hallo Cosima,
ich habe s. richter nie live erlebt. zum einen hängt das sicher mit meinem noch recht 'jungen' alter zusammen, aber zum anderen auch damit, dass richter in den letzten 15 jahren seines lebens überwiegend in kleineneren orten auftrat, häufig sogar sehr kurzfristig. leider trat er weder im düsseldorfer, noch im essener raum auf. dagegen konnte ich zum beispiel noch claudio arrau, stefan askenase und alexis weissenberg live erleben.
dafür habe ich einen live-mitschnitt eines klavierabends aus dem moskauer pushkin-museum aus den 80er jahren, wo er beethovens sonaten op. 31 nr.1-3 spielt. er kommt in den saal wie ein getriebener riese, setzt sich geschwind an den flügel und los geht's ! er spielte typischerweise vom blatt. dem spontanen duktus des vortrages war dies überhaupt nicht anzumerken ! selbst, wenn richter in späten jahren tatsächlich eine diskrete verschlechterung des gedächtnisses hätte. seine begründung, dadurch ein größeres repertoire zu besitzen, leuchtet ein. zumal er in späten jahren dieses auch noch erweiterte !
ich hätte ihn auch gerne live erlebt, schade.
gruß, siamak