :!: Nach deinen Worten war das offenbar ein Fehler !
    :thumbsup: Da ich absoluter "Römische Feste - Fan" bin; und Lenny hier offenbar wieder spitzenmäßiges abliefert --- habe ich die CD soeben bestellt. Sie liegt zudem in einem günstigen Preisrahmen. :D Du hast recht, das es ein Wunder ist, dass ich die Aufnahme gar nicht kenne !


    Vom Trittico Botticelliano, das natürlich eine abgeklärtere Musik als die Römische Triologie. Davon besitze ich u.a die superpräzise und klangschöne Aufnahme mit Hugh Wolf / St.Paul Chamber Orchestra (Teldec, 2000, DDD).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Schönen Dank an Ulrich, teleton und Swjatoslav für den Tipp mit der "Toccata". Ich habe jetzt festgestellt, dass es sich hier nicht nur um eine Fünfminuten-Nummer handelt und die folgende CD bestellt:



    Tozer ist mir mittlerweile ein Begriff; auf die entsprechende Naxos-CD wollte ich wegen der Doppelung verzichten.


    :hello: Wolfgang


    PS: Um auf das Thema zurückzukommen: Ich gestehe, dass ich mich an der römischen Trilogie ein wenig sattgehört habe und speziell bei den "Feste" möglicherweise auch negativ durch schlechtes Mono auf Tonband vorgeprägt wurde (vor Jahrzehnten :S ). Am meisten schätze ich die "Pini" - ich denke, sie sind auch musikalisch am interessantesten. Ich besitze die folgende CD (mit anderem Cover bei Brillant, welches ich nicht mehr finde) - vermutlich nicht die Aufnahme, die einen am meisten vom Hocker reißt , finde sie aber transparent und tonschön:



    PPS: Soeben habe ich den Thread durchgesehen und festgestellt, dass etliche von Euch der Muti vor allem wegen der Tonqualität durchaus anspricht. Mit Sicherheit schon das eine oder andere Mal gehört habe ich auch die frühen Stereo-Aufnahmen mit Reiner; die habe ich rasanter in Erinnerung, aber die Tonqualität ist naturgemäß künstlicher.

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Lieber Swjatoslaw,


    freut mich sehr, dass Du "Dein" Stück gefunden hast - eigentlich kein wirklich "bedeutendes" Werk, begeistert mich die Toccata immer wieder.


    Ich weiß nicht, wie Wolfgang das hören wird ... Bernstein brennt genau das Feuerwerk ab, das wir von ihm erwarten - und das ist mir in diesem Fall einen Ticken zu viel. Ich komme immer wieder auf Maazel zurück, und zwar auf die Sony-CD mit der Pittsburgh Symphony, das hat eine edle Klasse, ein Glitzern und einen Glanz, ein Farbenspektrum ohne Grenzen.


    Concerto in modo misolidio ist mit Sherbakov nochmal ein Stück spannender als das a-moll-Konzert mit ihm, lieber Wolfgang. Tolles Stück, den Hinweis darauf verdanke ich Dir.


    Schöne Grüße aus Beuel


    Ulrich

  • Ich weiß nicht, wie Wolfgang das hören wird ... Bernstein brennt genau das Feuerwerk ab, das wir von ihm erwarten


    Lieber Ulrich (= Ullrich) bzw. lieber Ulrich (= Ulrich Kudoweh; ich schätze mal, beide Benutzernamen gehören ein und derselben Person?), lieber Wolfgang (= teleton), lieber Wolfgang (= WolfgangZ),
    ich bin im Moment so dermaßen euphorisch, was Bernsteins Aufnahme der "Feste Romane" angeht, dass ich sie heute Abend in Dauerschleife über Boxen laufen habe - und auch meine Freundin (die zwangsläufig mithört) ist begeistert. Welch ein - Du hast es richtig ausgedrückt, lieber Ulrich - Feuerwerk ist das bloß! Insbesondere der Abschlusssatz "La Befana" ist Wahnsinn pur! Da geht die Post ab, wie ich es kaum einmal erlebt habe! Wolfgang (= teleton) wird im Dreieck springen vor Begeisterung, das kann ich ihm jetzt schon prophezeien.


    Den Hinweis von Dir, lieber WolfgangZ, auf die Chandos-Reihe mit Sir Edward Downes habe ich dankbar aufgenommen. Und mir auch gleich noch die beiden anderen Respighi-CDs von ihm bestellt:


    Tozer ist mir durch seine Medtner-Klavierkonzerte (ebenfalls bei Chandos erschienen) bestens bekannt und ich traue ihm zu, die Toccata großartig zu interpretieren.


    Herzliche Grüße an Euch!
    Swjatoslaw

  • Tozer ist mir durch seine Medtner-Klavierkonzerte (ebenfalls bei Chandos erschienen) bestens bekannt und ich traue ihm zu, die Toccata großartig zu interpretieren.


    Macht er, macht er... diese CDs nenne ich schon seit Jahren mein Eigen und sie haben mir sehr geholfen, den Respighi jenseits der Rom-Trilogie zu entdecken. Was man entdeckt ist nicht so oberflächlich, wie manche Kritiker ihn machen wollen. Ihn trifft da ein ähnlicher Vorwurf wie Strauss: nur, weil die Sachen nicht vollkommen unverdaulich sind, landet er gerne in der banalen Ecke, gilt als 'nette Filmmusik'. Und das wird ihm nicht gerecht.


    Ähnlich wie Strauss sieht sich Respighi in seinen Werken auch als Sachwalter und Überlieferer alter Musik, immer wieder tauchen barocke Kompositionen in seinen Werken auf, als Paraphrasen oder Bearbeitungen. Ganz großartig ist seine Vitelli-Bearbeitung für Violine, Orgel und Streichorchester, seine Antiche Arie e Danse wurden schon erwähnt, oder Gli Uccelli und und und... aber im Concerto a Cinque zeigt er, dass er auch meisterhaft versteht, alte Formen wie das Concerto Grosso in moderne Zeiten zu überführen.


    Ich halte Respighi für einen der ganz Großen!


    Aber wir gleiten ein wenig off-topic. Eigentlich soll es ja nicht um Resphighi als Ganzes gehen, sondern um seinen sinfonischen Dichtungen. Naja, zur Rom-Trilogie habe ich mich weiter oben ja schon geäußert. Ich schweife nicht mehr ab, versprochen. ;)

  • Man sollte den Thread über Sinfobische Dichtungen nicht zu eng sehen, sondern gerne auch über die weiteren Werke schreiben (so wie wir es derzeit machen) - es ist sehr lohnend.


    Aus der Sir Edward Downes - Reihe
    habe ich ebenfalls drei Chandos-CD´s, die sich alle als wirklich empfehlenswert gezeigt haben:


    1. Die von Swjatoslaw abgebildete mit den Werken für Violine und Orchester. Lydia Mordkovisch zeigt sich dort brillant bester Verfassung.


    2. Die CD mit der Befagor-Ouvertüre und der Toccata ... Swjatoslaw, Du hast mit deiner Annahme recht, das G.Tozer die Toccata und die Fantasia Slawa großartig interpretiert.
    Ich habe gestern die Naxos-Ausnahme mit Schrebakow, heute die Tozer gehört.
    Ja, Tozer benötigt mit 24:52 zwar 3Minuten mehr für die Toccata, aber das Orchester klingt noch viel souveräner und perfekter als die Bratislawa Philharmoniker und auch der Solopart erscheint mir mit Tozer eingebungsvoller. Auch der Gesamtklang hat bei Naxos wieder den geringen "Naxos-Touch" und ist bei Chandos spitze. Es sind aber trotzdem beide Interpretationen hörenswert !


    3. Ein ebenfalls sehr selten bis nie zuhörendes Werk, genau wie das tolle Concerto in modo misolidio, ist die Sinfonia Dramatica (1914), die kurz vor Ausbruch des 1.Weltkrieges entstand und bereits die Spannungen dieser Umstände beinhaltet. Es sind spannende Momente dabei, aber so erfolgreich wie seine Sinfonischen Dichtungen (nicht nur die römische Triologie) wirkt sie auf mich nicht. Die Sinfonie hat drei Sätze und dauert eine Stunde; auf meiner Chandos - CD mit E.Downes:



    Chandos, 1993, DDD


    ich bin im Moment so dermaßen euphorisch, was Bernsteins Aufnahme der "Feste Romane" angeht, dass ich sie heute Abend in Dauerschleife über Boxen laufen habe - und auch meine Freundin (die zwangsläufig mithört) ist begeistert. Welch ein - Du hast es richtig ausgedrückt, lieber Ulrich - Feuerwerk ist das bloß! Insbesondere der Abschlusssatz "La Befana" ist Wahnsinn pur! Da geht die Post ab, wie ich es kaum einmal erlebt habe! Wolfgang (= teleton) wird im Dreieck springen vor Begeisterung, das kann ich ihm jetzt schon prophezeien.


    Lieber Sjatoslaw,


    ich sehe der Bernstein-CD-Lieferung bereits brennend entgegen. :jubel: So etwas wo ich im Dreieck springen kann brauche ich. Danke !
    Dazu später mehr, wenn die SONY-CD in meinen erwartungsvollen Händen liegt.



    Lieber WolfgangZ,


    die von Dir abgebildete Muti-EMI-CD der Römischen Triologie ist die gleiche Aufnahme, die ich auf Brillant (mit der desolaten Marriner-Aufnahme der Alten Tänzen und Weisen auf CD2) habe. Es ist eine gute Aufnahme der Mitte, die in jeder Hinsicht zufriedenstellt und die klanglich wie gesagt überzeugt.
    In die gleiche Schiene mit herausragender Klangqualität zeigt sich auch meine 6.Aufnahme der Triologie: Dutoit / Monteral SO (Decca), der den Werken eine angenehmene Tiefenstaffelung verleiht, wie man es ansonsten klanglich so perfekt nicht hört - nicht mal bei Muti (EMI). Die Dutoit-CD war meine erste CD-Aufnahme - davor hatte ich Ormandy und Metha auf LP und nicht zu vergessen auch eine der Allerbesten --- die perfekte Interpretation mit Fritz Reiner / Chicago SO (RCA-LP) mit den Pinien und Fontänen. Es war mir immer ein Rätsel warum die Feste bei Reiner und auch bei Karajan (die kenne ich allerdings nicht) fehlen !??!


    8):thumbup: Will man den Wahnsinn hören, der in diesen Werken steckt, so kommt man an Maazel / Cleveland Orchstera (Decca, 1979), Lopez-Cobos/Cincinnati SO (Telarc) und Swetlanow / Staatl SO der UDSSR (Sribendium) nicht vorbei. ;) Ich denke ich werde dieser Aufzählung in Kürze auch Bernstein hinzufügen können.


    Maazels spätere Aufnahme mit dem Pittsburg SO (SONY), die Ulrich nennt, soll klanglich hervorragend sein, aber zumindest bei den Festen nicht mehr diese Unmittelbarkeit haben und bei aller genannten Farbigkeit mehr auf der souveränen Schiene laufen ... eben so wie Dutoit und Muti.



    Lieber Ulrich,


    der Naxos-Aufnahme des Concerto in modo misolidio mit Scherbakow sehe ich mit Interesse entgegen; kann mir aber kaum vorstellen, das diese meine genannte Aufnahme mit Sonya Hanke (Marco Polo) noch übertreffen kann !
    Ich kaufe diese CD aber auch wegen dem Concerto a cinque, das mir offenbar noch fehlt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Ulrich (= Ullrich) bzw. lieber Ulrich (= Ulrich Kudoweh; ich schätze mal, beide Benutzernamen gehören ein und derselben Person?),


    So ist das, lieber Swjatoslaw - Alfred (auf meine Bitte hin) sei Dank.

    Maazels spätere Aufnahme mit dem Pittsburg SO (SONY), die Ulrich nennt, soll klanglich hervorragend sein, aber zumindest bei den Festen nicht mehr diese Unmittelbarkeit haben und bei aller genannten Farbigkeit mehr auf der souveränen Schiene laufen ... eben so wie Dutoit und Muti.


    Das mit "auf der souveränen Schiene" laufend, hast Du aber vornehm ausgedrückt 8) . Aber es geht schon in die Richtung "typisch" für den späteren Maazel, und die Einordnung in der "Mitte" bei Dutoit scheint auch mir so verkehrt nicht. Wie gesagt, ich mag es eher nicht ganz so überschäumend, obwohl in Karnevalslanden geboren und aufgewachsen.

  • ...
    Es war mir immer ein Rätsel warum die Feste bei Reiner und auch bei Karajan (die kenne ich allerdings nicht) fehlen !??!
    ...


    Weil man die drei Stücke nicht gut auf zwei Plattenseiten unterbringen konnte! Das gleiche gilt für die legendäre Maazel-LP.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Man sollte den Thread über Sinfobische Dichtungen nicht zu eng sehen, sondern gerne auch über die weiteren Werke schreiben (so wie wir es derzeit machen) - es ist sehr lohnend.


    Von mir aus... solange die Moderatoren uns zustimmen... ;) Es stimmt schon - bei Respighi gibt es zahlreiche Schätze zu entdecken!

    Aus der Sir Edward Downes - Reihe
    habe ich ebenfalls drei Chandos-CD´s, die sich alle als wirklich empfehlenswert gezeigt haben:


    Ich habe die vor Jahren mal bei JPC bestellt, als die gerade zu Sonderpreisen verhökert wurden.


    Ich habe mir hier nur nicht getraut, die Sinfonia drammatica hervorzuheben, weil die doch von vielen nur belächelt wird als 'Straussisierende Filmmusik'. Bitte betrachtet mich als Advocatus Diaboli - das ist nicht meine Meinung! Dieses Werk ist deutlich stärker als es gemacht wird. Man muss sich halt nur mal die Mühe machen, genauer hinzuhören. Und die Stimmung, die da aufgebaut wird, ist schon extrem mitreissend.

  • Hallo Swjatoslaw,


    die Lieferzeizten jetzt vor Weihnachten sind etwas länger. :thumbup: Aber die von Dir empfohlene Bernstein-Aufnahme (SONY) ist am Wo-Ende eingetroffen. Ich habe nach Deinen Worten in Beitrag 42 nicht daran gezweifelt, dass man Bernstein zu den besten Aufnahmen für die Römischen Feste und Römische Pinien hinzufügen kann. So ist es ohne wenn und aber.
    Ich würde sie sogar nach meiner subjektiven Meinung sogar in die Reihe der vier Besten einsortieren. Leider fehlen bei Bernstein die Römischen Fontänen.


    Bernstein / New Yorker PH (SONY, 1968/1970, ADD)
    Die New Yorker PH spielen sehr präzise mit äußesrster Hingabe. Lenny versteht es bei den Festen die Blechbläser so richtig abgefahren, der vulgären Feststimmung entsprechend, zu einem höchst effektvollen Ergebnis zu führem. Die New Yorker in Bestform - La Befana als begeisterungswürdigen Schluss, spanned aufgebaut. Die 20BIT-Remaster-Klangtechnik ist gut-sehr gut und präzise durchhörbar.


    Swetlanow / Staatliches SO der UDSSR (Scribendium)
    Im Prinzip ist mir gerade die Klangqualität bei meiner Beurteilung schoin wichtig. Vo daher habe ich in der Vergangenheit die Swetlanow-Aufnahme eher kritisch gesehen. Wenn man die audiophilen Aufnahmen mit Dutoit (Decca), Muti (EMI) oder Cobos (Telarc) im Ohr hatr und dann Swetlanow hört, dann ist der unterschied schon krass.
    Aber so abgefahren und mit voller Emotiolität klingt gerade bei den Festen nicht einmal Bernstein ! Wie sich Swetlanow in die Festhandlungen einfügt und diese packend inzeniert, dass läßt die Klangqualität ( ;) ist aber stereo :D ) schnell vergessen. Das Orchester iwird bis an die Möglichkeiten gefordert - in den Blechbläsern kommt es bei dieser Live-Aufnahme, die auch nicht "berichtigt" wurde, zu deutlichen patzern. Macht gar nichts, denn eine Berichtigung hätte die Einmaligkeit dieser Live-Athmosphäre und Einfühlungsgabe zerstört. Das Ergebnis ist der Wahnsinn.
    Der Vorteil liegt bei Swetlanow nun bei den Festen. Da die Pinien und Fontänen nicht diese Vulgarität erfordern, sind bei diesen Werken schon Batiz, Maazel (Pinien), Bernstein (Pinien), Dutoit, Muti und die alte Reiner vorzuziehen.


    Lopez - Cobos / Cincinatti SO (TELARC, DDD)
    Weit differenzierter aber nicht minder packend, die ebenfalls klanglich herausragenden mit Dutoit, Muti und Batiz aber deutlich hinter sich lassend dann Lopez-Cobos. Das ist eine Verschmelzung von herausragendem Klangerlebnis mit einer sehr packenden Sicht der Römischen Feste, die alle Details offenlegt. Die Kirchenfenster und Brasilianischen Impressionen auf dieser CD sind ebenfalls herausragende Aufnahmen.
    Batiz (Naxos)sehe ich bei den Pinien und Fontänen im Vorteil, bei den Festen nicht ganz, weil das abgefahrene im 4.Satz mehr auf Finalstimmung aufgebaut wird, statt das Fest inhaltlich aufzubereiten.


    Maazel / Cleveland Orchestra (Decca, 1976, ADD)
    :!: Wenn ich Dir nun schreibe, das Maazel hier bei den Festen gegenüber Bernstein sogar noch einen Tick an Spannung draufsetzt, dann ist das nach den "Klöpsen", die Maazel in seiner Discographie zu verzeichnen hat, kaum zu glauben.
    8) Aber es ist so ! Das Cleveland Orchestra ist in absoluter Bestform und Maazel kennt das Werk genau und weis wie man jeden einzelnen Fest-Satz aufbauen und mit Hochspannung aufläd. Die Cleveländer folgen ihm präzise und er trifft den abgefahrenen Festklang genau. Die CD ist aus der Decca-Legends-Serie - aber da ist klanglich keine Legende hörbar - die Aufnahme ist on 1976 aus dem Masonic Auditorium, als die Analogtechnik auf ihrem Höheüunkt angekommen war - fabelhaft - packend - ein Wahnsinn.

    aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch effektvollere, leidenschaftlichere Aufnahmen dieser beiden Werke gibt als Bernsteins.


    Ich war nach meiner Vergleichshörsitzung gestern auch platt, das er sogar in diesem Punkt noch an Bernstein vorbeiziehen kann.


    Was die reine Interpretation angeht, so bleibt trotz Bernstein und Maazel die Swetlanow-Aufnahme bei den Festen mit ihrem "Weghaufaktor" unerreicht.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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