Die liebsten Requien der Taminos

  • Hallo


    Wir hören zahlreich verschiedene Requiems, die Selektion auf bescheidene fünf fällt sehr schwer;


    Tomas Luis de Victoria: Missa pro defunctis a 6
    Cristobal de Morales: Officium & Missa pro defunctis
    Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem
    Jan Dismas Zelenka: Requiem
    Johann Sebastian Bach: Trauer-Ode BWV 198


    Herzliche Grüsse


    romeo&julia

  • Hallo,


    es wurden ja schon viele Requien genannt, von denen mir auch einige sehr gut gefallen. Das Mozart'sche und Verdi'sche Requiem habe ich übrigens dieses Jahr mitgesungen.


    Aber einige Requien wurden bisher noch gar nicht gennant, da möchte ich Abhilfe schaffen:


    Nils Lindberg
    Ein eher ungewöhnliches Werk, sehr jazzig angehaucht aber doch klassisch besetzt mit Chor, Solisten und Orchester.


    Frederick Delius


    Gyoegy Ligeti
    Zugegeben, sehr gewöhnungsbedürftig, sehr modern. Aber auf jeden Fall beeindruckend. Übrigens wurde es auch in einem Soundtrack verwendet: "2001 - Odysse im Weltraum".


    Herbert Howells
    Dick aufgetragene Chorsinfonik nach englischer Tradition ala Vaughan-Williams oder Holst.


    Zbigniew Preisner
    Eine sehr zerbrechlich wirkende Musik, ich mag sie sehr.


    Karl Jenkins
    Ebenfalls eher ungewöhnlich. Der Komponist, eher bekannt für sein "Adiamus" hat hier ein sehr kraftvolles Werk geschaffen. Viele Instrumente sind gesampelt (wohl aus Gründen der Einfachheit), aber auch einige sehr dezente elektronischen Effekte sind eingebaut. Das "Dies Irae" kann man übrigens aktuell in der Axe-Werbung erlauschen.



    Grüße, der Thomas.

  • o.k. fünf Stücke, aber die Kommentare kommen später, jedenfalls nicht mehr heute zu dieser Uhrzeit


    1. W. A. Mozart
    2. Maurice Durufle
    3. Johannes Brahms
    4. Sven David Sandström Requiem: "De ur alla minnen fallna"
    (in etwa: für die, die für alle Erinnerung verloren sind) nach Texten von
    Tobias Berggren
    5. Bernd Alois Zimmermann: Requiem für einen jungen Dichter

  • Danke, Pius,


    Da habe ich tatsächlich einige Reqien übersehen. :O :O :O


    1. Mozart
    2. Kraus + Salieri
    4. Gossec
    5. Eybler


    Eybler nach zaudern, denn eigentlich finde ich Cherubini doch nicht sooo schlecht.


    Wenn es Minuspunkte zu vergeben gibt, bekommt Verdis Requiem sie. :yes: :yes:


    LG, Paul

  • Ist denn Trauerode ein Requiem? Das ist doch eher eine Kantate, oder? Wo sind die Grenzen (formal und inhaltlich)?

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Hallo Masetto,


    worauf beziehst Du Dich? Auf Kraus Begräbniskantate? Das ist in der Tat kein "echtes" Requiem! Ich hatte mich aber seinerzeit mit dem werten Requien-Vorsteher Pius darauf geeinigt, dass es hier gelten darf. So gesehen dürfte nichtmal Brahms Requiem hier genannt werden, denn es verwendet nicht den streng liturgischen Text. Ich denke, hier im Thread dürfen alle Werke genannt werden, die einem oder mehreren Toten huldigen.


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Nur wundere ich mich, daß offenbar keiner das Requiem in C-Moll und in D-Moll von Cherubini kennt.


    Hallo Paul, leider existiert von diesen beiden wirklich grossartigen Werken KEINE
    Einspielung, die wirklich Referenzcharakter hätte; die Aufnahme des cmoll-Werkes unter Muti ist vom Chor und der Orchesterleistung indiskutabel; Markevich mit dmoll erfasst zwar die Strenge der Kompositon hervorragend, kann jedoch nicht gegen ein mittelmässiges Orchester und einen stimmschwachen Männerchor ankommen.
    Hier sind Interpreten vom Schlage eines Gardiner und Herreweghe incl. ihrer hervorragenden Enasembles gefordert, denen ich zutraue, diese Werke endlich einmal so zu interpretieren, wie der Komponist es wünschte: Streng und würdig.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB,


    Ich ich finde diese Werke, trotz Muti, bereits imponierend. Und das ist ja eine ziemlich "romantische" Interpretation.
    Wie schön werden sie nicht klingen, wenn tatsächlich Gardiner oder Herreweghe sich darum bemüht.


    LG, Paul

  • Hallo!


    Nun ein kleiner Zwischenstand, nachdem sich 23 Forianer beteiligt haben:


    1. MOZART (15 Stimmen)


    2. Brahms (14)


    3. Verdi (8 )


    4. Fauré (7)


    5. Berlioz, Britten, Duruflé (je 5)


    8. Gossec (4)


    9. Eybler, Kraus, Schütz (je 3)



    Ich habe mich seit der Threaderöffnung mit einigen mir neuen Requien beschäftigt. Von denen würde am ehesten Eyblers Werk in meine Top 5 kommen. Aber welches dafür weglassen? Ich weiß nicht.


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Schwierig, nur 5 zu nennen. Meine Favoriten liegen nahe beieinander und die (der Thread-Disziplin gehorchend nicht genannten) Plätze 6 bis 10 sind nur marginal davon entfernt.


    1. Durufle
    2. Faure
    3. Mozart
    4. Britten
    5. Brahms

  • Ich weiß nicht, ob ich es übersehen habe, aber der Komponist meines Lieblingsrequiems wurde hier noch gar nicht genannt:


    Ildebrando Pizzetti.


    Wer es nicht kennt, dem sei es wärmstens empfohlen. An zweiter Stelle würde bei mir Mozart kommen, über den Rest der Reihe bin ich mir nicht sicher. Verdis Requiem mag ich nicht besonders, einige Stellen sind mir einfach zu grob und andere etwas zu opernhaft.

  • Oder vielleicht gerade im"Jahr danach".


    Ganz besonders das Posaunensolo im Tuba mirum ;(
    Oder das Hostias.


    Andere Requien (oder Requiem-Vertonung, wie ich hier schon gelesen habe) mag ich auch, aber keines kommt nahe genug ran, dass ich es hier gemeinsam mit Mozart nennen wollte.


    Am ehesten kommt für mich das "Lied von der Erde" heran, wenn natürlich nicht in liturgischem Sinne, aber in seiner Transzendenz. Oder der letzte Satz von Mahler IX - das ist für mich der Inbegriff von Elysium.



    Liebe Grüße,

    leporellina


    Musik machen ist ein erotischer Akt, weil es mit Wollen, mit Leidenschaft zu tun hat. Daniel Barenboim

  • Meine Rangfolge bei den Requien sieht in etwa so aus:


    1. Brahms


    2. Verdi


    3. Mozart


    4. Schütz, Musikalische Exequien


    5. Faure



    Stücke, die ich nicht selten höre.


    Mit besten Grüßen


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • hier meine traurigen lieblinge:


    mozart


    pierre de la rue


    preisner


    gossec


    m. haydn


    lg
    d.

    Es gibt kaum etwas Schöneres, als dem Schweigen eines Dummkopfes zuzuhören

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Wer könnte denn bessere Requien schreiben als die Russen


    Im russisch-orthodoxen Ritus sowie bei den Ostkirchen überhaupt, ist die Requiem-Sequenz KEIN Bestandteil der Liturgie, weshalb, von Schnittkes bereits erwähntem Werk und den "Requiem Canticles" von Strawinski, das katholisch intendiert ist,einmal abgesehen, man selbst bei intensver Suche wohl kaum fündig werden dürfte ! :D


    Ebensowenig werden sich "Marienvespern" protestantischer Komponisten
    bzw. Luthervertonungen katholischer Komponisten auffinden lassen.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Die russische Trauerliturgie ist nicht mit der Requiemsequenz identisch, die von dir gelisteten Werke sind überwiegend sogenannte Panikhida.


    Aber Borodin hat z.b., was nur wenige wissen, ein "richtiges" lateinisches Requiem komponiert. Die Werke von Kabalewski und Denisow stehen in keinerlei liturgischem Kontext. Wenn jedoch der Begriff "Requiem" ganz einfach mit Trauermusik wiedergegeben wird, dann liesse sich sicher noch einiges finden. Ich bin in der Hinsicht doch eher für klare Definitionen.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Schön zu sehen, dass den Rutter doch auch einige kennen!


    Bei mir sieht es so aus:


    1. Mozart
    2. Rutter
    3. Verdi
    4. Brahms
    5. Fauré


    (hehe, an sechster Stelle mein eigenes!)


  • Hallo c.m.d.!


    Wie konnte sich denn Rutter in diese Riege einschleichen? Ich gebe zu, das Requiem bislang nicht zu kennen. Doch z.B. seine Mass of the children macht mir den Garaus. Ist das Requiem so viel besser als sein sonstiges Schaffen?


    Gruß
    B.

  • Hallo BBB,

    Zitat

    Original von BigBerlinBear
    Hallo Paul, leider existiert von diesen beiden wirklich grossartigen Werken KEINE
    Einspielung, die wirklich Referenzcharakter hätte


    was hältst du denn von der Toscanini-Einspielung des c-moll-Requiem? Die finde ich insgesamt besser als die Muti-Interpretation.


    Viele Grüße


    :hello:

  • Zitat

    was hältst du denn von der Toscanini-Einspielung des c-moll-Requiem?


    Diese ist mir, wie vieles was Toscanini dirigierte, emotional zu aufgeheizt.
    Toscanini scheint hier Cherubini mit Verdi zu verwechseln, die explizit polyphonen Strukturen des Werkes bleiben dadurch "auf der Strecke", und das ist eben nicht nur der Aufnahmequlität geschuldet.

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

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