Klassik für Kinder

  • Zitat

    Original von Franz Laier
    Ich denke, dass es am einfachsten ist, ein Kind an klassische Musik heranzuführen ist, wenn Erwachsene diese Musik auch regelmäßig hören und das Kind das sieht und hört. Die klassische Musik ist dann nichts fremdes mehr.
    Die CD´s von Simsa erlauben es, Kinder auch mit Hintergrundinformationen zu versorgen und das sehr anregend aufbereitet.


    Live Aufführungen sind wahrscheinlich etwas besser, aber nicht für jeden machbar. Wer irgendwo am Berg hockt, muss sich da mit zb. den CD´s behelfen


    Hallo,
    ich habe zwar noch keine CD von Simsa gekauft, aber ihn mit meinem Sohn (damals 5 1/2 Jahre alt) bereits live erlebt. Mein Kind war begeistert von Simsa (Mama und Papa übrigens auch). Man muss Simsa einfach auf der Bühne sehen. Er animiert die Kinder zum Mitmachen und bezieht sie in sein Programm mit ein. Ob er auch vom Tonträger her den Funken überspringen lassen kann weiß ich nicht. Hier fehlt es sicherlich an dem sehr wichtigen interaktiven Element. Ich lasse mich jedoch gerne eines Besseren belehren...


    Viele Grüße
    Frank

  • Kann ich nur bestätigen. Mein Vater hat immer Klassik gehört, ich hab's gehasst, wenn er im Auto die Fünfte Beethoven volle Pulle aufdrehte. Als ich aber begann mich mit Klassik zu beschäftigen, war das für mich nicht mehr Fremd, der Klang eines Symphonieorchesters oder die Länge der einzelnen Stücke. Ich kannte die "Spielregeln" der Klassik.


    Außerdem habe ich mich immer in einem Umfeld bewegt, in dem Klassik nichts schlechtes oder peinliches war. Das ist sicher ein Problem: Klassik wird tabuisiert und als peinlich betrachtet und abgelehnt. Wenn man Kinder schon früh beibringt, das Mozart, Beethoven und Co. uncool und fad sind, wird es schwer jemanden im Alter dafür zu begeistern.


    In diesem Sinne
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Also, mein Vorschlag lautet: Viel klassische Moderne und immer live! Meine Mutter hat mich frueher immer in die Berliner Philharmonie geschleppt, und ob mir die Musik nun gefiel oder nicht - die Wucht der Instrumente, der visuelle Aspekt des lebendigen Musizierens und die Atmosphaere (wenn es dunkel wird und 2500 Menschen fuer 60 Minuten die Klappe halten) hat mich immer gefesselt. Das erste, woran ich mich erinnern kann, ist Bartoks Wunderbarer Mandarin. Da war ich 7 oder 8.
    Man darf Kinder nicht unterschaetzen und sie nur mit Mozart fuettern (ich will hier nicht den Mozart diskreditieren, Ihr wisst, wie ich das meine). Genau das kann naemlich auch schnell langweilig werden und dann eben kontraproduktiv wirken.


    Viele Gruesse! :hello:

  • Wunderschöne Klassik-CDs für Kinder und klassikbegeisterte Eltern gibt es bei der Edition Seeigel, der Reihe, in der diese CD erschienen ist:




    Einfach gut erzählte Märchen mit vielen zur Stimmung passenden Kammermusikperlen: Bei Zwerg Nase unter anderem von Theodor Kirchner und Alexander Glasunow. Andere Märchen-Klassiker mit unbekannten musikalischen Preziosen in der Reihe: Allerleirauh, Das häßliche Entlein, Kalif Storch, Des Kaisers neue Kleider, Jorinde und Joringel. Nicht ganz so toll finde ich das von der Herausgeberin neu gedichtete Märchen Wunder mit Huhn, aber natürlich ist es auch schwer, gegenüber den Gebrüder Grimm, Perrault, Andersen, Hauff und Co. zu bestehen.


    Toll finde ich, dass diese Art der Klassikpräsentation ganz ohne Erklärungen auskommt - die Kinder (und Erwachsenen) bekommen eine packende Geschichte erzählt und können ein emotionales Verhältnis zu klassischer Musik in ihrer ganzen Bandbreite aufbauen - egal, ob es sich um bekannte Komponisten wie Mozart oder Unbekannte wie Kirchner handelt. Das macht Lust aufs Selber entdecken. Viele andere Kinderklassikangebote sind leider viel zu sehr bemüht, die Viten der großen Musikheiligen nachzuerzählen, oder Bildungsmüll zu Sonatenformen etc. abzuladen :kotz:, was vielleicht gar nicht so wichtig ist.
    Einer der wenigen, die wirklich spannend etwas über MUSIK erzählen konnten, war Leonard Bernstein 8) (allerdings eher was für Kinder ab acht).

    Dem Amateur ist nichts zu schwör.

  • Von der Deutschen Grammophon gibt es jetzt die Serie "Der kleine Hörsaal", die Kinder an die klassische Musik heranführen soll. Zur Zeit sind 2 CDs erhältlich:



    Sagt nicht:"Ich habe die Wahrheit gefunden", sondern:"Ich habe eine Wahrheit gefunden." (Khalil Gibran; Der Prophet, dtv, 2002)

    Einmal editiert, zuletzt von Franz Laier ()

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  • Was ihr hier für Kinder vorgestellt habt, finde ich einfach super!Zu meiner Kinderzeit gab es so etwas noch garnicht. Die Kinder haben es heute-vorausgesetzt sie haben an klassischer Musik Interesse-wesentlich leichter zu dieser Musik zu finden. Ich würde gerne eimal mit Kindern die Zauberflöte einstudieren. Kinder für Kinder!
    Padre :hello:

  • Zitat

    Original von Padre
    ...Ich würde gerne eimal mit Kindern die Zauberflöte einstudieren. Kinder für Kinder!
    Padre :hello:


    Dann mach doch!
    Ich würde es mir mit meinen Junx anschauen.


    @all
    Hat denn schon jemand eine Cd aus der Reihe der kleine Hörsaal gehört? Ich stand kurz vor dem Kauf der Geige mit der Galla, hab dann aber einen Rückzieher gemacht, weil ich keine Ahnung habe ob sich die Investition lohnt oder ob ich meinen Kindern einen größeren gefallen mache, wenn ich zur Hilary für Erwachsene greife. Sie können es ja schon beurteilen und lieben Hilary - wie das auch der Papa tut.
    Liebe Grüße
    Gallo

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Dass bisher niemand die DGG-Uralt-Serie "Wir entdecken Komponisten" erwähnt hat... 8o
    Kindgerechte lebendige Biographien unterfüttert mit interessierenden Musikbeispielen.
    Nur mal auszugsweise die paar, die mir aus der Kindheit noch geblieben sind:



    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!


  • Servus Florian,


    auf was beziehst´n Dich denn da?
    Auf Mlle Hahn ( 8o :faint: =) :lips: :baby: ?(:stumm::angel::pfeif: ), die Opern-Krimis oder was anderes?


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

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  • Zitat

    Original von GalloNero
    Hat denn schon jemand eine Cd aus der Reihe der kleine Hörsaal gehört?
    Liebe Grüße
    Gallo


    Hallo!


    Ich habe die Hahn-CD zuhause und auszugsweise auch in die Quasthoff-CD reingehört. Mir gefallen beide Produktionen sehr gut. Ich weiß nicht, ob Du weißt, nach welchem Prinzip die Reihe funktioniert: der jeweilige Künstler stellt sich und sein Instrument im Rahmen einer Art Fragestunde vor. Mit im Studio ist ca. ein halbes Dutzend Kinder, die mal mehr, mal weniger sachbezogene Fragen stellen. Sehr gut gefällt mir daran, daß der Künstler sich hier auch als normaler Mensch zeigt - H.H. erzählt zum Beispiel von der kleinen Maus, die sie immer mit auf Reisen nahm. Musikalisch wurden die Kinder wohl vorab ein wenig präpariert, trotzdem kommt mir das ganze immer noch recht spontan und lebendig vor.


    :hello:Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

  • Hallo Jürgen,


    über das Prinzip der CDs habe ich gelesen. Mir war nur nicht klar, ob es funktioniert und wie es rüberkommt. Deine Ausführungen klingen vielversprechend und der Preis ist ja auch halbwegs vertäglich. Ich werde wohl die Hahn-Ausgbe bei der nächsten Bestllung mit auswählen und eine passende Gelegenheit abwarten.


    Vielen Dank und liebe Grüße
    GalloNero

    ... da wurde mir wieder weit ums Herz ... (G. Mahler)

  • Hi!


    @ Barezzi:


    Nee, ich bezieh mich darauf, dass es so tolle cd's für kinder gibt =)


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • "Hüstel"
    Hallo,
    ich habe diesen Fred eben erst entdeckt und da hat es bei mir "klick" gemacht:


    Es gibt eine reizende Komposition von Matthias Bonitz mit dem Titel:
    "Der Geigenbauer von Venedig".


    Es handelt sich bei diesem Werk um eine Kammeroper für Kinder, welche sich mit dem Bau eines Violoncello beschäftigt.



    Die Musik ist leicht verständlich, die Handlung wird erzählt von einer Sprecherin/Sängerin und einem Solo-Violoncello.


    Hier kann man diese CD erhalten:
    "http://www.bonitz-classic.de/pageID_1647896.html"


    Ebenfalls auf der CD enthalten ist eine lange Komposition für Cello und Klavier: "Siddharta" nach Hermann Hesse, bereits 1996 aufgenommen und als "Füller" auf dieser CD wiederveröffentlicht.
    Allerdings ist dieses Werk nicht unbedingt Kindgerecht.
    Ich führe es nur der Vollständigkeit halber mit an.


    Musikbeispiele dieses Werkes kann man sich hier anhören:
    "http://www.bonitz-classic.de/pageID_1019929.html"


    D01 bis D09.


    Den Namen des auf diesen Aufnahmen zu hörenden Cellisten( Herrn M.S.) erspare ich euch :D


    Schade, daß Matthias keine Musikbeispiele des "Geigenbauers" online gestellt hat, da dieses Werk Kinder sehr anspricht und absolut lohnenswert in diesem Zusammenhang ist.


    LG, :hello:


    Michael

  • du bürgst mit deinem namen für qualität, ja?!


    die rena aurelia ist grad aus vivaldihausen zurückgekehrt.
    da sie furchtbar von den schwarzverschimmelten ballettpatschen auf dhiagilevs grabmonument enttäuscht war, werd ich sie mit deinem hochpreisprodukt aufheitern müssen.


    :beatnik:

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  • Ich denke, man kann das nicht so einfach über einen Kamm scheren, wie man Kleinkindern die Musik schmackhaft machen kann. Nachdem ich Sängerknabe war vom Kindergarten an (also 3,5 Jahre alt war), kann ich mich daran erinnern, das wir zwar viel gesungen haben, aber nicht immer nur Klassisches. Es hing dann am Ende nur davon ab, ob jemand mit Lust gesungen hat, oder eben nicht. Viele (erschreckend viele eigentlich) hatten keine besondere Lust am Singen und taten es eher aus dem Grund, weil sie halt von ihren Eltern dazu gebracht wurden. Allerdings, weniger als die Hälfte des späteren Chores überhaupt hatte den Kindergarten dort besucht. Von denen, die im Kindergarten waren, schienen doch mindestens 80% gerne zu singen. Zumindest hatten sie keine Abneigung dagegen. Ein früher Kontakt mit der Musik macht sich auf jeden Fall bezahlt (überhaupt für das Kind!), ist aber auch mit Vorsicht zu absolvieren. Es sollten öfter Stücke für Kinder gespielt werden, die einigermaßen unbekannt sind (was auch dem Rest der Menschheit sicherlich nicht schaden könnte) - denn immer wieder Mozarts Kleine Nachtmusik (auch, wenn sie wunderschön ist)... irgendwann verlieren Kinder (und auch Erwachsene) die Lust daran, immer wieder das Selbe zu hören. Und leider wird heutzutage alles immer totgespielt.

  • Erst mal ein herzliches Dankeschön an "Zwielicht", dass Du mir geholfen hast, diesen thread wiederzufinden!!!


    Ich möchte allen, die Kindern ein Gefühl für Musik vermitteln möchten, die Wiederauflage der alten Polydor-Märchenhörspiele an's Herz legen:


    Jedes Hörspiel besitzt eigens komponierte Musik, u.a. von Norbert Schultze (Komponist von der Oper "Der schwarze Peter). Geräusche werden grundsätzlich durch Musik nachempfunden. Melodramatische Passagen geben einen ersten Vorgeschmack auf die Rezitative in Opern, machen das Ohr sensibel für die Emotionen, die Musik vermittelt. Zusammen mit stimmungsvollen Chorarrangements, extrem motivierten Sprechern (u.a. der jungen Inge Meysel als Geißenmutter "der nation") und dem wunderbar einfühlsamen Erzähler Edurad Marks (spielte u.a. in der Gründgens Verfilmung vom Faust) ergibt sich eine ähnliche Atmosphäre, wie bei einem Theaterbesuch:


    Man fühlt sich beschenkt vom Zusammenwirken so unterschiedlicher Kräfte, die sich da irgendwie zu einem Ensemble zusammengefunden haben und begeistert sind, von dem, was sie da machen und das auch vermitteln können. Großartig! So was Schönes wird heute nicht mehr produziert (Bei "Die Bremer Stadtmusikanten" z.B. ist jedem Tier eine eigene Melodie zugeordnet, die sich schließlich zu einem kleinen Musikstück formt.)


    Die mittlerweile fast sechzig Jahre alten Klassiker sind - leider noch nicht alle - als sogenannte "Hörspielschätze" auf CD erhältlich.(Ich hatte es schon mal im Tritsch, Tratsch erwähnt).


    Wenn man damit den Grundstein gelegt hat, würde ich mit Orff weitermachen. Das musikalische Hausbuch begeistert Kinder auf Grund von Rhythmus, Instrumentierung und tollen Klangbildern(Herr Latour war immer mein renner).


    Von da aus, geht's ab in's Opernhaus zu "Hänsel und Gretel", "Zauberflöte" und "Freischütz".


    LG,


    Knuspi

  • Zitat

    Norbert Schultze (Komponist von der Oper "Der schwarze Peter


    Hallo Knuspi,


    Norbert Schultze war ein sehr vielseitiger Komponist, er schrieb u.a. auch "Lili Marleen" sowie "Bomben auf Engelland" .
    Auf Goebbels Lob bezüglich des letztgenannten Werkes war Schultze besonders stolz.


    LG,
    Michael

  • Hallo Michael,


    ja, ich weiß. Mir sind auch noch so ein paar andere G'scichten zum "Schwarzen Peter", die als Ablöseoper zu den von jüdischer Librettistin verfassten "Königskindern" komponiert worden war, präsent. Übel!


    Aber das ändert nichts an der Qualität der Musik für die Märchenhörspiele, bei denen übrigens auch noch andere Komponisten mitgewirkt haben.


    Ich mein', wo gibt's das heute noch, dass für Märchenhörspiele eigens komponiert und von Orchester eingespielt wird? Mir ist da nix bekannt und ich finde in der Abteilung für die Kinder von heute fast nur noch fantasielosen Schrott im Angebot.


    LG,


    Knuspi

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  • Tach,


    im Rokkokotheater Schwetzingen gibt es am 07. Oktober 2007


    DIE ENTFÜHRUNG AUS
    DEM SERAIL


    Singspiel


    nach


    Wolfgang Amadeus Mozart


    für Kinder ab 5 Jahren


    Taschen-Oper-Companie
    Frankfurt (TOC)


    Ich denke, das wäre vielleicht etwas für little Bleesi... kennt jemand diese Produktion? Mich interessiert z.B. u.a. ob hier mit einem richtigen Orchester gearbeitet wird, oder ob alles nur aus der Konserve kommt...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Was ist eigentlich davon zu halten?


    Augsburger Puppenkiste - Eine kleine Zauberflöte


    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

  • Salü,


    als begeisterter Puppenkistenanhänger war ich von der "kleinen Zauberflöte" eher enttäuscht. So im Vergleich mit den berühmten großen Werken wie Jim Knopf, Urmel, Schlupp usw. kann diese Produktion m. E. nicht mithalten. Dennoch ist es ganz nett gemacht - natürlich stark zusammengekürzt [eben kindgerecht] und musikalisch auf ein für mich nicht erträgliches Mindestmaß reduziert. Die Figuren haben aus ihren jeweiligen Arien sozusagen "Erkennungsmelodien" erhalten, was für Kinder sicherlich nicht verkehrt ist.


    Mein 6jähriger schaut lieber Bergman oder Branagh.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Mein 6jähriger schaut lieber Bergman oder Branagh.


    was ist das?


    (Mein vierjähriger hört gerne den Carnevall der Tiere sowie Peter und der Wolf.)


    Ich selbst habe sehr gerne ab ca. 7 "Der Mond" von Karl Orff geliebt. Sonst die Aufnahmen "Komponisten erzählt für Kinder" von Karhein Böhm (DG), die es ja inzwischen wieder langsam alle billig gibt. Leider sind die Ausschnitte nicht up to date, da fehlt die ganze HIP-Bewegung...


    Ist da Justus Franz besser?

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke

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  • Zitat

    Original von a.b.
    aha! Danke! Was ist geeigneter für kleine Kinder?


    Kommt darauf an, ob sie erzogen oder unerzogen sind.


    :rolleyes:

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli


    Kommt darauf an, ob sie erzogen oder unerzogen sind.


    :rolleyes:


    ?( ?( ?(

    Gruß ab


    ---
    Und ich meine, man kann häufig mehr aus den unerwarteten Fragen eines Kindes lernen als aus Gesprächen mit Männern, die drauflosreden nach Begriffen, die sie geborgt haben, und nach den Vorurteilen ihrer Erziehung.
    J. Locke


  • Hm, da es niemand zu kennen scheint, habe ich mal die Karten besorgt. Die freundliche Telefondame von der Tickethotline buchte also "Die Entführung aus dem Serail" mit ausgesprochenem l... :rolleyes: Ob da nun ein "richtiges" Orchester spielt, wußte sie auch nicht... :wacky: Was für qualifiziertes Personal wieder mal...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Chevalier-Ableger Robert war heute auch in der Oper. Zwar nicht in Papas Heiligtum, aber im nahegelegenen Rokokotheater in Schwetzingen. Da habe ich schon den Aangstschweiß auf der Stirn, wenn nur ein Rabauke mein Wohnzimmer betritt und da bevölkern gleich Massen dieser Sorten das Rokokotheater... :rolleyes: - aber, Gott sei's gedankt: Es steht noch! Zu hören und sehen gab es Mozarts "Verführung im Detail", kindgerecht präpariert als Singspiel nach Mozart mit dem genialen und etwas unverfänglicherem Titel


    Die Entführung aus dem Serail
    Singspiel
    nach Wolfgang Amadeus Mozart
    Für Kinder ab 5 Jahren


    Dargeboten wurde eine rund 75minütige Zusammenfassung des bekannten Singspiels aus dem türkischen Metier. Das Buch und Bühnenbild stammte von Christoph Ullrich, der auch am Klavier zugange war. Die Inszenierung war schlicht und zweckmäßig: Ein HIP-Zelt, ein Palast in der Ferne, eine Platikpalme, ein Klavier und ein an- und abschaltbarer Sternenhimmel. Die Sänger und Sängerinnen waren wirklich herausragend, was gar nicht zu erwarten war. Besonders aufgefallen sind Katia Plaschka als Blonde nebst Patrick Simper als Osmin, der die Kinderschaar mit seiner tolpatischen Art stets zum Lachen brachte. Nicht nur die - auch der an Alter überdurchschnittliche Mittdreißiger lag oftmals am Boden vor Lachen und Rührung. Auch die Rollen von Bassa Selim [Ulrich Cyran], Pedrillo [Thomas Burger] und Belmonte [Christian Dietz] waren sehr, sehr gut besetzt. Einzig die liebe Constanze [Smaida Platais] war ihrer Rolle trotz der hübschen Stimme m. E. nicht gewachsen - so wurde die Martern-Arie auch lieber nur angedeutet... :D



    Patrick Simper als Osmin


    Bei Osmins Triumpf-Arie mußte ich auch unfreiwillig an Muckenstruntz' & Bamschabl's Version denken...


    Insgesamt fand ich die Aktion sehr hübsch und angenehm; es war kurzweilig trotz des bekannten Sujets und die künstlerische Darbietung war wirklich professionell. Was für tolle Stimmen! Allerdings halte ich diese Performance für Kinder ab 5 Jahren doch etwas gewagt - die Zusammenhänge waren nicht wirklich kindgerecht bereitet, manche Ensembles [so schön sie in natura auch sind] waren für die Kids einfach viel zu lange. Es wurde z.B. das gesamte Finale I gegeben...


    Ganz nett fand ich es, dass die Kinder teilweise auch mit in die Vorstellung integriert wurden - so wurde das Türken-Schlagzeug regelmässig von einem Schläger... äh - Kindertrupp nicht ganz im Takt geschlagen und auch Osmins Wache wurde aus dem Publikum rekrutiert. Vermutlich aber war dies personell vorher abgesprochen. Auch die Klavierfassung übrigens hat mir sehr gefallen - da hatte mal jemand eine Ahnung! :yes:


    Insgesamt war dies ein lustiger Nachmittag und musikalisch durchaus ein Genuß - it's wieder Ohrwurmtime beim Papa... :wacky:


    Danach bot der sonnige Tag noch Gelegenheit für einen Spaziergang durch den zur Zeit sehr schön herbstlich hergerichteten Schloßpark mit obligatem Besuch bei der Moschee, die durchaus auch als Bühne hätte fungieren können.


    Kleiner Kritikpunkt: Für die Kiddys hätten durchaus ein paar Sitzkissen zur Erhöhung der Sitzposition dasein können - damit sie nicht nur auf Rücken von kleiderschrankartigen Wesen starren müssen.


    Natürlich mußte zum Abschluß noch ein Naturtrübes und eine Limo her... :D - achja: und einen Feuerwehrmann haben wir auch gesehen.




    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

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