Lang Lang - Strohfeuer oder Dauerbrenner

  • Gestern angekündigt, heute versuch ich's denn mal:


    Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Hm, jetzt hab ich auf der DG-Site ausführlich in seine neue CD reingehört.



    Da gibt es dieses kurze, viersätzige "Klavierkonzert vom Gelben Fluß" (yellow river concerto) mit dem China Philharmonic Orchestra und von Lang Lang arrangierte "Volksweisen" ("Dragon Songs") oder wie man das nennen mag.


    Da fängt es schon an - gar so einfach ist das Repertoire der CD nicht zu charakterisieren. Es gibt de facto folgendes auf der CD: Das erwähnte "Yellow River Concerto", ein Verschnitt und Arrangement einer dieser typischen Durchhaltekantaten aus der Zeit der japanischen Besatzung von Xian Yinghai; für die Klavierkonzertfassung, die von Maos Frau Jiang Qing in Auftrag gegeben wurde, haben insgesamt mindestens 4 Arrangeure und Komponisten ihre Finger im Spiel: Nicht nur musste der Sieg Maos, den der Ursprungskomponist Xian Yinghai nicht mehr erlebt hatte, durch den Einbau der "Internationale" und der Mao-Hymne "Der Osten ist rot" (resp "Dongfanghong") gebührend gefeiert werden, auch wurde die wohl eher unförmige Kantate konzentriert, eingedampft und mit einem hochvirtuosen Klavierpart geschmückt - der Chor fiel dabei hinaus. Klingt alles nach Hurra-Hurra-Propaganda, ist es auch. Dennoch oder justament deswegen ein in China wahnsinnig populäres Stück, das wenig Tiefgang hat. Wer aber Adinsells "Warsaw Concerto" z.B. von Zeit zu Zeit mit Genuss hört, der hat an dem ebenso hymnischen wie tastendonnernden Werk sicher auch von Zeit zu Zeit seine Freude. Die Einspielung ist übrigens sowohl orchestral als auch pianistisch wesentlich besser als die einzige hierzulande erhältliche Konkurrenzaufnahme bei dem Label Marco Polo unter Leitung von Adrian Leaper.


    Dann gibt es die Klaviersolostücke resp. die Stücke, bei denen das Klavier in Dialog mit einem traditionellen chinesischen Instrument tritt: einmal der "pipa" (einer Art Laute), einmal der "guanzi" (einem Blasinstrument) und der "guzheng" (einer Art Zitter). Diese Stücke sind nicht alle traditionell und von Lang Lang arrangiert, es handelt sich vielmehr um verschiedene Stil- und Spielarten chinesischer Klaviermusik (ein lesenswerter Beitrag von Karsten Gundermann "Das Klavier in der chinesischen Musik" ist im Beiheft abgedruckt). Zum einen gibt es die einfachen Arrangements traditioneller Weisen, meist relativ schmucklos. Dann gibt es Originalkompositionen für Klavier, wie He Lutings "Hirtenflöte", sozusagen das "Urmodell" des chinesischen Klavierstücks. Weiterhin gibt es Arrangements für Klavier solo aus größeren Ballett- oder Filmmusikwerken, wie etwa aus Du Mingxins "Seejungfrau"-Ballett.


    Kurzum: ein bunter Rundumschlag durch die Musik, die man in China für Klavier schrieb oder geschrieben hat. Nicht alles ist vom Repertoire her absolut hochwertig, man findet auch viel reinvirtuoses Gedonner und - mit dem Instrumen einhergehend - westlichen Einfluss, aber auch das gehört inzwischen ja zur chinesischen Kultur untrennbar dazu.


    Ich hoffe, alle Fragen beantwortet zu haben ;)


    Liebe Grüße,


    C.

    Die wirkliche Basis eines schöpferischen Werks ist Experimentieren - kühnes Experimentieren! (Edgar Varèse)

  • Was treibt denn eigentlich Universal gemeinsam mit der Springer-Presse unter einer Decke? Das würde mich mal interessieren. Erst rief im Anschluß an eine "Wetten daß"-Sendung die Bild-"Zeitung" Lang Lang als den erfolgreichsten oder besten oder ich weiß nicht was Pianisten aus und nun titelt heute Springers "Welt am Sonntag" wieder mit Lang Lang als "erfolgreichsten Pianisten". Man könnte glatt meinen, der junge Herr hätte schon mehr Platten als Rubinstein und Horowitz zusammen verkauft....


  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Man könnte glatt meinen, der junge Herr hätte schon mehr Platten als Rubinstein und Horowitz zusammen verkauft....


    ...oder dass er die interpretatorische Qualität eines Gulda, Kempff etc. erreicht :hahahaha:
    Langsam nervt mich das ganze Getue um ihn auch ziemlich :motz:

    Viva la libertà!

  • Der Rummel um seine Person nervt mich auch.
    Freue mich ihn nächste Woche l i v e
    hören zu dürfen.
    Rachmaninow 3.Klavierkonzert.
    Berlin Phhilharmonie Berliner Philharmoniker.
    Zubin Mehta.
    Ick freue mir r i e s i g.
    Berliner in München.
    :pfeif: =) =)

    mucaxel

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  • Zitat

    Original von Davidsch
    .... Unter anderem besitze ich auch eine von Horowitz, die mir absolut nicht zusagt...


    Darf man erfahren, welche das ist?


    Horowitz - Szell (perfekt!)
    Horowitz - Toscaninni (naja)
    Horowitz - Steinberg (fast nur rauschen zu hören)

  • Ich habe im Bekanntenkreis schon gehört, dass einige Lang-Lang mit Friedrich Gulda vergleichen....
    Auf gewisse Weise haben sie da schon recht.


    Gulda war mit ca. 22 - 24 technisch Perfekt. Aber die bekannten Gulda CD's sind alle aus dem Alter.


    Etwa das dürfte auch für Lang-Lang zutreffen nehme ich an. Seine Technik kann ich nicht bezweifeln, er einen grandiosen Anschlag und eine wirklich nicht zu kritisierende Technik.
    Vielleicht hören wir in 20 - 30 Jahren Stücke von ihm, die wir mit denen Guldas vergleichen können.

    Künstliche Intelligenz ist etwas für Menschen, die keine eigene haben.

  • Jetzt ist ist er gerade sogar schon beim Kerner :kotz:
    Und er ist scheinbar immer noch der weltbeste Pianist wo gibt :no:
    Langsam wirds mir echt zu bunt :motz: :angry: X(
    Und das blabla, das er von sich gibt... passend zu Kerner :hahahaha:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Hey Stefan.


    Habe diese "Sternstunde" der Musik gestern auch gesehen. Die Mozart-Interpretation war IMO mittelprächtig bis bescheiden.


    Einstweilen kam es mir so vor, als ob Lang Lang recht gelangweilt den Mozart runter genudelt hat. An ein zwei Stellen ein bisschen hervorgestochene Akzentuierung um den heiteren Aspekt zu betonen - das wars. Klang wie eine Serienprdouktion aus einer Disney-Musikwalze. :stumm:


    Dazu auf gleichem Niveau die sprachlichen Ergüsse unseres Baptisten - zum Glück habe ich rechtzeitig umgestellt und bin so der drohenden Apokalypse in Form eines intelligenzresistenten Möchtegerntrompeters und seine brav biederen Frau entgangen.
    Uaaah, das wäre gruselig geworden.
    Mit Sicherheit noch gruseliger als die Kuscheleinheiten Kerners mit der 70jährigen Ursula Andres oder wie die hieß....


    Alles in allem - ein Jahresrückblick wie ihn nur Konsorten wie Kaisers und Tengelmann sopnsoren können. Wir bringen Leid (Familienangehörige der Opfer Bad Reichenhaller Unfalls) und Freud (Mross und Hertel :kotz: ) zusammen - denn wir wissen wiedas Leben so läuft.....


    Mit leichter Übelkeit erfüllte herzliche Grüße
    Wulf.

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  • Er war neulich mal im Wiener Konzerthaus. Aber als ich dann die Kartenpreise sah (warum höher als für die besten Klavierstars?), ärgerte ich mich ein wenig und hätte mir dann sowieso nicht vorstellen können, mich zwischen lauter Menschen zu setzten, die "Lang-Lang-Fans" sind.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Er war neulich mal im Wiener Konzerthaus. Aber als ich dann die Kartenpreise sah (warum höher als für die besten Klavierstars?), ärgerte ich mich ein wenig und hätte mir dann sowieso nicht vorstellen können, mich zwischen lauter Menschen zu setzten, die "Lang-Lang-Fans" sind.


    Ganz einfach: er ist ja der Beste wo gibt, daher auch der Teuerste und seit heute auch noch weltweiter Repräsentant von Audi...


    @ Wulf: :yes:
    Nur hast Du den Kotzie nach Mross vergessen; ganz exakt muss es heißen:


    Zitat

    Wir bringen Leid (Familienangehörige der Opfer Bad Reichenhaller Unfalls) und Leid (Mross :kotz: und Hertel :kotz: ) zusammen - denn wir wissen wiedas Leben so läuft.....


    :D
    Weißt Du noch, wie die ihn damals in Switch veräppelt haben? :hahahaha: Das war genial :pfeif:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Er war neulich mal im Wiener Konzerthaus. Aber als ich dann die Kartenpreise sah (warum höher als für die besten Klavierstars?), ärgerte ich mich ein wenig und hätte mir dann sowieso nicht vorstellen können, mich zwischen lauter Menschen zu setzten, die "Lang-Lang-Fans" sind.


    Warum ärgern ? Er erreicht halt ein Publikum weit über die eingefleischten Konzertgänger hinaus, die diese Preise gerne zahlen. Wenn man kein Bedürfnis hat, dort zu erscheinen, umso besser. Freuen wir uns lieber, dass die anderen Karten noch etwas billiger sind. ;)


    Gruß
    Sascha

  • Hallo,


    gestern war der Knabe bei Beckmann mit den Stubbes. Er hat aus seiner China-CD
    und zum Ausklang Jingle Bells gespielt.


    LL kam IMO sehr oberflächlich im Interview rüber; wie eine Maschine, in die man
    kurz vor Beginn der Sendung einen Euro reingeschmissen hat. Er wirkt so unecht.
    Beckmann's Einschleimerei war ihm aber auch sehr unangenehm, was man ihm
    entgegenhalten sollte.


    Ich wünschte mir, dass er mal das WTK 1 einspielt und zeigt, dass er mehr als eine
    ,zugegeben, atemberaubende Technik besitzt. Vielleicht braucht er mal ein wenig Ruhe
    um etwas wirlich Großes zu schaffen.

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Die Meinungen über seine letzte CD gehen jedenfalls auch auseinander: In den Piano News war eine sehr wohlwollende Rezension zu lesen. Irgendwie habe ich aber wenig Lust mir diese CD zu kaufen. Lang Lang spielt ohne jeden Zweifel "schön", damit meine ich "klangschön"- für mein Empfinden sind die Tempi aber oft zu langsam: Chopins Sonate No. 3 ist ihm regelrecht zerbröselt. Nach dieser CD hab ich zumindest im Augenblick wenig Lust eine weitere CD von Lang Lang zu kaufen.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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  • Bis jetzt war ich auch skeptisch, aber das 2. Bartok-Klavierkonzert mit Boulez und den Wiener Philharmonikern war einfach grossartig.

    "Play, man, play!" (M. Davis)
    "We play energy!" (J. Coltrane)

  • Habe beim Stöbern (Vorbereiten macht grad keinen Spaß mehr :angel: ) einen lange Lang Lang Altikel aus del Zeit gefunden :D


    "Ach, die Gefühle!
    Der chinesische Wunderpianist Lang Lang hat eine neue CD vorgelegt und tourt durch Deutschland. Verzweifelt versucht er, nicht nur brillant, sondern auch geistreich zu spielen. Von Claus Spahn


    Die Lieblingsanekdote des Pianisten Lang Lang geht so: Als er zwei Jahre alt war, habe er im chinesischen Fernsehen die Zeichentrickfiguren Tom & Jerry gesehen, die auf dem Klavier die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt spielten. Dies sei der erste Kontakt mit westlicher klassischer Musik gewesen, an den er sich erinnern könne – eine Art musikalisches Urerlebnis. In seinem neuen Soloprogramm (mit dem er seit dem letzten Wochenende auf Tournee ist) spielt Lang Lang nun die Liszt-Rhapsodie selbst. Er gibt sie als Rausschmeißer vor den Zugaben, und man hat in seiner Version die Zeichentrickfiguren genau vor Augen: wie die Maus Jerry im rasanten Schlussteil als Strich hin und her flitzt und skurril auf der Klaviatur tanzt, wie Kater Tom plötzlich Knoten in den Fingern hat und die Tasten sich selbstständig machen. Einmal schaut Lang Lang mit schreckensgeweiteten Kater-Tom-Augen auf seine Hände, als fürchte er, was seine übermütigen Jerry-Finger wohl als Nächstes anstellen. Das ist die beste Pointe des Abends, weil der Klavierstar zwar die Virtuosennummer abliefert, die jeder von ihm erwartet, sie aber gleichzeitig ins Selbstparodistische kippen lässt.
    Lang Lang setzt seine technische Brillanz nicht respektheischend ein, sondern er präsentiert sie als Witz, als schräge Laune, als etwas, das, auf die Spitze getrieben, zum Lachen reizt. Es scheint, als beginne das ehemalige chinesische Klavierwunderkind, das inzwischen 23 Jahre alt ist, seinen Virtuosenstolz zu ironisieren. Lang Lang gibt zwar noch die Rolle des allseits bewunderten Fingerartisten – und reißt damit die Zuhörer beim Tourneeauftakt in Hannover selbstverständlich von den Sitzen –, aber sie genügt ihm nicht mehr. Er will beweisen, dass er auch ein geistreicher Musiker ist.
    Deshalb hat er ins Zentrum seines neuen Programms (und seiner neuen CD) die Kinderszenen von Robert Schumann gerückt. Sie sind für die Hände leicht, aber gehören gedanklich zum Anspruchsvollsten, das man sich vornehmen kann. Schumann hat sie bewusst gegen den Konzertsaal als Zirkuskuppel komponiert – verschwiegene, traumschöne, hoch empfindliche Miniaturen. »Du wirst dich daran erfreuen«, schreibt er in einem Brief an Clara Wieck, »musst dich aber als Virtuosin vergessen.« Die Kinderszenen handeln von imaginierter Kindlichkeit. Stücktitel wie Von fremden Ländern und Meeren oder Am Kamin sind nicht anekdotisch gemeint, sondern stehen für Ideen aus der romantischen Welt des nicht mehr Sagbaren. Sie sind »Rückspiegelungen eines Älteren für Ältere« (Schumann). Und für den Interpreten gilt Alfred Brendels Diktum: Wer sich an die Kinderszenen wagt, muss ein erwachsener Künstler sein.
    An diesem Anspruch scheitert Lang Lang kläglich. Er führt die Stücke als Spielzeug vor, reitet den Ritter vom Steckenpferd im Konzert wie ein aggressives Kleinkind zugrunde, staunt schmachtend die berühmte Träumerei an und lässt den Haschemann als blechernes Geschwindigkeitsmonster abschnurren. Lang Lang stürzt sich in die Verausgabung der Gefühle, wo Konzentration und lyrischer Feinsinn geboten sind. Er sucht von Satz zu Satz nach effektvollen Kontrasten, wo Schumann den übergeordneten Zusammenhang im Kopf hatte und den Zyklus gleichsam als Thema mit Variationen komponierte. Die ergreifende Schlussansprache Der Dichter spricht, in der der Komponist das Poetische gleichsam zu sich selbst kommen lässt, zerfällt unter seinen Händen in geraunte Akkorde und zusammenhanglos versonnene Tonfolgen.
    Ach, die Gefühle. Lang Lang versucht sie auch bei Mozart und Chopin in jeder Phrase inbrünstig hervorzukehren. Mit der unbedingten Bereitschaft, sein Herz auf den Tisch des Hauses zu legen, lässt er sich von ihnen treiben wie eine Nussschale auf hoher See. Und jede Nuance findet ihren Ausdruck in einer Pose: Wenn es ernst und pathetisch wird, geht er ins Hohlkreuz und legt das Kinn auf die Brust, die zarten Kantilenen leitet er mit einem Augenaufschlag zur Saaldecke ein.
    Nur: So aufregend klingt sein Mozart gar nicht. Glatt und fast ein bisschen seifig gibt er die C-Dur-Sonate KV 330 – mit Ausnahme des ruhig und kantabel ausgespielten langsamen Satzes. Lang Langs Mozart flutscht. Und das c-moll- Klavierkonzert, das er vergangene Woche mit dem Deutschen Symphonieorchester unter Kent Nagano in der Berliner Philharmonie spielte, geriet ihm zu einer Sammlung überpointiert gedrechselter Einzelstellen, manieriert und am Geist des Stücks schwer vorbei: Wenig war da zu hören von der Seelendüsternis und den schwankenden Stimmungen, die Mozart in diesem Konzert zu erkennen gibt. Lang Lang überstrahlt alles mit seinem Sonnengemüt. Immerzu will er die Zuhörer vom Reichtum seiner Ausdrucksmöglichkeiten überzeugen. Noch die unscheinbarste Begleitfigur spielt er mit der Geste: Hört her, hier ist meine Stimme zwar gar nicht wichtig, aber ich kann sie mit viel Gefühl phrasieren. Lang Lang will nicht nur ein Virtuose der Tasten, sondern auch der Empfindungen sein. Aber er vergisst, dass musikalischer Ausdruck nicht wie ein Tom-&-Jerry-Comic funktioniert."


    Claus Spahn = :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Nun lässt er auch Beethoven nicht ungeschoren.
    Gemeinsam mit dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach nahm er Beethovens Klavierkonzert Nr 1 und 4 für Deutsche Grammophon auf.



    Die Aufnahme ist noch nicht erhältlich


    mfg
    aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auf Amazon gibt es ein Video zur Aufnahme des 4. kk. (das Gerede hab ich mal übersprungen). Einerseits sehr wuchtig und intensiv, andererseits frage ich mich ob dieser Effekt auch beim 4. und 5. mal hören da ist...



    DAS Cover stößt mich ab. Das ist wie Karajan in seinen schlimmsten Zeiten (ca. 1965-1989). :D

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Hallo Alfred,


    Das scheint zumindest vom Orchester her gute Kost zu sein!
    Eschenbach hat mich in Vergangenheit mehrfach auf CD oder im Konzert positiv überrascht!


    Zu Lang Lang:
    Ich habe ihn einmal mit Chopins 1.KK im HCC Hannover gesehen.
    Es war nicht grad der brüller (lag aber auch an der grässlichen Akkustk im 3000-Menschen-Saal). Die Kartenpreise waren einigermaßen Erträgich - es gab sogar Schülerrabatt!


    Faktum est: Er ist jung und beeindruckt unerfahrene Hörer/Seher durch seine unkontrollierten, übertriebenen Gesten und Mimiken am Klavier - Mein halber (klassisch uninteressierter) Musikkurs flog auf ihn bei einer Aufnahme von Götz Alsmans "Großer Nachtmusik" ab! - Auf jedenfall sind "Shootingstars" wie Lang Lang ein großer Werbefaktor für klassische Musik - Es müssen ja nicht immer die alten, schweren Brocken sein, die das Sprungbrett in die Klassikwelt darstellen. In Fern-Ost ist Lang-Lang schon zum Pop-Star avanciert und begeistert dort Tausende (auch junge Menschen).


    Über die bevorstehende Vergewaltigung von Beethoven reden wir aber später noch einmal... :D


    Viele Grüße,


    Raphael

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  • Zitat

    Original von georgius1988
    DAS Cover stößt mich ab. Das ist wie Karajan in seinen schlimmsten Zeiten (ca. 1965-1989). :D


    Also liegts nicht an den beiden Opfern, sondern am Bösen Hobbyphotographen, der bei der Deutschen Grammphon seit Mitte der 60er Jahre sein Unwesen treibt :D

    Viva la libertà!

  • Zitat

    Original von Alfred_Schmidt
    Nun lässt er auch Beethoven nicht ungeschoren.
    Gemeinsam mit dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach nahm er Beethovens Klavierkonzert Nr 1 und 4 für Deutsche Grammophon auf.


    Da kann man sich mal wieder nur über die Repertoirepolitik der DG wundern :DGerade ist ja gerade beim lgeichen Label die erste CD von Pletnevs Beethoven erschienen. Nachdem was ich bisher von Lang Lang kenne (Chopin, Mozart und Schumann) würde ich im Augenblick Pletnev bei weitem vorziehen.



    @ Raphaell


    Zitat

    Ich habe ihn einmal mit Chopins 1.KK im HCC Hannover gesehen.
    Es war nicht grad der brüller (lag aber auch an der grässlichen Akkustk im 3000-Menschen-Saal).


    Das liegt sicher nicht nicht nur an der Akustik :DHöre Dir mal Lang Lang mit der h-moll-Sonate Chopins an. Der Eindruck dürfte ähnlich sein.


    Herzliche Grüße,:hello::hello:



    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Liebe Taminos,


    hat schon jemand von Euch Lang Lang´s Beethoven gehört? Siegfried, ich glaube Du hast die CD glaube ich?


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo
    Ich habe Lang Lang mal in einer Probe mit einem Chopin Klavierkonzert miterleben können. Dort wurde sehr deutlich, dass seine Grimassen wirklich Theater sind. Da ist jedes Stirnrunzeln einstudiert. Das merkt man speziell, wenn eine Stelle nochmals geprobt wird und die Grimassen haargenau gleich sind. HIer gehts um Show und nicht um echte Musikalität. Dies hat eh nur den Eindruck bestätigt, den ich nach dem ersten Auftritt, den ich im Fernsehen sah, hatte. Seine Beweglichkeit des Gesichtes ist weitaus grösser als seine musikalische Empfindlichkeit.
    Da gibt es zur Zeit wirklich interessantere Pianisten.


    Gruss :hello:


    Syrinx

  • Hallo Syrinx,


    Zitat

    Original von Syrinx
    Da ist jedes Stirnrunzeln einstudiert. Das merkt man speziell, wenn eine Stelle nochmals geprobt wird und die Grimassen haargenau gleich sind. HIer gehts um Show und nicht um echte Musikalität.


    ich habe mal ganz seriös recherchiert: Als Lang Lang mit zwei Jahren Tom und Jerry im Fernsehen sah, spielte Tom die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 cis-Moll von Franz Liszt auf dem Klavier. Das war angeblich für Ihn der Auslöser, mit dem Klavierspiel zu beginnen.


    Mir ist es nun gelungen, diese Aufnahme aufzutreiben und siehe da: Das Vorbild ist klar erkennbar. Urteile selbst. :D


    "http://www.youtube.com/watch?v=b8z5JON-fOc"


    :hello:
    Sascha


    PS: Die Ähnlichkeit ist wirklich schockierend frappierend. :wacky:

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  • Sagitt meint:


    Lang Lang hat hier gar keine guten Karten. Ich verstecke mich einstweilen mal hinter Christoph Eschenbach, der ja als Pianist anfing und 1965 den Clara Haskil Preis gewonnen hat. Eschenbach schwärmt von Lang Lang, ist sein Mentor seit 1999 und bescheinigt tiefe Muskalität. Wer bin ich, dass ich es so viel besser weiss als Christoph Eschenbach ?


    Wenn unvoreingenommen den Beethoven der beiden höre ( das vierte ist offensichtlich ein Favorit-Stück von Eschenbach- es gab mal ein grossartiges Musizieren mit der Grimaud) höre ich einen kraftvollem Beethoven, sehr impulsiv.Es geht nichts unter,Lang Lang bewältigt technisch die Stücke natürlich ohne Probleme.Die Gundidee einer scharfen Kontrastierung im zweiten Satz des vierten Konzertes finde ich sehr gelungen. Fazit: ich kenne Versionen, die mir mehr liegen ( Brendel,Levine),aber es ist eine hörenswerte Variante.

  • Hi , Forianer!


    IMO kommt lang lang nicht im entferntesten an den beethoven von brendel ran.
    Ja, technisch perfekt, aber sonst langweile ich mich bei seinen konzerten und aufnahmen :no:


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • Wenn ich Beethoven e r l e b e n und nicht erleiden will, höre ich Schnabel, Hansen, Gieseking..
    Pletnev spielt einen interessant zu hörenden Beethoven, sehr eigenwillig, vor allem weiß er, was er spielt und braucht keine Show.


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Hallo Caesar73,


    gerade habe ich mich drangesetzt und die Gulda-Aufnahme mit der Lang-Lang-Aufnahme verglichen. Erwarte von mir bitte keine genauen Erläuterungen - ich weiß schon, warum ich mich mit solchen Sachen normalerweise zurückhalte. Ich versuche einfach, meine Eindrücke zu schildern, ja?


    Im direkten Vergleich zeigt Gulda sehr viel mehr Klangfarben, der erste Satz des 4. KK ist bei beiden gleich lang (19.10), die beiden anderen Sätze nimmt Lang Lang schneller, beim 2. Satz immerhin 20 Sekunden... Trotzdem kommt mir Lang Lang nie gehetzt vor. Die fehlenden Klangfarben fallen mir aber nur bei vergleichendem Hören auf, ansonsten höre ich mir die lang Lang-Aufnahme gerne an. Sie hat einen Fluß, den andere vermutlich auf fehlende Musikalität schieben werden - mir gefällt's!


    :hello:Jürgen

    Ich brauche keine Millionen, mir fehlt kein Pfennig zum Glück...

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