Bach: h-Moll Messe BWV 232

  • Hallo Max,


    für mich ist es einer der bewegendsten Momente meines gesamten Musikhörens, wenn die letzten Takte des " Crucifixus" zum et sepultus est ganz tief ins Grab steigen, die Gänsehaut bei der folgenden Stille ist jedesmal da und dann, endlich " Et resurrexit" - aller Jubel dieser Welt liegt in dem kurzen Moment. Viele an sich gute Aufnahmen verschenken dort etwas. Ich hab grad Eure Aufnahme von 2000 geliefert bekommen und werd mich nächste Woche melden, wie sie mir gefällt. Dienstbedingt freue ich mich jetzt erstmal noch zwei Tage drauf... :( =)


    Herzliche Grüße nach Leipzig! :hello:


    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hi Stefan!
    Ich hoffe, dir gefällt die CD!
    Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, da isnd wir dann abends um zwölf ins bett gegangen und ich war total stolz..... :D :D
    Ich weiß, welche Stelle du meinst, die finde ich auch total cool...dann wird es so ganz lise und bedrückt (sepuuultus est.....)und dann---Stille--und auf einmal--STRAHLTS so dermaßen.. :)
    Das haben iwr längere Zeit danach immer zum Aufstehen gehört... :D :D
    Ich bin mal gespannt auf deine Meinung, und viel Spßa die nächtsen 2 Tage... :P :)
    :hello:

  • Hallo Max,


    nun gabs gestern Abend endlich die Gelegenheit, mir Eure DVD aus dem Bachjahr anzuschauen und zu hören.
    Ich gebe zu, ich habe lange gezögert, sie mir zu kaufen, da ich damals auch einige sehr negative Kritiken gelesen hatte.


    Nun, nach dem Anhören erscheint mir als musikalischem Laien manche harsche Abwertung doch deutlich überzogen. Mein erster Eindruck ist klar positiv!
    Sicherlich merkt man Euch ein wenig die Anstrengungen des vorangegangenen Jubiläumsmarathons an, doch langweilig finde ich diese Aufnahme insgesamt nicht. Ich vergleiche sie allerdings auch bewußt nicht mit Spezialensembles für Alte Musik, sonder höre deutlich die Thomaner- Klangtradition heraus.


    Die Solisten gefallen mir allesamt gut. Die Thomaner haben für mich ihre stärksten Phasen in den jubelnden Chören, besonders im Gloria und im Et Resurrexit - das ist richtig gut!


    Im Kyrie hält der Spannungsbogen für mich tatsächlich nicht immer durch, das klingt mir zu schematisch. Und in meiner Lieblingsstelle, dem sepultus est, steigen Eure Bässe nicht gaaanz so tief hinunter bzw. präziser ausgedrückt, die letzten Töne dieser " Grablege" sind (knabenchorgemäß) ein wenig dünner geraten.


    Dennoch- historische Wahrheit hin oder her- der Klang eines großen Knabenchores ist für mich bei Bach immer etwas ganz Wunderbares und Eure Aufnahme wird einen Stammplatz in meinem Regal bekommen!


    Gruß
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • :) :)
    Danke!
    Also, damals fand ichs natürlich ganz klasse und ich war stolz usw , aber wenn ich mir das heute anhöre, vor allem im Vergleich mit anderen (erwachsenen-)Chören (damals kannte ich die Messe nur interpretiert von uns), sind da schon einige Mängel. Für die Bässe kann ich aber nichts! :D :]
    Es ist wirklich so, ich erinnere mich, dass Herr biller selbst nicht recht zufrieden war (ich glaube aber, mit dem "Sanctus", das hat er wörtl erwähnt), er gibt amnchmal so Noten nach wichtigen Konzerten und wir haben eine 3 bekommen. :( Und ich war ganz wütend und wir haben uns nachher untereinander aufgeregt,weil wirs ganz toll fanden.
    Falls dus dir nochmal anguckst, ich bin in der ersten Reihe, so ziemlich in der Mitte, braune-dunkelblonde Haare und leicht gelockte haare (hat sich jetzt aber eher verloren)..neben mir ist son Hellblonder, glaub ich (müsste..der "Pansen"ist das) naja, viellicht weißt du ja, wen ich meine...besonder sauffällig beim "Resurrexit" forme ich das "Scripturas" sehr deutlich mit dem Mund..hehe... alle anderen singen normal..ach, du wirst es "entdecken"!
    Sag mir dann bescheid! :)
    Schönen Abend

  • Hallo Max,


    hab gestern noch mal reingeschaut und Dich nach Deiner tadellosen Wegbeschreibung sofort gefunden! So sah also der Max vor 5 Jahren aus.Das " Scripturas" hast Du wirklich seeehr schön geformt... :D


    Doch wie schon oben gesagt, das Et Resurrexit gehört für mich zu den Höhepunkten Eurer Aufnahme! Und jenseits aller musikkritischen Bewertung ist es für mich immer noch das größte Erlebnis, Euch in St. Thomas mit Bachs Musik zu erleben! Ich hoffe, irgendwann im Herbst mal wieder da zu sein.
    Ihr seid mit Eurer meist spürbaren Begeisterung ganz, ganz wesentlich dafür verantwortlich, daß Bach in Leipzig für mich so ein singuläres Erlebnis ist,das mit keiner Aufführung an einem anderen Ort der Welt ( möge dort auch viel perfekter, originalgetreuer musiziert werden) vergleichbar ist!


    Da läßt sich doch auch manche andernorts erlittene Kränkung aushalten, oder ;)


    Herzliche Grüße nach Leipzig :hello:


    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hi Stefan,
    wenn du nach Leipzig kommst, sag mir bescheid, dann kann ich dich durchn Kasten führen! :)
    Es kann sein, und das sit ein bisschen gemein, fer Thomanerchor ist nur so berühm wegen Bach; zB sind wir nicht "besser" als zb der knabenchor Hannover, aber der ist lang nicht so berühmt.. liegt vielliecht auch am Alter..
    Aber es "hat" natürlich schon was, zu wissemn, ICH bin in DEM Chor, und ich singe am Uraufführungsort Bach.... :] :)

  • Hallo!
    Die letzten zwei Stunden habe ich im Radio eine wunderbare Aufzeichnung der h-moll-Messe gehört - mit recht exotischen Interpreten, die mir bis dato unbekannt waren:
    Das Bach Collegium Japan unter der Leitung von Masaaki Suzuki.
    Werde ich mir merken.
    Heute habe ich schon den ganzen Tag viele wunderbare musikalische Momente genießen können!
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hey pius!
    Was ist das denn für ein genialer Radiosender, wo sie noch 2 stunden ein Werk ausstrahlen? Das kennt man nicht von MDR Kultur...
    da hörste höchstens an einem Tag 9 Minuten Kyrie, dann am nächsten Crucifixus, usw. aber nie das Gesamte! Naja, isn anderes Thema..


    Ich habe dieses Ensamble (Bach Collegium Japan)letztes Jahr im Februar auf unserer Japantournee gehört. Da haben wir in 2 Wochen 8mal die Matthäuspassion aufgeführt und zum Dank gab es dann auch einige Konzerte für uns, sozusagen.. :)

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  • Hi Max,


    ich hab das Konzert auch gehört, in Bayern4 Klassik. Mir hat es ganz gut gafallen, aber überragend fand ich´s nicht. Manche Tempi waren mir zu schleppend und die beiden Sopran, obwohl vorbildlich gut zusammen in dem Duett (Christe eleison), waren doch stimmlich etwas dünn.


    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Ich habe eine CD der Suzuki-Kantaten, die mal mit einem BIS-Katalog oder so erhältlich war (incl. BWV 4 und Auszügen aus CDs anderer Komponisten), die mich nicht überzeugt hat, irgendwelche weiterne dieser Einspielungen in Erwägung zu ziehen: dünn. blaß, sanft, eindimensional, dazu teils mangelhafte Solisten.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich kann nichts machen, mir gefällt auch bei der h-moll-Messe "Incarnatus" und "Crucifixus" viel viel besser als das "Resurrexit". Dabei schneidet das Bach'sche Resurrexit im Vergleich zu vielen anderen eh schon sehr gut ab. Mich stört ganz allgemein bei Messen, dass der Tod am Kreuz sehr oft sehr entrückt, sphärisch und schön dargestellt wird, das Auffahren in den Himmel dann aber so weltlich, höfisch, manchmal fast platt und klischeehaft komponiert ist. (Eine Ausnahme ist das Resurrexit der Janácek'schen Msa glagolitiskaja.)


    Aber hier geht es ja eigentlich nur um die h-moll-Messe... Was mir noch besonders gut gefällt, ist das Kyrie, insbesondere der erste Teil mit der wunderschönen, wunderlangen Fuge.

  • Hallo zusammen,
    bei den zahlreichen Aufnahmen darf eine nicht fehlen,genannt zu werden:Anläßlich des 35.Deutschen Bachfestes in Stuttgart wurde im Juni 1958 vom Schwäbischen Singkreis unter Leitung von Hans Grischkat das grandiose Werk aufgeführt und aufgezeichnet.Als Solisten wirkten mit:Friederike Sailer,Margarethe Bence,Fritz Wunderlich und Erich Wenk.
    Als LP seinerzeit von Ariola herausgegeben,seit einem Jahr als CD von FOX Europe erhältlich.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von sagitt
    Liebe Mitstreiter,


    ich verstehe gar nicht, warum man sich mit solchen Aufnahmen noch beschäftigt ? Es gibt doch einige hervorragende Wiedergaben der h-moll Messe, die alles falsche Pathos meiden, ob nun Gardiner, Frans Brüggen, Gustav Leonhardt, Rene Jacobs oder cantus cölln, ein wenig abfallend Parrott,obwohl durch die sehr kleine Besetzung wunderbar durchhörbar.
    Mein stärkstes Erlebnis war eine live-Aufführung unter Thomas Hengelbrock ( es gibt auch eine CD von ihm). Geradezu unglaublich, wie er seinen B. Neumann-Chor führt und den lateinischen Text lebendig werden läßt.


    Auch mir kommt die Hengelbrockeinspielung aus 1996 näher als ein Klemperer, Scherchen, Richter oder jüngst, d.h. vor 11 Jahren, ein Guilini. Aber kann es nicht auch sein, daß das, was man bei den historisierenden Aufführungen erwartet und was einem auch vorgesetzt wird, nämlich die Erkennbarkeit polyphoner Strukturen, auch in den "Massenversanstaltungen" geboten wird, wenn auch in einem anderen Gewand. Diese Aufführungen sind meistens langsamer, so dauert Guilini 127, Klemperer 136, Hengelbrock dagegen 109 Minuten. Trotz dieser penetranten Langsamkeit wird doch nach meiner Einschätzung gerade in den Chorsätzen die polyphone Struktur und Durchhörbarkeit deutlicher als in dieser oder jenen historisierenden Aufführung. Meines Erachtens haben deshalb auch die Aufführungen mit großem Chor und Orchester ihre Vorteile. Man sollte sie daher nicht von vornherein verdammen.


    Nur am Rande möchte ich im Vergleich z.B. zu Guilini auf das andere Extrem hinweisen, nämlich auf jene Aufführungen, die konsquent die chorischen Elemente solistisch besetzen. Hierzu gehört Joshua Rifkins Einspielung aus dem Jahr 1982. Für meinen Geschmack geht hier etwas verloren, was für ein Vokalwerk, wie die h-Moll-Messe von ganz entscheidender Bedeutung ist, nämlich chorische Dramatik und die damit verbundenen Steigerungsmöglichkeiten. Als ich die Rifkinaufnahme zum ersten Mal gehört habe, war ich freilich noch anderer Auffassung, weil hier eine völlig neue Sichtweise auf das Vokalwerk Bachs geboten wurde. Inzwischen sehe ich Rifkin mit etwas anderen Augen bzw. höre ihn mit anderen Ohren. Ähnlich ging es mir im übrigen auch mit McCreesh's Einspielung der Matthäuspassion, wenngleich dort die ausgezeichneten Solisten für meinen Geschmack den Anforderungen an das Werk besser gerecht geworden sind als bei Rifkin

  • Sagitt meint:


    Die Chöre der h-moll Messe haben es in sich. Das weiss jeder, der sie einmal mitgesungen hat. Bach hat die Stimmen wie Instrumente geführt, da sind Koloraturen gefragt, Sprünge,Querstände.
    Die von mir genannten Ensembles sind ja nicht nur kleiner, sondern mit Profis besetzt. Dadurch können Effekte erzielt werden, die selbst bei intensiver Schulung Laienchören oft versagt bleiben.


    In der Tat, die h-moll ist auch mächtige Musik, Sanctus und vor allem der abschließende Chor Dona nobis pacem.


    Aber ganz klein sind die Chöre nicht unbedingt. Monteverdi choir hat 36 (?) Sänger, Nederlands kamerkoor so um 25 Sänger. Und dann gibt es Mirkofone. Ich habe die Mächtigkeit ,ausser bei der puristischen Aufnahmen, nicht vermisst, abver die relative ! Schwerfälligkeit großer Ensembles gefällt mir nicht.


    Das war sicher ein Verdienst der Aufnahme von Gardiner, 1985, mit einem kleinen Chor und fixen Tempi die h-moll Messe wieder frisch zu machen, so wie man einem historischen Bild die Patina entfernt.


    Von Bach wohlbestallter Kirchenmusik will ich gar nicht schreiben. Irgendein Dirigent sagte einmal, die vorgesehene Ausstattung im Orchester zeige etwas über die Größenverhältnisse. 40 Sopranisten lassen einer oder zwei Flöten keine Chance, noch zum Klangbild beizutragen.

  • Ich habe Gardiner 1990 mit der h-moll in der Kölner Philharmonie gehört, je 30-35 Sänger und Instrumentalisten hatten eigentlich kein Problem, den Raum mächtig zu füllen, wenn nötig (ob sie es immer taten, wenn man es gewünscht hätte, weiß ich nicht mehr). Seine Einspielung finde ich eher etwas enttäuschend, zu kalt :D
    Eine solistisch besetzte h-moll_Messe habe ich bisher weder live noch auf Konserve gehört.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Sagitt meint:


    Das ist interesssant. Ich finde das auch. Gardiner in den späten achtziger Jahren musiziert glanzvoll, aber kalt, bei der h-moll finde ich das nicht so unangemessen, aber bei den " evangelischen" Werken ziemlich daneben. Ein kaltes W.O. oder eine "kalte" MatthäusPassion !


    Durchaus " wärmer" Frans Brüggen, hervorragender Chor, ebenso Gustav Leonhardt oder Thomas Hengelbrock. Das Angebot bei der h-moll Messe ist überragend gut.

  • Die h-moll Messe von Bach kenne ich noch gar nicht. *Schande über mein Haupt* ;-)


    ich muss sie mir mal zulegen und hören.

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  • Hallo, Bastian!


    Ich kann Dir eine - wenn auch sehr (ver)alte(te) - Aufnahme der h-moll-Messe empfehlen - die Interpretation ist aber Geschmackssache. :yes:



    Schwarzkopf - Ferrier - Höffgen - Gedda - Rehfuß
    Singverein und Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
    Philharmonia Orchestra - Wiener Symphoniker
    Herbert von Karajan
    1952/53


    Als Bonus ist noch die vielgelobte Aufnahme der Matthäus-Passion von Günther Ramin (1941) drauf. :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Also eine Aufnahme die jahrelang die Referenz gewesen ist, ist diese hier:






    Messe in h-moll
    The Amsterdam Baroque Orchestra & Choir / Koopman




    als Alternativen dazu gibt es die recht solistische Einspielung von Cantus Cölln, oder hervorragende Einspielungen von Herreweghe, einfach mal durchhören, ein guter Plattenladen sollte diese Aufnahmen eigentlich haben.


    Abraten würde ich Dir von älteren Aufnahmen, Karajan oder Rilling :kotz: :kotz: :kotz:


    die hätten mir mit ihrer Interpretation glatt die Freude an dem Werk verdorben... gut dass ich nicht aufgegeben habe :D

  • Zitat

    Original von der Lullist
    Abraten würde ich Dir von älteren Aufnahmen, Karajan oder Rilling :kotz: :kotz: :kotz:


    Und da empfehle ich grad eben Karajan. :D
    Also Karajan ist immer noch viel besser als Rilling - und wer auf große Chöre steht, der nimmt sowieso Karajan (man bedenke: das ist ne 50er Jahre-Aufnahme).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • es ist ja eine Frage des persönlichen Geschmacks, aber Aufnahmen von Karajan mit barocker Musik...och nö Du...



    Wahrscheinlich sind die von mir genannten Aufnahmen für diejenigen die historisch informierte Aufführungspraxis hassen auch ein Greul. :D

  • Freilich handelt es sich bei dieser alten Aufnahme um eine völlig unhistorische (in den 1950ern gab es meines Wissens keine historische Aufführungspraxis).


    Es gibt noch einige Alternativen:



    Klemperer, 1967



    Celibidache, 1990

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões




  • Die Anzahl der Einspielungen ist kaum noch überschaubar. Wenn Du diese Messe noch nicht kennst, würde ich nicht unbedingt eine Aufnahme aus der elektroakustischen Frühzeit empfehlen. Es kommt wohl darauf an, welchen Stil Du (!!!!) bevorzugst. Sind es die gediegenen, auf Langsamkeit Wert legenden, und mit großer Chorbesetzung versehenen Aufführungen, die Deinen Geschmack treffen? Oder bevorzugst Du die schlanken, auf Durchhörbarkeit der Stimmen angelegten, mit Kleinstchor (ggf. sogar solistisch besetzt) versehenen, Aufnahmen?


    Hinsichtlich Var. 1 empfehle ich die Guiliniaufnahme aus den 90ern.
    Hinsichtlich Var. 2 empfehle ich die Rifkinaufnahme aus den 80ern.


    Falls Du nicht der Typ für Extreme bist, gibt es auch vermittelnde Einspielungen, wie meine persönliche Lieblingsaufnahme, nämlich die mit Thomas Hengelbrock aus dem Jahr 1996.


    Mir persönlich ist jedenfalls keine (!) Aufnahme bekannt, die ich mit :kotz: kennzeichnen würde.

  • Mir ist aufgefallen, das auf dem Booklet der CD mit Karajan, der Name Von Bach und dr Name des Werkes über dem Namen von Karajan steht, dann muss es ja schon was besonderes sein, den z.B. für Beethovens Namen hatte Karajan manchmal nur Platz auf der Rückseite des Booklets gefunden. Für Karajan ist das dann ja schon eine Richtige Ehrung des Werkes.

  • Ja, sein Name wird oftmals besonders hervorgehoben, sicher auch ne Marketing-Strategie, zumal (fast) jeder Karajan kennt.


    Hier auch sehr schön, fast schon als "Die Apotheose des Herbert von Karajan" zu bezeichnen: :D


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Tom,

    Zitat

    Zitat Tom: Falls Du nicht der Typ für Extreme bist, gibt es auch vermittelnde Einspielungen, wie meine persönliche Lieblingsaufnahme, nämlich die mit Thomas Hengelbrock aus dem Jahr 1996.


    ...naja, ich weiß ja nicht... Hengelbrock als NICHT extrem zu bezeichnen, finde ich reichlich gewagt ( übrigens: es ist auch meine Lieblingsaufnahme). In bezug auf Tempo und Emphase gehen Hengelbrock und sein Balthasar-Neumann-Chor schon sehr in die Extreme. Das ist definitiv eine Aufnahme bei der man sich anschnallen muß, aber, ohne Frage: heiß!


    Als vermittelnde Aufnahme zwischen den von dir skizzierten Polen Rifkin und Giulini würde ich da eher Herreweghe (klangschön, fließend und mittelgroß besetzt) oder Rilling ("redliche" Interpretation ohne Schnörkel, tolle Solisten) empfehlen.


    LG! :hello:
    Daniel

  • Sagitt meint:


    Hengelbrock würde ich auch nicht in der " Mitte" verorten. Wem Herreweghe ein wenig " lau" erscheint( mir zB), der könnte zu Brüggen und Leonhardt greifen,beide großartige Werke dieses Großwerkes !
    Zum :kotz: finde ich eindeutig Solti.

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