Gustav Mahler: Das Lied von der Erde

  • Zitat

    Original von Masetto
    Ich kenne nur die "kammermusikalische" Aufnahme unter Herrweghe. Mal na ganz blöde Frage, handelt es sich um ein umgeschriebenes Werk, welches dort aufgenommen wurde?


    Ja, Arnold Schönberg hat das "Lied von der Erde" für Kammerorchester "angepasst", damit eine Aufführung auch mit nur wenigen Musikern möglich ist.

  • Gustav Mahler „Das Lied von der Erde“ – fünf Interpretationen im Vergleich:



    Das Lied von der Erde ist ein faszinierendes Werk zwischen Orchesterlied und Sinfonie. In Mahlers Werk gehört es zu dem Spätwerk, wie auch die 9. Sinfonie, und wurde erst nach Mahlers Tod durch Bruno Walter 1911 uraufgeführt.


    Mit dem Tod seiner älteren Tochter 1907 hatte Mahler als er das Lied von der Erde komponierte (1907-1909) einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Auch eine Herzkrankheit wurde in dieser Zeit von den Ärzten bei Mahler diagnostiziert. Es verwundert also nicht, dass sich Mahler auch musikalisch besonders mit Tod, Abschied Nehmen, Vergänglichkeit befasst. Damit eine Todesahnung Mahlers zu verknüpfen, wie sie immer wieder im Zusammenhang mit dem Lied von der Erde und der 9. Sinfonie gesehen wird, halte ich aber für eine zu weitgehende Interpretation.


    Inspiriert zum Lied von der Erde wurde Mahler durch ein Buch von Hans Bethge, einer freien Übersetzung alter chinesischer Verse. Das Werk ist neben dem Text auch in seiner Anlage von östlicher Philosophie, also der Dualität von Yin und Yang, beeinflusst. Dieses Prinzip hat Mahler in seiner Komposition aufgegriffen und durch Einflüsse von asiatischer Musik ergänzt.


    Das Werk besteht aus 6 Sätzen/Liedern:
    „Das Trinklied vom Jammer der Erde“: Ein Trinker sucht dem Schmerz des Lebens durch das Trinken zu entkommen. Ein Lied, welches voller Energie eine Genusssucht darstellt, die eigentlich eine Flucht vor dem Leben ist.
    „Der Einsame im Herbst“: Eine ruhiges Stück über den Herbst, Sinnbild für Einsamkeit und Vergänglichkeit des Lebens.
    „Von der Jugend“, „Von der Schönheit“, „Der Trunkene im Frühling“: Beschreibungen sorgloser Jugendtage, der Schönheit und Leichtigkeit der Jugend und der Unbekümmertheit.
    „Der Abschied“: Eine wundervolle und tröstliche Meditation über den Abschied, Vergänglichkeit und Ewigkeit:
    „Die liebe Erde allüberall
    Blüht auf im Lenz und grünt aus neu!
    Allüberall und ewig blauen licht die Fernen!
    Ewig… ewig…“



    Die Interpretationen, besprochen in chronologischer Reihenfolge:



    Bruno Walter, Wiener Philharmoniker
    Kathleen Ferrier (Contralato), Julius Patzak (Tenor)
    DECCA 1952 Mono


    Zu Anfang gleich die legendärste Aufnahme. Mit Bruno Walter dirigiert der Dirigent der Uraufführung, der zudem mit Mahler zeitlebens engen Kontakt und Austausch zu dessen Kompositionen hatte. Zur Legende wurde die Aufnahme aber aus einem anderen Grund: Kathleen Ferrier war bei der Aufnahme bereits todkrank, was ihren Worten, speziell im Abschied, eine besondere Bedeutung gibt.
    Im Gegensatz zu den späteren Mahler Aufnahmen für CBS (jetzt Sony) bevorzugt Walter hier raschere Tempi und scharfe Kontraste in seiner Interpretation. Walter benötigt fast zehn Minuten weniger als Horenstein für seine Interpretation und ca. 5 Minuten weniger als die anderen hier besprochenen Aufnahmen.
    Die beiden Sänger hatten zum Zeitpunkt der Aufnahme ihren Zenit bereits überschritten. Bei Ferrier muss man außerdem in Kauf nehmen, dass ihr deutsch nicht frei von einem englischen Akzent ist. Für mich ist das Highlight der Aufnahme aber weder Walter noch Ferrier sondern Julius Patzak. Auch wenn man gesangstechnisch Abstriche machen muss, finde ich ihn interpretatorisch herausragend. Seine Interpretation ist betont liedhaft und wenn er z.B. am Ende „Von der Jugend“ bei „Schön gekleidet, trinken, plaudern.“ vom Singen ins sprechen (plaudern) übergeht, ergänzt sich diese Art des Singens mit der lautmalerischen Musik wundervoll.
    Insgesamt bleibt nach dem Hören ein gemischter Eindruck zurück. Rasche tempi und expressives Orchesterspiel, leider aber nicht auf höchstem technischem Niveau. Auch bei den Sängern sehr interessante Momente einerseits, und gesangstechnische Probleme auf der anderen Seite.



    Leonard Bernstein, Wiener Philharmoniker
    Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton), James King (Tenor)
    DECCA 1966 Stereo


    Bernstein und Mahler oder sollte man sagen Bernsteins Mahler? Eine sehr emotionsgeladene persönliche Angelegenheit. Auch wenn die Aufnahme nicht so extrem ist, wie etwa die 6. Sinfonie von Bernstein mit den New Yorker Philharmonikern, so merkt man doch bei jedem ruhigeren Moment in der Aufnahme, wie Bernstein versucht die Spannung zum nächsten Höhepunkt und Ausbruch aufzubauen. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache, und ich muss sagen, dass das Konzept in dieser Aufnahme für mich nicht so gut aufgeht, wie etwa in oben genannter Aufnahme der 6. Sinfonie. Trotzdem, eine interessante und auch polarisierende Interpretation.
    Das besondere an der Aufnahme ist, dass es sich um eine der verhältnismäßig wenigen Aufnahme mit zwei männlichen Sängern handelt. Wohl um bei der Kopplung zweier männlicher Stimmen noch einen guten Kontrast zu schaffen, wurden mit James King und Dietrich Fischer-Dieskau zwei unterschiedliche Sängertypen ausgewählt, hier der Heldentenor und dort der Liedsänger. Mein persönliches Urteil über beide Sänger fällt dann auch sehr unterschiedlich aus. Die Interpretation von King ist mir zu opernhaft, und zu undeutlich schwammig. Fischer-Dieskau ist dagegen ein absolutes Highlight für mich. Wie bei ihm das liedhafte mit dem symphonischen Orchester verschmilzt ist großartig. Sein „Abschied“ ist für mich einer der schönsten.



    Otto Klemperer, Philharmonia Orchestra, New Philharmonia Orchestra
    Christa Ludwig (Mezzosopran), Fritz Wunderlich (Tenor)
    EMI 1967 Stereo


    Bereits der Blick auf die Protagonisten der Aufnahme lässt die Erwartungen in die Höhe schnellen: Klemperer, Zeitgenosse und hoch geachteter Interpret der Musik Mahlers, dazu Wunderlich, der viel zu früh verstorbene Tenor, und die Ludwig.
    Vor allem bei den Sängern muss ich sagen, dass meine Erwartungen voll erfüllt, eigentlich sogar übertroffen wurden. Wunderlichs strahlende Stimme und sein Ausdruck machen auch die oft unterschätzten Tenor-Lieder zu Höhepunkten. Die klare Stimme der Ludwig, die über den gesamten Spielraum der Dynamik und Tonhöhe immer wunderbar verständlich ist, lässt nicht nur den Abschied unvergesslich werden.
    Bei diesen Höchstleistungen der Sänger ist es natürlich schwer für Dirigent und Orchester im Vergleich zu bestehen, aber auch Klemperer weis durchaus zu beeindrucken. Highlight der Aufnahme bleiben aber Wunderlich und Ludwig.



    Jascha Horenstein, BBC Northern Symphony Orchestra
    Alfreda Hodgson (Alt), John Mitchinson (Tenor)
    BBC Music 1972 Live Stereo


    Vor allem im angelsächsischen Bereich ist Horenstein ein bekannter Mahler Interpret. Die vorliegende live Aufnahme entstand für eine Übertragung der BBC und ist inzwischen auch in der BBC-Legends Reihe erschienen.
    Mit Hodgson und Michinson hat Horenstein zwei weniger bekannte Sänger, die aber eine sehr ansprechende Darbietung geben. Dies liegt zum Teil auch an Horenstein, der sehr langsame Tempi wählt und damit auch den Sängern die Möglichkeit zur Entfaltung und Gestaltung gibt. Für den Trunkenen im Frühling benötigt Horenstein fast fünfeinhalb Minuten. Die meisten anderen Interpreten kommen hier etwa eine Minute früher zum Ende.
    Insgesamt handelt es sich um eine tiefgründige, nicht Effekt haschende und schlüssige Interpretation. Auch die teilweise langsamen Tempi wirken hier nicht schleppend. Leider kann die Qualität des Orchesterspiels und der Aufnahme nicht ganz das Niveau der Interpretation erreichen.



    Carlo Maria Giulini, Berliner Philharmoniker
    Brigitte Fassbaender (Alt), Francisco Araiza (Tenor)
    DGG 1984 Stereo


    Giulini, für mich und manch anderen wohl auch bekannt und sehr geschätzt für seinen „Don Giovanni“ und die späten Bruckner Sinfonien. Mahlers Musik wird hier einmal nicht als ins 20. Jahrhundert weisende Achterbahn der Gefühle dargestellt, sondern die Verwurzelung in der Musik des 19. Jahhunders wird deutlich. Giulini versucht die großen Bögen offen zulegen und hält sich von Effekten fern. Die Interpretation und ihre unspektakuläre Klangkultur erinnert mich von der Anlage her an die Bruckner Interpretationen Giulinis.
    Mit Fassbaender und Araiza hat Giulini zwar nicht die absolut herausragenden Namen auf dem Cover der CD, doch beide liefern eine sehr gute sängerische Leistung ab. Insgesamt handelt es sich um eine im besten Sinne unspektakuläre Aufnahme, die ihre Qualitäten nicht beim ersten flüchtigen Anhören gleich Preis gibt.



    Sicherlich gibt es noch viele weitere interessante Aufnahmen dieser faszinierenden Symbiose aus Lied und Sinfonie. So hat Herreweghe die Schönberg Version des Liedes für Kammerorchester aufgenommen und jpc liefert diese hoffentlich in den nächsten Tagen an mich. Auch Kubelik mit Janet Baker live, bei audite erschienen, ist sicherlich reizvoll. Vielleicht fühlt sich jemand durch meinen Beitrag inspiriert etwas zu den neueren Interpretationen auf Tonträger (z.B. Boulez, Salonen, Maazel, Rattle) zu schreiben?


    Beste Grüße
    Wolfgang

  • Zitat

    Original von mcy
    Sicherlich gibt es noch viele weitere interessante Aufnahmen dieser faszinierenden Symbiose aus Lied und Sinfonie. So hat Herreweghe die Schönberg Version des Liedes für Kammerorchester aufgenommen und jpc liefert diese hoffentlich in den nächsten Tagen an mich. Auch Kubelik mit Janet Baker live, bei audite erschienen, ist sicherlich reizvoll. Vielleicht fühlt sich jemand durch meinen Beitrag inspiriert etwas zu den neueren Interpretationen auf Tonträger (z.B. Boulez, Salonen, Maazel, Rattle) zu schreiben?


    Beste Grüße
    Wolfgang


    Hallo Wolfgang,


    zuerst danke für Deine Vorstellung der Aufnahmen und für die Wiederbelebung des Threads.


    Kubeliks Liveaufnahme ist mit Sicherheit nur eine Alternative; wie ich bereits schrieb, würde ich sie sogar wegen Janet Bakers "Abschied" knapp vor Klemperer und Christa Ludwig stellen.


    Zu Maazel hatte ich mir erlaubt, einige Sätze zu schreiben... ;)

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo mcy,


    da hast du sehr fleissig recherchiert und berichtet. Wie bist du gerade auf diese 5 Interpretationen gekommen? Es sind derzeit 95 Aufnahmen bekannt, von denen sicher noch die eine oder andere erwähnenswert scheint. z.B. die 1995 bei EMI erschienene mit Thomas Hampson und Peter Seiffert.
    Wen die Liste der Aufnahmen interessiert, kann sie gerne von mir bekommen. :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo Norbert, Siegfried und die anderen im Forum,


    angeregt durch den interssanten Thread zum Lied von der Erde habe ich in meinem letzten Post fünf Aufnahmen verglichen. Die Auswahl der Aufnahmen ist vordergründig einfach, es sind die fünf die ich auf CD habe. Nummer sechs (Herreweghe) ist aber bereits auf dem Weg von jpc zu mir.


    Für mich war die Klemperer/Wunderlich/Ludwig Aufnahme, die erste Aufnahme, welche ich gehört habe. Die Anregung mich mit dem Lied von der Erde zu befassen und auch konkret zu dieser Aufnahme, stammt aus einem Artikel über Orchesterlieder, der vor längerem in image-hifi erschienen ist. Author ist Heinz Gelking, der auch hier im Forum postet.


    Wenn man sich mit dem Lied von der Erde befasst, stößt man zwangsläufig auf die Walter/Ferrier/Patzak Aufnahme. Die Gründe stehen in meinem ersten Posting hier. Ich hatte mir die Aufnahme damals zunächst in einem CD Geschäft teilweise angehört und wieder zurück gelegt. Meine Erwartungen waren hoch und wurden von Ferrier doch sehr enttäuscht. Gekauft habe ich die Aufnahme dann schließlich wesentlich später doch, als meine insgesamt fünfte Aufnahme.


    Auf die Giulini/Fassbaender/Araiza Aufnahme wurde ich aufmerksam, als ich mich stärker mit Bruckners späten Sinfonien befasst habe. Da gefiel mir Giulini sehr gut und als ich dann zufällig die CD gesehen habe, musste ich nicht lange überlegen. Die Aufnahme hat mich beim ersten hören nicht besonders beeindruckt. Je öfter sie im CD Spieler landet, desto besser gefällt sie mir aber, und ich möchte sie nicht mehr missen.


    Bernstein/Fischer-Dieskau/King kam irgendwann auf den Einkaufzettel, da es eine der wenigen Aufnahmen mit zwei Sängern ist, und Bernstein und Fischer-Dieskau mich bereits als Mahler Interpreten in anderen Aufnahmen begeistert hatten.


    Auf Horenstein/Hodgson/Mitchinson bin ich durch das www aufmerksam geworden. Auf verschiedenen, speziell britischen, Seiten werden die Horenstein Aufnahmen von Werken Mahlers immer wieder begeistert rezensiert. Damit war meine Neugier geweckt, und ich hatte wieder eine Aufnahme mehr.


    Eine große Lücke in meiner Diskographie zum Lied von der Erde liegt sicherlich bei den neueren Aufnahmen. Giulinis Aufnahme ist auch schon über 20 Jahre alt. Mit interesse habe ich deswegen Norberts Ausführungen zur Maazel Aufnahme gelesen. Boulez Aufnahme könnte auch reizvoll sein, auch wenn ich seiner Aufnahme der 1. Sinfonie gespalten gegenüber stehe. Ist eigentlich bekannt, ob Chailly oder Abbado im Rahmen ihrer Mahler Zyklen auch das Lied von der Erde aufnehmen werden?


    Beste Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Taminoianer,


    soweit ich gesehen habe, ist Paul Kletzkis Aufnahme (Dickie/Fischer-Dieskau/Philharmonia/EMI) noch nicht genannt worden. Da ich damit gerade liebäugele (ist zur Zeit auch mit der Vierten gekoppelt erhältlich), wäre es nicht unnützlich, wenn jemand seine diesbezüglichen Erfahrungen mitteilen würde.


    Zur Walter/Patzak/Ferrier-Aufnahme: Ja, Ferriers Aussprache ist ziemlich gewohnungsbedürftig...

  • Kletzkis Aufnahme übernehme ich gern.



    Aufnahme 1959, aber von einer frappierend guten Klangqualität. Kein Rauschen hörbar, keine gepreßten Höhen (naja, nicht in störendem Maße), seidige Streicher, modernes Stereopananorama mit schön tief gestaffeltem Orchester, lediglich eine etwas quäkige Oboe erinnert einen hin und wieder daran, daß die Aufnahme etwas älter sein muß.
    Tschuldigung für diesen Vorspann, aber ich kann's als (auch-)Technikfreak noch immer nicht fassen.


    Interpretatorisch würde ich die Aufnahme etwa die goldene Mitte einordnen, keine extremen Gefühlsausbrüche aber auch keine Verschleppungen (Gesamtspielzeit 61:13), mehr Lied als Sinfonie. Manchen ist das vielleicht zu wenig Nervenkitzel.
    Dietrich FiDi ist natürlich seinem zwar sicher aber nicht sonderlich sexy singendem und deklamierenden Partner Murray Dickie in jeder Hinsicht überlegen, aber freundlicherweise haben die Techniker letzteren etwas mehr ins Orchester eingebettet, so daß man das ganze noch gut auch laut anhören und genießen kann.


    Bei dem Preis von 3,99 kann man die CD jeder beliebigen Bestellung locker hintanfügen. Das heißt aber auch daß die Kopplung mit der 4. eigentlich überteuert ist.


    Gruß, Khampan

  • Danke für die Info.


    Die Kopplung ist aber nicht unbedingt überteuert, wenn die Vierte ebenfalls gut genug ist – und angeblich ist sie es, nur soll sie von der etwa zur gleichen Zeit entstandenen Klemperer-Einspielung verdrängt worden sein.


    Beste Grüße
    Steff

    Einmal editiert, zuletzt von Steff ()

  • Im booklet der Decca-Aufahme steht, daß Bruno Walter das LvdE drei mal eingespielt hat. (es gibt zudem noch verschiedene Live-Mitschnitte)


    Da ich beim LvdE Bruno Walter viel eher als beispielsweise Klemperer für das Maß aller Dinge halte, würde ich doch gerne wissen, welche die dritte Aufnahme neben den beiden folgenden ist... Vielen Dank im Voaraus für die Auklärung!


    Bruno Walter / Wiener Philharmoniker / Julius Patzak / Kathleen Ferrier / Decca 1952
    Bruno Walter / New York Philharmonic / Ernst Haefliger / Mildred Miller / CBS/Sony 1960

  • Die dritte Einspielung ist ein Live-Mitschnitt vom 24.5.1936


    aus dem Musikvereinssaal in Wien mit :


    Kerstin Thorburg ,Alt ,Charles Kullmann ,Tenor ,


    Wiener Philharmoniker ,Bruno Walter.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Es gibt allerdings noch eine vierte Aufnahme mit B.Walter.(1948 )


    Die ist sehr billig ,aber auch technisch sehr dürftig.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zitat

    Original von Herbert Henn
    Was hat das denn mit dem "Lied von der Erde"zu tun ?


    :hello:Herbert.


    Das ist auf dieser Gesamtaufnahme auch druff. Was Bruno Walter allerdings mit Bernsteins Gesamtaufnahme zu tun hat, weiß ich auch nicht. :)

  • :stumm: :wacky: 8o


    Ich dachte, es geht ganz allgemein um das lied von der erde, nicht um einen bestimmten interpreten


    ?(


    Bitte um aufklärung


    :wacky:


    LG florian


    :hello:

    Gustav Mahler: "Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten."

  • Hallo Florian,
    ja ,es geht um das Lied von der Erde.
    Aber im Fall Deiner Einspielungen weiß man nur,daß
    Bernstein sämtliche Sinfonien und Orchestral Songs
    interpretiert.Vielleicht kannst Du ja zu der Aufnahme
    "Das Lied von der Erde" einige Angaben machen.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • In der DG-Bernstein-Box steckt als Lizenzaufnahme die schon genannte Decca-Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern drin (mit King und FiDi)


    Meine Frage nach der dritten STUDIOAUFNAHME Walters ist aber glaube ich immer noch nicht beantwortet...


    Ich werde demnächst die letzten paar wildwuchernden Beiträge hier etwas straffen und ausmisten...

  • Zitat


    "Great Recordings of the Century"


    ist keine "Auszeichnung" sondern eine EMI-Etikettierung.
    Klar ist die Klemperer-Aufnahme hervorragend!
    Ich versuche aber nachher mal zu beschreiben, warum mir die Klempereraufnahme nicht die allerliebste ist. Muß sie dafür aber zuerst noch mal querhören.

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard


    Ich versuche aber nachher mal zu beschreiben, warum mir die Klempereraufnahme nicht die allerliebste ist. .


    Geschmäcker sind eben verschieden, da bin ich mal gespannt...

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Hallo zusammen,


    ich habe mir gerade nacheinander diese beiden Einspielungen angehört.





    Ich ziehe eindeutig die Bernstein Einspielung vor. Sie ist m.E. nach ausdrucksstärker durchdringender.


    Die Besetzung mit Mezzo Sopran und Tenor gibt mir zu dem persönlich mehr als die mit Bariton und Tenor.


    Auch stimmlich gefällt mir hier René Kollo besser als Peter Seiffert.


    "Der Abschied" von Christa Ludwig gesungen ist nicht nur ergreifend, sondern erschaudern schön.



    LG


    Maggie

  • Öfter oder zumindest gelegentlich drehen sich in meinem CD-Player die Aufnahmen mit Walter/Patzak/Ferrier, Walter/Haefliger/Miller, Klemperer/Wunderlich/Ludwig, Kubelik/Kmentt/Baker, Horenstein/Mitchinson/Hodgson und Boulez/Schade/Urmana. Jetzt habe ich mal meine gewohnt ungeordneten Bestände nach anderen Aufnahmen durchsucht: Hier fanden sich u.a. Giulini/Araiza/Fassbaender (muss ich mal wieder hören) und Inbal/Schreier/van Nes (war schon dran: eine der schlechtesten Einspielungen, die ich kenne - Inbal buchstabiert wie gewohnt, Schreier ist überfordert, Jard van Nes klingt hart und unflexibel).


    Was ich aber auch zutage förderte: die Aufnahme eines Konzerts vom 7. Juni 1967 - Carlos Kleiber dirigiert die Wiener Symphoniker, die Solisten sind Waldemar Kmentt und Christa Ludwig. Dieser offensichtliche Amateur-Mitschnitt ist seit 1988 anscheinend mehrfach auf CD veröffentlicht worden, wie folgende Seite zeigt: "http://www.thrsw.com/ckdisc/mahler_gustav_1860_1911_/"


    Ich habe ca. 1989 die Nuova-Era-Version erworben und - wie ich mich noch vage erinnere - einmal genossen: damals war ich von der miserablen Aufnahmequalität so schockiert, dass ich die CD wohl unter irgendwelchen Stapeln vergraben habe.


    Wie auch immer: ich habe die Aufnahme jetzt kurz hintereinander dreimal gehört. Ja, die Tonqualität ist miserabel, jedenfalls nicht wesentlich besser als bei dem oben von Herbert erwähnten 1948er-Mitschnitt aus New York mit Walter/Svanholm/Ferrier (und der ist ziemlich schlimm). Aber heute bin ich im Anhören solcher Aufnahmen einfach besser geschult als damals.


    Die Solisten sind aus anderen Aufnahmen des Werkes wohlbekannt: Kmentt ist (wie bei Kubelik) sängerisch souverän, gestalterisch solide (manchmal singt er sogar richtige Piani). Christa Ludwig auf der Höhe ihres Könnens, keinen Deut schlechter als in der Klemperer-Einspielung, ergo: grandios.


    Ich gehöre nicht zu den bedingungslosen Fans von Carlos Kleiber - aber schon das untrügliche Gespür für Tempi begeistert bei dieser Aufnahme. Wunderbar lässt sich das bei "Von der Schönheit" verfolgen - die Temposteigerungen im Mittelteil gelingen atemberaubend, ohne auf Kosten der Deutlichkeit zu gehen (oft wirkt das viel zu ausgetüftelt und ruckartig; bei der Klemperer-Aufnahme halte ich dieses Lied für den Schwachpunkt der Aufnahme: Old Otto kommt trotz Mahlers wiederholter Anweisungen zur Tempoverschärfung nicht aus den Puschen und lässt die Gäule eher gemächlich vorbeitraben). "Der Trunkene im Frühling" kommt bei Kleiber recht schnell daher - und trotzdem wirken die retardierenden, in sich hineinhorchenden Momente nicht gehetzt ("Aus tiefstem Schauen lauscht ich auf"). Im "Abschied" bietet Kleiber mit einer Zeit von 26:12 die zügigste Variante, die ich kenne - das liegt vor allem am Anfangs- und Grundtempo: das "Schwer" wird weniger auf das Tempo als auf die Klanglichkeit bezogen, der Doppelschlag der Oboe kommt sehr schnell. Man muss keine Angst haben, dass der Satz ungebührlich verhetzt wird - dafür differenziert Kleiber im Fortgang des Satzes (schon beim ersten Rezitativ) die verschiedenen Tempi zu stark und ist dann in dieser Hinsicht oft recht nahe beim Gewohnten. Trotzdem eine Version, die noch weniger als Bruno Walter auf das Zerrissene des Satzes setzt, und bei der -wie gesagt- Christa Ludwig berückenden Gesang bietet. Vieles gelingt Kleiber herausragend, vielleicht nicht besser als anderen Dirigenten, aber zumindest ähnlich gut: Die ekstatischen Momente im "Trinklied", die fließende, wunderbar ausgehörte Melancholie im "Einsamen im Herbst". Die Wiener Symphoniker leisten sich nur zwei, drei kleinere Patzer, spielen aber ansonsten wie die Weltmeister ("Von der Schönheit", Mittelteil!) - Kompliment!


    Schon wegen des trüben Klangs gehört dieser Mitschnitt nicht in die erste Reihe der Aufnahmen des "Lieds von der Erde". Aber er verdient es, gehört zu werden!



    Viele Grüße


    Bernd

  • Salut,


    wie gleichwohl ich Mahlers 9te und 10te Sinfonie sowie die "Lieder eines fahrenden Gesellen" überaus schätze, fand ich "Das Lied von der Erde" bislang nicht weiter beeindruckend. Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich bisher nur eine Einspielung mit der hervorragenden Agnes Baltsa [Alt], Klaus König [Tenor], dem London Philharmonic Orchestra unter Leitung von Klaus Tennstedt hatte [Cover nicht gefunden].


    Irgendwie hat mich beim Hören hier die Musik sehr gestört. :D


    Meine jüngste Erwerbung allerdings lässt mich hoffen:



    Remmert, Blochwitz
    Ensemble Musique Oblique
    Philippe Herreweghe


    Hier wird die Kammermusikversion von Schoenberg/Riehn musiziert und ein erster Höreindruck hat mich sogleich fasziniert. Wohl nicht umsonst wurde der ffff-Aufkleber auf der Plastikfolie angebracht... :D


    Vielleicht kommen wir uns nun etwas näher!? Das "Lied" und ich...


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von Ulli
    Salut,


    wie gleichwohl ich Mahlers 9te und 10te Sinfonie sowie die "Lieder eines fahrenden Gesellen" überaus schätze, fand ich "Das Lied von der Erde" bislang nicht weiter beeindruckend. Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich bisher nur eine Einspielung mit der hervorragenden Agnes Baltsa [Alt], Klaus König [Tenor], dem London Philharmonic Orchestra unter Leitung von Klaus Tennstedt hatte [Cover nicht gefunden].


    Lieber Ulli,


    hier ist es (hoffentlich)





    :hello:


    Elisabeth

  • Hello Doublelight,


    dann werde ich mich zu gegebener Zeit an entsprechender Stelle äußern.


    Danke für den Hinweis!


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)


  • Nö! Das ist ein völlig anderes... :D

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Ich stelle das hier ein, nicht bei "Demnächst im Radio", weil vielleicht die Interessenten an dem Werk eher hier nachsehen.


    Deutschlandradio Kultur
    Sonntag 18.5.2008
    15:05 Uhr
    Interpretationen
    "Die Gärten der Seele"
    Gustav Mahlers "Lied von der Erde"
    Von Olaf Wilhelmer


    Folgende Ausschnitte werden zu hören sein:


    Titel: aus: Das Lied von der Erde. Eine Sinfonie für Tenor und eine Alt- (oder Bariton-) Stimme und großes Orchester,
    1. Satz: Das Trinklied vom Jammer der Erde
    Länge: 02:10
    Solist: Fischer-Dieskau (Bariton)) (2.,4.,6. Satz)
    Solist: James King (Tenor) (1.,3.,5. Satz)
    Ensemble:
    Orchester: Wiener Philharmoniker
    Dirigent: Leonard Bernstein
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Deutsche Grammophon Gesellschaft
    Best.-Nr: 459094-2


    Titel: aus: Das Lied von der Erde. Eine Symphonie für eine Alt- aus: und eine Tenorstimme und Orchester,
    *(001) Das Trinklied vom Jammer der Erde (9'30)(1)
    Länge: 09:30
    Solist: Mildred Miller (Mezzosopran)(2,4,6)
    Solist: Ernst Haefliger (Tenor)(1,3,5)
    Ensemble:
    Orchester: New York Philharmonic
    Dirigent: Bruno Walter
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Sony Classical
    Best.-Nr: SMK64455


    Titel: Der Einsame im Herbst Etwas schleichend.Ermüdet
    Länge: 04:03
    Solist: Christa Ludwig (Mezzosopran)
    Ensemble:
    Orchester: Philharmonia Orchestra London
    Dirigent: Otto Klemperer
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Emi
    Best.-Nr: CDC7472312


    Titel: aus: Das Lied von der Erde aus: Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Altstimme und Orchester,
    2. Satz: Der Einsame im Herbst
    Länge: 02:16
    Solist: Janet Baker (Alt) [2, 4, 6]
    Solist: Waldemar Kmentt (Tenor) [1, 3, 5]
    Ensemble:
    Orchester: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Dirigent: Rafael Kubelik
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: audite
    Best.-Nr: 95.491


    Titel: aus: Das Lied von der Erde aus: Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Altstimme und Orchester,
    3. Satz: Von der Jugend
    Länge: 03:19
    Solist: Christa Ludwig (Alt) [2,4,6]
    Solist: René Kollo (Tenor) [1,3,5]
    Ensemble:
    Orchester: Berliner Philharmoniker
    Dirigent: Herbert von Karajan
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Deutsche Grammophon
    Best.-Nr: 419058-2


    Titel: Von der Jugend Behaglich heiter
    Länge: 03:37
    Solist: Fritz Wunderlich (Tenor)
    Ensemble:
    Orchester: Philharmonia Orchestra London
    Dirigent: Otto Klemperer
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Emi
    Best.-Nr: CDC7472312


    Titel: aus: Das Lied von der Erde. Sinfonie für Tenor, Alt und Orchester in 6 Sätzen (Eine Symphonie für eine Tenor- und eine Alt- (oder Bariton-) Stimme und großes Orchester nach Hans Bethges "Die chinesische Flöte" (orig)),
    4.Satz: Von der Schönheit Comodo dolcissimo
    Länge: 06:00
    Solist: Siegfried Jerusalem (Tenor) (1,3,5)
    Solist: Waltraud Meier (Mezzosopran) (2,4,6)
    Ensemble:
    Orchester: Chicago Symphony Orchestra
    Dirigent: Daniel Barenboim
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: ERATO
    Best.-Nr: 245624-2


    Titel: aus: Das Lied von der Erde. Eine Sinfonie für Tenor und eine Alt- (oder Bariton-) Stimme und großes Orchester,
    4. Satz: Von der Schönheit
    Länge: 03:00
    Solist: Fischer-Dieskau (Bariton)) (2.,4.,6. Satz)
    Solist: James King (Tenor) (1.,3.,5. Satz)
    Ensemble:
    Orchester: Wiener Philharmoniker
    Dirigent: Leonard Bernstein
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Deutsche Grammophon Gesellschaft
    Best.-Nr: 459094-2


    Titel: Der Trunkene im Frühling Allegro
    Länge: 04:35
    Solist: Peter Schreier (Tenor)
    Ensemble:
    Orchester: Berliner Sinfonie-Orchester
    Dirigent: Kurt Sanderling
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Ars Vivendi
    Best.-Nr: 2100207


    Titel: Das Trinklied vom Jammer der Erde
    Länge: 04:00
    Solist: Warren Mok
    Ensemble:
    Orchester: Singapore Symphony Orchestra & Warren Mok
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: BIS
    Best.-Nr: 1547


    Titel: Der Einsame im Herbst & Der Pavillon aus Porzellan
    Länge: 13:00
    Solist: Brigitte Fassbaender & Thomas Moser & Cyproen Katsaris
    Ensemble:
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: TELDEC
    Best.-Nr: 2292-46276-2


    Titel: aus: Das Lied von der Erde. Transkription für aus: Kammerorchester von Arnold Schönberg und Rainer aus: Riehn,
    *(004) Von der Schönheit (7'31)(4)
    Länge: 07:31
    Solist: Birgit Remmert (Alt)(2,4,6)
    Solist: Hans Peter Blochwitz (Tenor)(1,3,5)
    Ensemble: Ensemble Musique Oblique
    Dirigent: Philippe Herreweghe
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: HARMONIA MUNDI FRANC
    Best.-Nr: HMC 901 477


    Titel: aus: 4 Lieder für Sopran und Orchester, op. 13,
    Nr. 2: Die Einsame
    Länge: 01:30
    Solist: Françoise Pollet (Sopran)
    Ensemble:
    Orchester: Ensemble InterContemporain
    Dirigent: Pierre Boulez
    Komponist: Anton Webern
    Label: Deutsche Grammophon Gesellschaft
    Best.-Nr: 457637-2


    Titel: aus: Das Lied von der Erde aus: Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Baritonstimme aus: und Orchester,
    6. Satz: Der Abschied
    Länge: 04:45
    Solist: Peter Seiffert (Tenor)
    Hampson, Thomas (Bariton)
    Ensemble:
    Orchester: City of Birmingham Symphony Orchestra
    Dirigent: Simon Rattle
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: EMI CLASSICS
    Best.-Nr: 5562002


    Titel: aus: Das Lied von der Erde aus: Eine Sinfonie für eine Tenor- und eine Baritonstimme und Orchester,
    6. Satz: Der Abschied
    Länge: 03:00
    Solist: Jon Villars (Tenor)
    Solist: Roman Trekel (Bariton)
    Ensemble:
    Orchester: Staatskapelle Berlin
    Dirigent: Pierre Boulez
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: DeutschlandRadio Berlin


    Titel: Das Lied von der Erde, dar.: Der Abschied
    Länge: 10:00
    Solist: Kathleen Ferrier
    Ensemble:
    Orchester: Wiener Philharmoniker & Bruno Walter
    Komponist: Gustav Mahler
    Label: Decca
    Best.-Nr: 466576-2

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • Hallo !


    Relativ neu ist diese Aufnahme :



    Orchestre Symphonique de Montreal,
    Kent Nagano


    Die Solisten sind :
    Klaus Florian Vogt, Tenor
    Christian Gerhaer, Bariton


    Ich wurde auf die Aufnahme durch eine überschwengliche Rundfunkkritik aufmerksam.


    Zunächst einmal zum Orchester.
    Es spielt die zurückhaltend instrumentierten Passagen hervorragend kammermusikalisch ohne die SPannung zu verlieren.
    Insgesamt ist die Interpretation sehr klar und von hervorragender durchhörbarkeit.
    Die Bläsersoli sind wunderbar gespielt.
    Insgesamt führt Nagano das Orchester sehr gut durch die gesamte Partitur und hält die Spannung.


    Leider kann man das von den Solisten nicht sagen.


    Sicherlich bin ich von der Aufnahme mit Wunderlich unter Klemperer "gezeichnet".
    Für mich hat kein Tenor das Werk so klar und glutvoll interpretiert wie er.
    Vogt bleibt hier weit zurück.
    Die Stimme ist für mich zu weich und geht oftmals im Orchester unter und für mich fehlt eben dieses "glutvolle".


    Zu Gerhaer muss ich sagen, grundsätzlich ein toller Bariton.
    Ich bevorzuge jedoch mehr die Version des Werks mit der Alt Stimme.


    Passt für mich einfach besser.


    Insbesondere "Der Abschied", dieser gesungen von einer Ludwig oder einer Ferrier ?!?! :yes:
    Gerhaer kommt jedoch, meines erachtens, besser mit seinem Part zu recht als Vogel.


    Die Aufnahmetechnik lässt keine Wünsche offen, man merkt gar nicht daß es sich bei der Aufnhame um eine Zusammenstellung von 3 Aufnahmeterminen handelt.


    In Summe würde ich sagen 6 Punkte von 10.



    :hello:


    Gruss
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms

  • Lieber Holger,


    danke für Deine Einschätzung.


    Ich muß gestehen, daß mich die Nagano-Aufnahme gereizt hat, aber Bedenken wegen des doch sehr hellen und weichen Tenors von Klaus Florian Vogt bestanden.
    Ich sehe mich bestätigt.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


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