Verehrt Ihr Eure "Meister"?

  • Hm, das mag bei einigen Genies schon so sein, doch bei Bach war es anders, unter "Kennern" (und für die halten sich ja alle Taminos, bzw. Alfred tut es :D :D :D) war sich jeder einige, daß es sich wohl um eine ganz spezielle Größe handelt (der begriff Genie ist erst im 19. Jh. geprägt worden). Ansonsten war er ja vor allem wegen seiner Orgelkünste berühmt.


    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

  • Bubba:


    Zitat

    Ansonsten war er ja vor allem wegen seiner Orgelkünste berühmt.


    Richtig: genau diese Orgelkünste stellen nach Bachs Tod Mattheson und Telemann in ihren Nachrufen heraus ! Allerdings wird häufig unterschlagen, daß Bachs im Druck erschienene Werke für Tastenisntumente schnell im restlichen Europa bekannt wurden und sich vor allem in Italien hoher Wertschätzung erfreuten.


    Bachs erster Biograf, Forkel, kannte kein einziges seiner Vokalwerke !


    Bach selber verstand sich in erste Linie als Handwerker (das war ganz positiv und in keiner Weise abwertend gemeint) !


    Original-Bach-Zitat:


    "wer so fleissig ist wie ich, wird es in Musca ebensoweit bringen" 8)


    (ein wenig Understatemet schadet nix !)


    Der Genie-Begriff kam erst mit dem "empfindsamen" Zeitalter auf. Joseph Haydn z.b. nannte Joseph Martin Krauss "das größe Genie, was mir jemals begenete !"


    Alle weiteren "Genie-Begriffe" sind vor allem Erfindungen eines kultur-beflissenen Bildungsbürgertums im 19. Jahrhundert.


    Interssant ist, daß so wohl Palestrina wie auch Heinrich Schütz im 16. bzw. 17. Jahrhundert nicht von ihrer Kunst, ihrem Handwerk, sondern explizit von ihrer "Wissenschaft" sprachen !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Salut,


    Original-Sound Joseph Haydn über Joseph Martin Kraus:


    Ich besitze von ihm eine seiner Sinfonien,
    die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies,
    die ich gekannt habe, aufbewahre.
    Ich habe von ihm nur dieses einzige Werk,
    weiß aber,
    dass er noch anderes Vortreffliches geschrieben hat.


    Original-Sound Leopold Mozart an Wolfi 1778:


    […]Du schreibst, heute habe ich der Mad.lle des Herzogs die vierte Lektion gegeben, und Du willst, dass sie schon selbst Gedanken aufschreiben soll, - meinst Du alle Leute haben Dein Genie?[…]




    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ulli:


    Zitat

    Original-Sound Joseph Haydn über Joseph Martin Kraus:


    Ulli, du musst zugeben, der Mann hatte recht !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Salut, BBB -


    ich brauche da nichts zugeben - es ist einfach so!!!!


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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  • @BBB: Wegen Mauersberger....
    warst du KRUZIANER?????? :D :D :D


    bubba: Hmhm, mich haben nur deine Beiträge ermutigt, in diesem mozartverehrenden Thread auch was zu posten! :D :]


    BACH 4 EVER


    In welchem Chor singst du denn (ich mein--kenn ich den vielleicht?)?
    Jedenfalls ist bach auch für mich der Größte! :)


    @BBB nochmal: JA, weißt du, ich kann das auch versteheen, dass der Herr Bach mit den nervigen Alumnen, denens nur ums Geld war, nicht viel zu tuin hatte, sondern sich die richtig Begabten rausgesucht hta... klar!! Aber... diese Rolle hat doch was.. man ist nicht unter den "Erwählten", sondern nur ein stiller Verehrer, der kaum eines Blickes gewürdigt wird....*schmelz*******

  • Zitat

    in diesem mozartverehrenden Thread



    ... nicht die Bohne... !


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • MaxThomaner:


    Zitat

    sondern nur ein stiller Verehrer, der kaum eines Blickes gewürdigt wird....*schmelz*******


    Also Max, wenn DAS nicht pubertär ist, was bitte dann :]
    Nein: ich war kein Kruzianer, die hatten nur deutsche Mitglieder, ich hab heute noch nen englischen, bzw. Commonwealth-Pass. Mauersberger arbeitete auch "ausserhalb" des Kreuzchores !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Zitat

    Also Max, wenn DAS nicht pubertär ist, was bitte dann


    Hallo BBB, Das verstehen Bären eben nicht , diesen zarten bittersüssen Schmerz des nicht beachtet werdens...... ;)


    Ich hingegen kann das gut nachvollziehen


    LG


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Hallo Alfred,
    Zitat:
    Alledings kann ich e i n e Behauptung nicht unwidersprochen lassen, und da wäre jene, daß Mozart -im Gegensatz - zu Bach - schablonenhaft komponiert hätte.


    Frag mal einen Bach-Verächter nach dessen Kantaten. Er wird Dir in etwa antworten "Die sind ja alle gleich - und langweilig"


    Es würde zu weit führen das zu entkräften oder zu bestätigen -
    ------------------------------------------------------------------------


    Beide Komponisten, ob Wolfgang Amadeus Mozart oder J.S. Bach sind mir in der Rangfolge gleichermaßen beliebt. Jeder der Beiden hat seinen eigenständigen Kompositionsstil, was absolut der Klassikwelt zu Gute kommt und bereichernd ist.


    Daß die Kantaten von Bach langweilig und alle gleich seien muss ich hier als Bachbekenner entschieden dagegenhalten und zu entkräften versuchen.


    Als absolut Gläubiger Lutheraner komponierte Bach seine Kantaten für jeden Sonntag entsprechend im Kirchenjahr. Ein Musikkenner wird sofort feststellen können, mit welch einer Vielfalt an kompositorischer
    Kunst hier Bach zu Werke geht.
    Ob nun z.B. für Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt oder der Sonntag "Kantate" einmal gezielt
    dargestellt, wird hier eine solche Fülle an strahlender, festlicher Orchestermusik geboten, die den Chor,
    Gesangssolisten entsprechend mit einschliessen und kompositorisch zu der größten Musik der Barockzeit
    zuzurechnen ist. Diese feierliche Dramaturgie für die hohen Festtage komponiert erklingen uns heute
    wie aus anderen Sphären.


    Wie ganz anders von Bach angegangen und komponiert seine Passions- oder Trauerkantaten. Teilweise schwermütige Kompositionsteile die aber dann abgelöst werden durch erhellende und auf die Zuversicht
    des Gläubigen abgefasste Kompositionsteile das Große seiner Musikvielfalt wiederspiegeln.


    Schon aus den Besetzungslisten der einzelnen Kantaten ist herauszulesen, mit welchen Instrumenten
    die Werke wiedergegeben werden, ob mit Cembalo, Orgel, Pauken, Trompeten, Rezitative, Arien, Sopran, Alt, Tenor, Bass oder nur überwiegend Instrumental mit Chor aufgeführt, erzeugt immer wieder
    eine neue Klangvielfalt in den Themen, sodaß es als ketzerisch anzusehen ist, wenn hier von langweilig
    oder alle klingen gleich, gesprochen wird.
    Hier scheint der angebliche Kenner von Bachs Werken von allen guten Geistern verlassen zu sein, wo
    findet sich eine solch überragende musikalische Themen-, Instrumentierung und Klangvielfalt, wie gerade
    in seinen Kantatenwerken.
    Ein Universalgenie in seinen Werken, der zu den größten Komponisten ohne Abstriche einfach
    dazu gehört, und nur von musikfremden Phantasten in Abrede gestellt werden kann.



    Herzliche Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Also wirklich,sowas zu behaupten, muss man die kantaten denn jahrelang proben, bevor man ihre genilaität entdeckt??
    Die sind durchgehend genial! :]

  • Hallo alle "Neulinge" hier im Forum,


    da der Thread ja schon fast 2 Monate stillliegt und wir seitdem wieder Zuwachs hatten, hole ich mal diesen Thread wieder hervor, da er durch eure Meinungen ja wiederbelebt werden kann.


    Zitat

    Original von Ulli
    Alle Taminos und Taminas, die Lust und Laune haben, sind aufgefordert, Ihre Meister und ggfs. Ihre Verehrung derselben kurz zu beleuchten – das Wie, Warum und Was...


    Also!
    Auf ans Schaffen :D



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Nö.
    Aber ich bin eben selbst beim Stöbern auf diesen Thread gestoßen...
    Und da hatte ich eben diesen Gedanken ;)

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

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  • Hallöchen,


    wahrscheinlich waren vor zwei Monaten alle zu faul sich hier durchzuareibten :D



    Mir kam schon vor geraumer Zeit ein Gedanke. Ich bin mir zwar nicht hundertpro sicher, dass es hierher gehört, aber im Gewissen Sinne irgendwie schon...


    Und zwar ist mir etwas in meinen Gedankengängen aufgefallen. Ich habe meinem Kompnisten, den ich nicht verehere (das sollte an dieser Stelle noch einmal wiederholt werden - daran hat sich auch in den gut fünf Monaten nichts geändert :yes: ), einen Adelstitel gegeben. Oder gebe ihm diesen immer öfter, wenn ich mal so an ihn denke.


    Sir Antonín Dvorák


    Ich bin sehr sicher, dass es in Wirklichkeit nie zu einer Adelssprechung meines Bewunderten gekommen ist, aber irgendwie habe ich damit so einen kleinen Tick.
    Warum weiß ich nicht - vielleicht weil es in gewisser Weise doch so eine kleine Verehrung ist - nur nicht in dem Sinne, wie es recht weit am Anfang dieses Threads besprochen wurde, sondern auf einer anderen Ebene und sicherlich auch mit einem anderen Niveau.



    Mich interessiert, ob es anderen vielleicht auch so geht und ob ihr es euch erklären könnt.
    Ich kann es mir nicht und euch somit auch nicht...



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • In gewisser Weise verehre ich Bach. Ist das Liebe? Ich besuche ihn mehrmals in der Woche an der Thomaskirche und auch in der Thomaskirche. Wenn ich am Bachdenkmal vorbeigehe, dann nicke ich ihm schonmal zu und habe fast den Eindruck er sieht mich und grüßt allmählich zurück :P Wenn ich viel Zeit hab, gehe ich auch schonmal an sein Grab und leg eine Blume nieder.


    Ich bin ihm einfach nur unendlich dankbar für diese Musik! Bach ist ein Teil meines Lebens. Er ist sehr kostbar für mich.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • "Meister" verehren? Soweit kommt's noch...
    Aua, jetzt hab ich doch tatsächlich mir die Finger an diesen schei*** Streichhölzern verbrannt, als ich die Kerzen auf meinem Haydn-Altar anzünden wollte... Mist...

  • Hallo,


    ich schließe mich ein wenig Martins Meinung an:


    Nein, ich verehre keine Komponisten.
    Ich verehre auch keine anderen Menschen, einfach deswegen weil mir Personenkult ansich unpassend und unangemessen erscheint.
    Mir ist recht egal wie der Komponist gelebt hat, ob er menschlich nett und gut oder mies war. Wichtig ist mir sein Schaffen, seine Werke und das was sie in mir und anderen auszulösen vermögen.
    Ich höre die Musik ja nicht einer Biographie wegen sondern weil sie mir gefällt, mich berührt.


    Natürlich ist die Biographie eines Künstlers entscheidend für sein Schaffen, insofern lohnt es sich, sich mit dessen Leben auseinanderzusetzen. Ich schätze auch die Werke und sein Schaffen allgemein sehr wert - aber mit "Verehrung" hat dies nichts zu tun.



    Grüße, der Thomas.

  • Guten Morgen.


    Verehrung ist tatsächlich auch für mich ein recht großes Wort, dem ich mit Unbehagen begegne.


    Gleichwohl kann ich auch nicht sagen, dass es mir nun komplett gleichgültig wäre, was für ein Mensch der jeweilige Künstlers war oder ist. Da geht es auch um das, was seine Arbeiten in mir auszulösen vermögen. Denn das kann ja sehr wohl auch etwas mit Identifikation zu tun haben.


    Andererseits schätze ich Wagner außerordentlich ... und das vermutlich nicht ob seiner menschlichen oder weltanschaulichen Eigenheiten.


    :hello: und allen einen guten Rutsch,


    l.

    "Jein".

    Fettes Brot

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  • In meiner Zeitung war alle 14 Tage der Rubrik " Mein Mozart zu lesen.Ist diese Überschrift nicht schon eine Anmaßung für sich?. Können wir von Mozart Besitz ergreifen wie von einem Kuscheltier?Eigentlich ist das Wort Verehrung,- Ulli hat diese Einschränkung selbst gemacht-Hier nicht angebracht. Man kann seine Frau verehren.Vielleicht auch Gott, je nach religiöser Einstellung. Ich schätze Mozart auch sehr, heute darf man ja von Fan sprechen.Ich bin ein absoluter Mozart -Fan und bin begierig alles über ihn zu erfahren . Ich liebe seine Musik. Er steht bei mir an erster Stelle.
    Beispielsweise schreibt Simone Kermes, Sopranistin " Mozart - mein Gott". Einen solchen Stellenwert hat er wohl selber nie für sich in Anspruch nehmen wollen, denn er wusste, dass es nur einen Gott gibt und der heißt nicht Mozart.
    Padre

  • Hallo!


    Bei mir gibt es einfach zu viele Meister um sie zu verehren:


    Rossini, Donizetti, Mozart, Haydn, Bellini, Cimarosa, Händel, Pergolesi, Salieri, seit neuestem Lully, Mayr ....



    Aber ich habe eine ziemlich eigenartige Geschichte zu diesem Thema:


    Vor langer Zeit (vor 4-5 Jahren), als ich noch jünger war (14), war es in unserer Schulklasse üblich von seinen "Idolen" Poster aus diversesten Jugendzeitschriften an die Zimmerwände zu hängen.


    Ich lernte ein hübsches Mädchen (ein glühender Fan von irgendsoeinem Boygroup-Typen, die das ganze Zimmer vollgepickt mit seinen Postern hatte) kennen. Sie kam einmal zu mir nach Hause und war entsetzt, dass kein Poster in meinem Zimmer hing. Ich versprach ihr, bei ihrem nächsten Besuch "Poster" von meinen Idolen aufzuhängen. :rolleyes:


    Ein paar Tage später kündigte sie sich wieder an. Und ich hatte keine Poster.
    Aber woher nehmen. Eine Bravo für Klassikfans mit Starschnitten von Mozart und Haydn kenn ich nicht und ohne Poster wollt ich auch nicht dastehen. ?(


    Also Internet angeworfen. Auf Bildersuche gegangen. Bilder schön in Farbe ausgedruckt und an die Wand gehängt. :P :beatnik:


    Als sie dann rein kam, war sie froh Poster zu sehen. Bei genauerem Hinsehen (es waren alles nur "alte Männer" an der Wand) fragte sie mich ob das mein Ernst sein und ich auf alte Männer stehe. Ich, nicht genau zugehört (sie laberte schon die ganze Zeit, ich war auf Durchzug), antwortete mit "JA"! :beatnik:


    Sie hielt mich für pervers und lief raus. Erst einige Tage später gelang es mir, sie zu beruhigen und die Poster zu erklären. Sie war besänftigt und beruhigt!


    Aber die Bilder ließ ich hängen.


    So verehrte ich damals meine Meister.


    Wie ich es heute machen würde, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass ich manche anbeten würde, wenn ich wüsste wie! :D


    LG joschi

  • Ich glaube, smob hatte es geschrieben: "ich verehre eher Stücke als Komponisten" - ich kann mich dem nur anschließen - rein zufällig sind es im Wesentlichen dann doch immer dieselben Komponisten, die die Stücke geschrieben haben...


    Bei Bach kann ich mich auch nicht so recht mit den Kantaten anfreunden, sie scheinen mir teilweise (oh ja, es gibt Ausnahmen !!) recht sperrig zu sein. Jedenfalls sind sie nichts gegen die Goldberg Variationen oder das WTK, die Kunst der Fuge oder die Dorische...und schon kommt man wieder ins Schwärmen. Bach hat hier dennoch keinen Altar, ich besitze ein schmales Büchlein, das sein Leben und seine Werke zusammenfaßt, das ist alles. Ich möchte Komponisten eher hören als lesen !! Wie auch den Rest der Musik.


    Bei Händel finde ich praktisch alle Opern langweilig (vor allem die Rezitative, aus denen sie ja weitgehend bestehen, die Chöre auf der anderen Seite sind meist sooooooooo gut - und doch im Vergleich sooooo selten !!!) und bei Albinoni finde ich sein Engagement für Oboen etwas übertrieben.


    Da ich zwischendurch jede Menge Nichtklassik höre (CCR ist interessanter als Beethoven...), drängt sich nun auch nicht unbedingt eine bestimmte Musikepoche als dominierende oder zu verehrende auf. Wenn, dürfte es zwar im Großen und Ganzen der Barock sein (und da gibt es mit Scarlatti und Weiss und Fasch und Heinichen noch so viele andere, die verehrungswürdige Stücke geschrieben haben), aber der Jazz folgt kurz danach, und die Epoche Pop produziert doch immer mal wieder ein hörenswertes Stück... und die können auch sogar verehrungswürdig sein, wie z.B. Inspiration von den Gipsy Kings.

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    CCR ist interessanter als Beethoven....


    Echt?


    Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Joo, mehr Hits - gg


    mein Favorit ist "I have put a spell on you", hat auch einen Spell auf mich geworfen - und dann gibt es noch ein Dutzend andere


    aber das ist hier ja ein Klassik-Forum, also back to topic !!

  • Zitat

    Original von DonBasilio


    DAS wird sie wahrscheinlich ihr Leben lang nicht vergessen! :D


    LG joschi


    So traumatisiert die Arme? :pfeif: :D

    Viva la libertà!

  • Na, Verehrung ist schon aus starkes Wort, ich würde vielleicht eher von Bewunderung sprechen, manchmal gar nur von besonderer Sympathie.
    Man muss da wohl unterscheiden, ob das rein musikalisch stattfindet oder auch andere Dinge eine Rolle spielen. Ich lese gerne Biografien von Menschen, die mich interessieren, so auch von Komponisten und mir persönlich sind sie meist dann besonders sympathisch, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mir selbst sehr ähnlich sind. Natürlich weiß man letztlich nie wie dieser Mensch war, aber manchmal gibt es Aussagen bzw. Taten, die mich an mich selbst erinnern, die ich nachfühlen kann.
    Am Ende kommt es mir aber doch auf die Musik an. Wenn jemand eine ungemein interessante Biografie hat, aber ich seine Musik nicht mag, wird sich deswegen daran auch nichts ändern, umgekehrt genauso, Musik gefällt mir, ganz unabhängig davon, was der Komponist für ein Mensch war (man nehme doch nur einmal Wagner).
    Ich gebe allerdings zu eine große Bewunderin meiner Meister zu sein (oder sollte ich nur die Einzahl benutzen), ein Konterfei hängt da schon an meiner Wand.
    Noch "schlimmer" sieht es da bei mir bei den Opernsängern aus...das kann zeitweise schon ein wenig Teenagerqualitäten annehmen, auch hier inklusive Konterfeis an der Wand (meine Wand ist sehr voll) :D

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Dieser Tread ist nun reiflich abgelegen, wie ein guter Wein und ist dabei "gereift"
    Das trifft auch auch mich zu - wenngleich ich hier statt - "Reife" - "Veränderung" bei mir registriere.
    Zudem habe ich einige Beiträge aus der Vergangenheit genauer gelesen als vor 7 Jahren - oder beurteile sie anders.
    Noch anders ausgedrückt, würde ich heute einiges anders formulieren als vor einigen Jahren.
    Ich "verehre" keinen Komponisten - auch Mozart nicht - sondern bin allenfalls süchtig nach seiner Musik. Auch hier ist das Wort "Verehrung" eher fehl am Platz.
    Menschliche Schwächen oder Stärken interessieren mich persönlich überhaupt nicht. Es ist für die Qualität und Wirkung von Musik bedeutungslos ober der Komponist ein Trunkenbold, ein Vielfraß, ein Feigling, Held oder ein Religionsfanatiker war, ob er dem eigenen Geschlecht zuneigte oder Selbstgeisselung betrieb.


    Natürlich gibt es Eigenarten, die sich in der Musik theoretisch niederschlagen könnte, so etwa Pedanterie oder Phantasielosigkeit. Aber solche Komponisten haben dann auch selten "Verehrer".


    Mozart halte ich persönlich für einen der bedeutendsten Komponisten. Ob er ein angenehmenr Mensch war - bzw. ehrlich im Umgang mit seinen Mitmenschen - das weiss ich indes nicht - und ich halte es auch für eher unbedeutend.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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